Als WhatsApp Anfang Oktober für einige Stunden nicht erreichbar war und mit einem Mega-Ausfall zu kämpfen hatte, schlug die Stunde für einen der größten Konkurrenten. Telegram gewann innerhalb kürzester Zeit statte 70 Millionen neue Nutzer. Wer den Messenger das erste Mal nutzt, erkennt schnell, dass er deutlich mehr Funktionen zu bieten hat als WhatsApp. Doch es sieht so aus, als wolle WhatsApp eine der beliebtesten Funktionen kopieren.
Mehr als nur eine bessere Gruppierung?
WhatsApp arbeitet an einer sogenannten Community-Funktion. Zwar ist bislang wenig darüber bekannt. Allerdings sind bereits vor Kurzem einige Details durchgesickert. Sie zeigen, wie das Feature aussehen könnte. Communitys bei Telegram sind Gruppen mit bis zu 200.000 Mitgliedern. Hier tauschst du dich nicht nur mit deinen eigenen Kontakten aus. Der Gruppen-Administrator legt fest, wer dieser Community beitreten darf. So ist es auch möglich, dass jeder, der Telegram nutzt, einer bestimmten Gruppe beitreten und mitdiskutieren kann. Die Community-Funktion bei WhatsApp soll ähnlich aufgebaut sein.
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Sie soll Gruppen-Administratoren mehr Kontrolle über einzelne Gruppen geben. Erstellt man eine Community, lassen sich hier, ähnlich wie in einer normalen Gruppe, Nachrichten teilen. Allerdings soll die Community ein Ort zur Gruppenorganisation sein. Ein Beispiel: Eine Schulklasse kann eine Community sein, einzelne Fächer sind dann die Gruppen, die in dieser Community enthalten sind. Anscheinend geht es WhatsApp hier also um eine übersichtlichere Gruppierung – letztlich also einen Ordner, mit Unterordnern.
Darüber hinaus, das zeigen neue Informationen, kann ein Gruppenadministrator mithilfe einer Community Gruppen besser verwalten. Um auf das Beispiel der Schulklasse zurückzukommen: Ein Klassenlehrer als Administrator kann für eine Schulklasse eine Community öffnen und die einzelnen Fächer als Gruppen anlegen. Kommt ein neuer Schüler hinzu, kann er in die Community aufgenommen werden und ist sofort auch Mitglied in allen relevanten Gruppen. Er oder sie kann somit auch die dortigen Inhalte sehen. Verlässt ein Schüler eine Klasse, ist es umgekehrt. Entfernt der Lehrer den Schüler aus der Community, hat er auch keinen Zugriff mehr auf die einzelnen Gruppen und kann diese nicht mehr sehen.
Fremde in WhatsApp-Gruppen?
Momentan befindet sich diese Funktion noch in der Entwicklung. Es macht aber den Anschein, dass Communitys bei WhatsApp etwas anders funktionieren werden als Community-Gruppen bei Telegram. So dürften diese weiterhin so konzipiert sein, dass nur Kontakte eingeladen werden können. Es ist allerdings nicht ausgeschlossen, dass auch Fremde über einen Link zu einer Community eingeladen werden könnten.
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Wann WhatsApp die Funktion für all seine Nutzer freischalten wird, ist nicht bekannt. Man wird aber Communitys von Gruppen wohl anhand des Gruppenbildes erkennen können. So sollen Communitys mit eckigen Profilfotos auf sich aufmerksam machen. Und bereits jetzt steht fest: Auch Communitys sind mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ausgestattet.