WhatsApp: Über 400.000 Gruppenchats bei Google zugänglich

3 Minuten
Google indexierte Einladungslinks zu WhatsApp-Gruppenchats. Das Datenschutzproblem führte dazu, dass Gruppenteilnehmer samt Telefonnummern online einsehbar waren. WhatsApp sieht das Problem bei den Gruppenadministratoren. Andere in WhatsApp selbst. Mittlerweile ist das Problem behoben.
WhatsApp Sicherheitslücke
WhatsApp SicherheitslückeBildquelle: WhatsApp
WhatsApp ist der beliebteste Messanger, der diesen Monat die Zahl der 2 Milliarden Benutzer überschritt. Eines der meist genutzten Features bei WhatsApp ist die Gruppenchat-Funktion. Um Teilnehmer zu Gruppen hinzufügen, hat der Administrator entweder die Möglichkeit, einzelne Nummern manuell hinzuzufügen oder einen Link zu teilen. Genau dieser schien das Problem zu sein. Der Journalist Jordan Wildon hat herausgefunden, dass für mehrere Stunden zahlreiche private WhatsApp-Gruppeneinladungslinks über die Google-Suchmaschine auffindbar waren. Mittlerweile hat WhatsApp das Problem behoben.
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Wildon fand heraus, dass Google Einladungs-Links von WhatsApp indiziert und mit dem Google-Suchoperator „site:“ und dem anschließenden Link „Chat.WhatsApp.com“ auffindbar waren. Die Twitter-Nutzerin Jane Manchun Wong stelle schließlich sogar fest, dass Google über die Suche nach der URL „site:chat.whatsapp.com“ über 470.000 Ergebnisse erzielt. Viele der Ergebnisse sind Einladungen für private Gruppen. Offensichtlich handelte es sich hierbei um ein gravierendes Datenschutzproblem, da durch ein Beitreten in die Gruppe alle Telefonnummern und Namen der Teilnehmer einsehbar sind.
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Google sieht das Problem bei WhatsApp

Der Google-Mitarbeiter Danny Sullivan sieh das Problem bei WhatsApp und twitterte über die Situation: „Suchmaschinen wie Google und andere listen Seiten aus dem offenen Web auf. Genau das passiert hier. Es ist nicht anders als in jedem Fall, in dem auf einer Website URLs öffentlich aufgeführt werden können“. Laut ihm müsse WhatsApp wichtige Maßnahmen treffen, die verhindern, dass Suchmaschinen solche Inhalte anzeigen. Jane und Danny betonen, dass das Problem auf mangelnde Weitsicht seitens WhatsApp zurückzuführen ist. Laut ihnen müsse WhatsApp lediglich die Meta-Tags „noindex“ oder „norobots.txt“ verwenden, um die Links von der Anzeige in Suchmaschinen auszuschließen. Genau dies scheint WhatsApp nun gemacht zu haben. Derzeit sind die Links nicht mehr auffindbar.

WhatsApp sieht das Problem bei Gruppenadministratoren

Ein WhatsApp-Sprecher rechtfertigte sich gegenüber Vice und sagt: „Gruppenadministratoren in WhatsApp-Gruppen können jeden WhatsApp-Benutzer einladen, dieser Gruppe beizutreten, indem sie einen von ihnen generierten Link freigeben. Wie alle Inhalte, die in durchsuchbaren öffentlichen Kanälen geteilt werden, können Einladungslinks, die öffentlich im Internet veröffentlicht werden, von anderen WhatsApp-Benutzern gefunden werden. Links, die Benutzer privat mit Personen teilen möchten, die sie kennen und denen sie vertrauen, sollten nicht auf einer öffentlich zugänglichen Website veröffentlicht werden.“ WhatsApp sieht das Problem demnach nicht vorwiegend bei sich, sondern bei den Gruppenadministratoren, die die Links unklug online geteilt haben. Letztlich waren allerdings tausende von Einladungslinks für Gruppenchats einsehbar, da WhatsApp sich weigert, Maßnahmen dagegen zu ergreifen. Nun hat die Facebook-Tochter allerdings Einsicht gezeigt und Maßnahmen getroffen.

Mitreden

1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Paul

    Genau aus dem Grund benutze ich sehr ungern WhatsApp und mittlerweile hauptsächlich „Signal“. Genau wegen Meldungen wie dieser habe ich meine Top30-Kontakte zu Signal überzeugen (manche auch zwingen 🙂 können – und jeder ist dankbar dafür.

    Antwort

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