Rund 8 Milliarden Menschen leben aktuell auf der Erde. Viele davon sind mit einem Account für den Smartphone-Messenger WhatsApp ausgestattet. Mehr als 2 Milliarden Konten sind beim Facebook-Konzern, zu dem WhatsApp seit 2014 gehört, registriert. Und bisher ist das komplette Angebot von WhatsApp für Privatpersonen kostenlos. Das könnte sich aber schon bald ändern. Denn eine zentrale Funktion von WhatsApp könnte kostenpflichtig werden: die bisher unlimitierten Backups für deine Chatverläufe, die du als Nutzer eines Android-Smartphones bei Google Drive speichern kannst.
WhatsApp-Backups für Android-Nutzer nicht mehr grenzenlos kostenlos?
Die Backup-Funktion bei Google Drive hat für viele Nutzer von WhatsApp entscheidenden Nutzen. Denn hier werden neben Chats auch Fotos und optional sogar Videos extern in der Cloud gespeichert, die man in der Vergangenheit mit Freunden, Familienmitgliedern oder Arbeitskollegen ausgetauscht hat. Verliert man sein Android-Smartphone oder muss es wegen eines Defekts austauschen, kann man alle Chats inklusive der Medieninhalte kurzerhand über das bei Google Drive hinterlegte WhatApp-Backup auf dem neuen Handy wieder aufspielen. Die Sicherung aller Chats kann manuell erfolgen, optional aber auch automatisch. Täglich, wöchentlich oder monatlich.
Das Fachblog „WABetaInfo“ hat jetzt im Quellcode einer neuen Betaversion von WhatsApp aber Hinweise darauf gefunden, dass die Google-Drive-Backups künftig nicht mehr unlimitiert auf den kostenlosen Google-Drive-Speicherplatz angerechnet werden könnten. Stattdessen soll es nur noch ein bisher noch unbekanntes Volumen an Backup-Speicher gratis geben. Wer mehr Speicherplatz für das Speichern seiner Gesprächsverläufe bei WhatsApp benötigt, wird dafür in Zukunft wohl Geld in die Hand nehmen und seinen Speicherplatz bei Google Drive kostenpflichtig erweitern müssen. Auch Backup-Warnungen sind im Quellcode laut „WABetaInfo“ bereits zu finden: „Google Drive almost full“ / „Google Drive fast voll“ oder auch „Google Drive limit reached“ / „Google Drive Limit erreicht“.
Mit Cloud-Speicher lässt sich viel Geld verdienen
Offenbar hat man bei Google erkannt, dass man mit zusätzlichem Cloudspeicher ordentlich Geld verdienen kann. Das belegen unter anderem auch die Quartalszahlen von Apple immer wieder sehr eindrucksvoll. Mit Service-Diensten wie zusätzlichem, kostenpflichtigem Cloudspeicher hat Apple allein im vierten Quartal 2022 einen Umsatz von fast 20 Milliarden US-Dollar gemacht. Bei Google Drive selbst stehen jedem Nutzer aktuell 15 GB kostenloser Speicher zur Verfügung. Eine Erweiterung auf 100 GB kostet momentan 1,99 Euro monatlich extra. In der Spitze sind aktuell bis zu 2 TB Drive-Speicher für 9,99 Euro monatlich nutzbar.
Wenn du ein iPhone von Apple benutzt, bist du von den jetzt bekannt gewordenen Änderungen hinsichtlich Google Drive übrigens nicht betroffen. Denn das iPhone speichert deine WhatsApp-Backups nicht bei Google, sondern in der iCloud von Apple. Wenn du wissen möchtest, wie groß dein WhatsApp-Backup aktuell ist, musst du nur die Einstellungen in WhatsApp aufrufen. Anschließend wählst du den Menüpunkt „Chats“ aus und klickst auf „Chat-Backup“. Solltest du an dieser Stelle dann ein Backup entdecken, das mehrere GB groß ist, kannst du es verkleinern, indem du den einen oder anderen nicht mehr zwingend benötigten Chatverlauf kurzerhand löschst. Anschauen solltest du dir in diesem Zusammenhang insbesondere Chats, in denen der Austausch vieler Fotos und Videos stattgefunden hat. Vorher aber nicht vergessen, die Chats auf wichtige Inhalte zu prüfen.
Ab wann ist WhatsApp nicht mehr komplett kostenlos?
Eine Limitierung des Backup-Speicherplatzes bei WhatsApp ist im Übrigen nicht neu. Schon in der Vergangenheit hatte es für Android-Nutzer ein Limit gegeben, das später aber wieder aufgehoben wurde. Demnächst könnte nun das neue Limit greifen, das viele Nutzer dazu zwingen wird, Fotos und Videos nicht mehr bei Google Drive zu speichern, sondern lokal auf dem Smartphone oder auf anderen Speichermedien. Ab wann genau? Dazu gibt es noch keine Informationen. Es gibt also keinen Grund, schon jetzt zu handeln. Bis das Backup-Speicherlimit für Android-Nutzer eingeführt wird, dürften noch einige Wochen oder sogar Monate vergehen.
Man sollte mich benachrichtigen.
Wer seine Daten nicht nur einem, sondern gleich 2-3 der US-Datenkraken anvertraut, dem ist tatsächlich nicht mehr zu helfen. Und nicht vergessen, dass die Sicherungen bei Apple und Google standardmäßig aktiviert und unverschlüsselt erfolgt, also nix mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung aus der Werbung.
Da kann man gleich sämtliche Chats mit allen Bildern ausdrucken, im Ordner abheften und diesen draußen auf der Straße jedem zur Verfügung stellen.
Jeder sollte zu sicheren Alternativen wechseln, wie Signal oder Threema, und sich bewusst sein, wem man welche Daten anvertraut. Den fünf sogenannten Gafam-Firmen würde ich keinerlei Daten bzw nur das Nötigste freiwillig anvertrauen.
Tja Paul
Schau mal im Menu wo das sichern ist da ist schon seit längeren eine Option zum verschlüsseln des kompletten Backups auch auf dem Cloud.
Signal und Threema
Was bringen die Mir, wenn niemand die Benutzt wo ich kenne. 😉