WhatsApp bald überflüssig? Google und Apple machen gemeinsame Sache

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Dank iOS 18 können iPhone- und Android-Nutzer ab sofort einfacher miteinander kommunizieren. Die neue Lösung hat jedoch weiterhin noch ein großes Problem. Eine Zusammenarbeit zwischen Google, Apple und der GSMA soll nun Abhilfe schaffen.
Google Pixel 7 Pro und Apple iPhone 12 Pro Max

Google Pixel 7 Pro und Apple iPhone 12 Pro Max

Wenn sich Android- und iPhone-Nutzer miteinander unterhalten wollen, greifen viele direkt zu einer separaten App. Die Alternative ist am Ende häufig WhatsApp oder ein anderer Messenger. Nur selten ist es der Griff zur altbekannten SMS, da viele Features in der heutigen Zeit schlichtweg fehlen. Es gibt jedoch Abhilfe, die dank iOS 18 nun auch endlich auf dem iPhone gelandet ist. Mit RCS, kurz für „Rich Communication Services“, kannst du beispielsweise hochauflösende Bilder oder Videos direkt über die in dein Smartphone integrierten Nachrichten-Apps versenden. Der neue Dienst hat derzeit aber noch einen großen Nachteil, wenn es um die Kommunikation zwischen Apples und Googles Betriebssystemen geht.

RCS: Google und Apple bringen Nutzer zusammen

Apple hatte im vergangenen Jahr angekündigt, dass man RCS-Nachrichten in einem zukünftigen Update unterstützen will. Mit der Verfügbarkeit von iOS 18 ist dies ab sofort der Fall. Schon damals stellte der iPhone-Hersteller aber klar, dass man zunächst keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE) anbieten wird. Zwischen Android-Geräten ist dies möglich, da diese eine proprietäre Erweiterung von Google verwenden.

Apple sagte, dass man diese nicht unterstützen wird. Das Ziel sei hingegen, dass man eine Verschlüsselung in Zusammenarbeit mit der GSM Association (GSMA) in den RCS-Standard integrieren will. E2EE soll dann Teil des „RCS Universal Profile“ sein. Nach der Vorstellung von iOS 18 haben nun sowohl die GSMA als auch Google geantwortet.

Wie 9to5Google schreibt, verfolgt die GSMA als nächstes großes Ziel eine plattformübergreifende Verschlüsselung der RCS-Nachrichten. Das soll dir unter anderem dabei helfen, vor Betrügern besser geschützt zu sein. Die E2EE ist ein wichtiger Aspekt, der Apps wie WhatsApp oder Signal so attraktiv macht. Google reagierte kurz darauf auf diese Mitteilung.

Elmar Weber, General Manager bei Google, schreibt auf LinkedIn, dass sein Unternehmen bestrebt ist, „seinen Nutzern ein sicheres und privates Messaging-Erlebnis zu bieten“. Ziel sei es, „E2EE zum Standard für alle RCS-Nutzer zu machen, unabhängig von der Plattform“. Die Macher von Android und iOS verfolgen damit in Kooperation mit der GSMA ein gemeinsames Ziel, von dem alle Nutzer profitieren. Wann genau du die Resultate dieser Zusammenarbeit sehen kannst, ist aber bislang unklar.

RCS als Alternative zu WhatsApp

Android- und iPhone-Nutzer können schon heute dank iOS 18 ohne zusätzliche Apps von Drittanbietern viele Features eines modernen Messengers nutzen. Die vorinstallierten Apps auf Android-Smartphone und iPhone reichen in den meisten Fällen dazu aus. Auf WhatsApp oder andere Messenger kannst du also verzichten – vorausgesetzt, du benötigst keine Verschlüsselung.

Einen wichtigen Schritt zu einer breiteren Nutzung von RCS hat auch Samsung in den vergangenen Monaten gemacht. Statt der hauseigenen Nachrichten-App gehört Googles Anwendung die Zukunft. Gegenüber Android Authority sagte ein Sprecher des Unternehmens im Juli, dass man durch die Änderung der Standard-App die Verbreitung von RCS beschleunigen will. Beginnend mit dem Galaxy Z Flip 6 und Z Fold 6 ist Google Messages die vorinstallierte Nachrichten-Anwendung auf den Smartphones der Südkoreaner.

Auf Apples Smartphone erkennst du RCS-Unterhaltungen weiterhin an den grünen Blasen; das Blau bleibt iMessage vorbehalten. Im Textfeld für deine Nachricht steht allerdings anstelle von „SMS“ ein „RCS“. Je nach Mobilfunkanbieter kann es sein, dass der Standard noch nicht auf deinem iPhone unterstützt wird. Apple schreibt in einem Support-Dokument, dass die großen deutschen Anbieter O2, Telekom und Vodafone bereits RCS unterstützen. Bei 1&1 ist es aber aktuell noch nicht so weit.

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