Von WhatsApp zu Signal wechseln: Alles, was du wissen musst

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WhatsApp steht immer wieder in der Kritik – nicht zuletzt auch durch den Mutterkonzern Meta (ehemals Facebook). Eine der beliebtesten Alternativen: Signal. Wir zeigen dir, was du beim Wechsel von WhatsApp zu Signal beachten musst.
Von WhatsApp zu Signal wechseln: Alles, was du wissen musst
Von WhatsApp zu Signal wechseln: Alles, was du wissen musstBildquelle: Blasius Kawalkowski / inside digital

WhatsApp ist in Deutschland immer noch der beliebteste Messenger. Neun von zehn Nutzern, die über Messenger mit Freunden und Familie kommunizieren, machen das über WhatsApp. Doch die Marktdominanz der Facebook-Tochter ist ins Wanken geraten. Alternative Messenger wie Telegram und Signal gewinnen immer mehr Nutzer. Vor allem letztgenannter, ein DSGVO-konformer Messenger, den etwa Whistleblower Edward Snowden immer wieder empfiehlt, ist beliebter denn je. Nicht zuletzt deshalb, da der Quellcode offen ist. So ist für jeden ersichtlich, welche Daten Signal verarbeitet. Hinzu kommt eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (auf Basis des quelloffenen Signal Protocol), wodurch niemand außer dir Nachrichten, Telefonate und Co. einsehen oder abhören kann. Da Signal eine vollständig unabhängige und gemeinnützige Organisation ist, enthält der Messenger weder Werbung noch Affiliate-Marketing oder Tracking. Zudem ist Signal kostenlos für Android, iOS und Windows zu haben.

Ist WhatsApp besser als Signal?

Im Grunde kannst du mit Signal das Gleiche tun, wie mit WhatsApp. Du kannst an Kontakte neben Nachrichten und Sprachnachrichten auch Dokumente wie etwa PDF- und Audio-Dateien, GIFs sowie Bilder und Videos verschicken. Signal bietet sogar eine Funktion an, die es bei WhatsApp nur eingeschränkt gibt. Ebenso gibt es Gruppen-Chats und die Möglichkeit, Videoanrufe zu tätigen. Du kannst das Design individuell anpassen, Lesebestätigungen ausschalten und vieles mehr.

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Ein Nachteil für den einen oder anderen Nutzer: Es gibt kein Backup der Chats in der Cloud. Während WhatsApp dir die Möglichkeit bietet, Chats, Bilder und Videos in der Cloud (bei Android im Google Drive bei iOS in der iCloud) zu sichern, werden sie bei Signal nur lokal auf dem Handy gespeichert. Du kannst jedoch, solltest du dir ein neues Handy anschaffen, deine Chats, Bilder und Co. mit der Funktion „Konto übertragen“ umziehen. Verlierst du dein Smartphone jedoch oder wechselst von einem Android-Handy zu einem iPhone, sind deine Chats Geschichte.

Der Umzug

Ein weiterer möglicher Nachteil: Womöglich sind nicht alle Kontakte, die du bei WhatsApp hast, auch bei Signal. Tipp: Nutze doch in den ersten Tagen und Wochen beide Apps parallel. Findest du einen bestimmten Kontakt bei Signal nicht, schreib ihn per WhatsApp an. Hast du nach einer gewissen Zeit das Gefühl, du kannst auf WhatsApp verzichten, kannst du dein Konto und den Messenger löschen. Hier zeigen wir dir, wie einfach das funktioniert und was du beachten solltest.

Werden WhatsApp-Nutzer die ganze Zeit abgehört?

Der Wechsel von WhatsApp zu Signal ist einfach. Alles, was du tun musst, ist, Signal auf deinem Handy zu installieren, bei der Einrichtung deine Telefonnummer, deinen Namen und eine PIN einzugeben und schon kannst du loschatten. Mit der PIN-Nummer kannst du dein Profil, deine Konto-Einstellungen, deine Kontakte und deine Blockierungen wiederherstellen, falls du jemals dein Gerät verlierst oder wechselst. Eine PIN kann auch als optionale Registrierungssperre dienen, um zu verhindern, dass andere deine Rufnummer in Signal registrieren.

Deine WhatsApp-Chats kannst du leider nicht umziehen. Das ist bei Telegram anders. Andererseits hilft es, wenn du dich fragst, wie oft du in Chatverläufen nach Dingen gesucht hast. Kannst du dich an solche Situationen nicht erinnern, wirst du alte Chats möglicherweise auch nicht vermissen.

Die wichtigsten Einstellungen in Signal

Um einen neuen Chat mit einem Kontakt zu beginnen, musst du lediglich auf das Stift-Icon am unteren Bildschirmrand tippen und den Kontakt auswählen oder eine Gruppe erstellen – fast genauso also, wie bei WhatsApp auch. In die Einstellungen gelangst du entweder über das Dreipunkt-Menü oben rechts in der Ecke oder indem du auf dein Profilbild oben links tippst. Hinter „Darstellung“ etwa kannst du das Design von Signal deinen Wünschen entsprechend verändern. Tippst du auf dein Profilbild, kannst du das Foto ändern und als „Info“ etwas über dich schreiben. In dem Menüpunkt „Datenschutz“ kannst du Nutzer blockieren, die Lesebestätigung ein- und ausschalten (bei WhatsApp sind es die blauen Haken) oder ablaufende Nachrichten aktivieren. Letzteres macht es möglich, dass versendete und empfangene Nachrichten in einem Chat nach einer von dir definierten Zeit einfach von selbst verschwinden.

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Signal verlangt immer wieder nach der bei der Einrichtung festgelegten PIN. Willst du sie nicht immer wieder eingeben müssen, kannst du die Funktion unter „Konto“ in den Einstellungen deaktivieren. Allerdings solltest du dir die PIN unbedingt merken, da du sie weiterhin benötigst. Ohne die Nummer hast du keinen Zugriff mehr auf deine Chats, wenn du etwa einmal dein Handy wechseln solltest. Du kannst den Schutz, den die PIN bietet, aber auch komplett deaktivieren. Dazu musst du in den Einstellungen den Menüpunkt „Konto“ auswählen und dann auf „Erweiterte PIN-Einstellungen“ tippen. Hier lässt sich die PIN deaktivieren.

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4 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Paul

    Sehr gut, denn Signal ist einfach das bessere Whatsapp. Hier wird der „Nachteil“ der fehlenden Cloud-Sicherung angesprochen: es ist eigentlich ein Vorteil, denn genau diese Cloud-Sicherung erfolgt bei Whatsapp bisher unverschlüsselt, sodass Apple+Google Zugriff auf sämtliche Chats, Bilder und Videos haben – also doch nix mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Deshalb schleunigst zu Signal wechseln, aktiv bewerben und anstelle von Whatsapp nutzen.

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  2. Nutzerbild .

    Signal, Huawei ohne google & wenn es geht Opensource software!
    Noch nie besser ein non_root Gerät genutzt :T

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  3. Nutzerbild Ernst ALBUS

    Prinzipiell wäre es angebracht die FB- und andere Messenger in den Wind zu schießen. Einmal wegen der Datenschieberei, die möglich ist und deren Umfang man eher durch Scams erkennt, zum anderen wegen der immer stärker zunehmenden Penetranz mit Werbeblöcken und Pop-Ups und Nachrichten etc. Außerdem ist es mit der Performance von Messenger und Whatsapp nicht mehr weit her. Was leider auch die neuen Anbieter irgendwann treffen wird, wenn die nicht rechtzeitig aufrüsten. Weiter ist die Bequemlichkeit der Teilnehmer sehr zu bedauern, sich einmal die Arbeit zu machen, in sichere Messenger zu wechseln. Ich habe alle 3 und es gibt von meinen Leuten nur wenige dort und selbst von denen, die dort sind, hat mich noch nie einer direkt angeschrieben, was auch immer der Grund sein mag. So dümpeln die 3 bei mir im System vor sich hin wie alte Schiffchen und ich überlege deshalb seit langem, ob ich mir die Umstellung antue oder nicht. Ich habe nichts zu verbergen und meine Daten sind „weltbekannt“ – mir egal. Heißt nämlich auch, ich müsste mein komplettes digitales Dasein neu gestalten und das ist eine Arbeit, die Sie sich nicht wirklich vorstellen können, sonst wären Sie von selbst darauf gekommen. Also, wenn man es richtig machen will, hängen da viel mehr Dinge dran, als es einem zuvor erschienen ist und das ist vermutlich die größte Hürde für solche Messenger. Sie sind gut für wirklich „geheime“ Dinge wie ja der Missbrauch in letzter Zeit zeigt und das ist schade, weil jetzt die Geheimdienste schon auftreten und damit ist es mit dem Schutz an sich schon wieder vorbei. Haben sich die Anbieter selbst versaut durch zu laxe Kontrollen, denn nicht alles sollte sein, was sein kann – ist eigentlich eine ganz alte Regel, die aber im Netz sehr lange übersehen worden ist und nun ist der Schaden kaum noch zu beheben, es sei denn, man macht den Laden ganz dicht und fängt noch einmal ganz von vorne an. Stattdessen praktizieren alle Staaten mehr oder weniger tolles Flickwerk und auch sehr eigensüchtig gefärbte Kontrollmechanismen , die nicht immer das tun, was sie eigentlich sollten und uns Normalos echt die Laune verderben. Ich mache diesen Mist nur noch deshalb mit, weil ich viele Freunde und mehr in anderen Kontinenten habe und es dafür sonst nur sehr teure Alternativen gibt. Ansonsten sehe ich das Netz wie es heute ist und weiter werden wird, als ein reines Sumpfloch an, in dem man echt aufpassen muss, dass einem nicht irgendwann ein digitales Ei gelegt wird, das man gar nicht gebrauchen kann.
    Nur als Ergänzung, um den Lesern noch etwas anderres klar zu machen – es kann getan werden, was möglich ist, die Staatsräson wird immer das letzte Wort behalten, wenn man dort der Ansicht ist, dass es kontrolliert werden muss. Also bloß nicht auf irgendetwas verlassen, was andere versprechen. Das gilt auch für die VPN-Systeme. Die verschleiern zwar die IP, aber viel zu oft sind weitere Maskierungen unterwegs, die ebenfalls „bekannt“ sind und außerdem wird JEDE VPN-Bewegung selbst durchaus erkannt, weshalb GOOGLE schon lange automatische Tools bereitgestellt hat, die bei einer solchen Signatur sofort die Seite einfach sperren. Also auch wieder nur Geldmacherei mit den weniger Schlauen, weil die richtigen VPN-Systeme arbeiten eben nur dann gut, wenn die gesamte Struktur vom STARTPUNKT bis zum ENDPUNKT zu einem geschlossenem System gehört, damit fing das eigentlich an und war auch relativ sicher. Jetzt ist das nur eine Geschäftsidee und mehr nicht!! Das habe ich den Anbietern schon lange gesagt, aber das wollen die natürlich nicht hören…grins…und deshalb brauche ich kein VPN.

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  4. Nutzerbild Martin Benedikt

    Ich bin und bleibe bei WhatsApp. Weil es mir gefällt und ich damit zufrieden bin.

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