Falschinformationen waren bereits vor Trumps Fake-News-Offensive nichts Neues. In Krisenzeiten werden solche Meldungen oftmals schlicht über Instant-Messaging-Dienste weitergeleitet; auf die Quelle achten dabei nur die wenigsten. Nun hat WhatsApp Gegenmaßnahmen eingeleitet – und alle sind betroffen.
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Es gibt zum derzeitigen Zeitpunkt weltweit wohl kaum einen Menschen mehr, der noch nie etwas vom Coronavirus gehört hat. Die Informationen stammen dabei meist von den Medien oder direkt von Experten wie dem Robert Koch-Institut. Allerdings werden über soziale Netzwerke immer öfter auch quellenlose Informationen verbreitet, bei denen es sich oftmals um Falschmeldungen handelt. Dem will WhatsApp nun mit einigen Änderungen an seinem System entgegenwirken.
Weiterleitungs-Funktion wird eingeschränkt
Laut Angaben des WhatsApp-Mutterunternehmens Facebook habe es in den vergangenen Wochen einen signifikanten Anstieg an weitergeleiteten Nachrichten gegeben. Darunter vermutet das Unternehmen viele Falschinformationen. Um ihre Verbreitung zu minimieren, hat WhatsApp nun eine „Weiterleitungsbeschränkung für Nachrichten“ eingeführt. Demnächst werden Nutzer häufig weitergeleitete Nachrichten, die mit einem Doppelpfeil-Symbol markiert sind, nur noch einzeln an Chats weiterleiten können.
Damit verschärft WhatsApp im Grunde lediglich die bereits 2019 eingeführte Beschränkung. So konnte eine Nachricht seither gleichzeitig an nur fünf Kontakte weitergeleitet werden. Zudem wurden Nachrichten, die ein Nutzer mehr als fünf Mal weitergeleitet hat, mit einem Doppelpfeil-Symbol markiert, was laut eigenen Angaben zu einem weltweiten Rückgang von weitergeleiteten Nachrichten in Höhe von 25 Prozent geführt habe. Ebendiese Doppelpfeil-Nachrichten sind nun vor der neuen Regelung betroffen. Allerdings wurde das neue Regelwerk noch nicht flächendeckend umgesetzt, wie wir in einem Selbsttest feststellen konnten. WhatsApp wird die Neuerung darum möglicherweise mit dem nächsten WhatsApp-Update oder nach und nach an alle Mitgliederkonten ausliefern.
So kommst du an vertrauenswürdige Informationen
Wenn alle Informationen, die über WhatsApp verschickt werden potentiell falsch sind, wie kann man dann unterwegs schnell an die neuesten Infos und Zahlen zu Covid-19 kommen? Da gibt es mehrere Möglichkeiten: Zum einen hat die WHO einen offiziellen WhatsApp-Bot gestartet, der Nutzer auf Anfrage mit zahlreichen Daten versorgt. Zum anderen existieren auch einige Corona-Apps, die demselben Zweck dienen. Beide Varianten stellen eine bessere Informationsquelle dar, als weitergeleitete Nachrichten beziehungsweise Kettenbriefe. Diese können unter Umständen sogar Viren oder Abofallen enthalten. Wie du dein Smartphone am besten vor allen digitalen Gefahren schützt, zeigen wir dir in einem separaten Artikel.