Die Gerüchte halten sich schon seit Jahren und immer wieder gibt es Meldungen dazu, die Werbung in WhatsApp voraussagen. Diesmal will die Financial Times die Informationen dazu aus internen Kreisen erfahren haben. Gleich drei Quellen hat man aufgetan, die berichten, dass man sich bei WhatsApp darüber unterhält, wie man Werbung in die Liste der Konversationen unterbringen könnte.
Werbung wie im Facebook Messenger?
Laut Quellen der FT habe man auf hoher Ebene auch über einen Premiumzugang ohne Werbung diskutiert. Dieser Plan soll aber schnell wieder verworfen worden sein, weil viele „Insider“ dagegen wären. Die Werbung könnte laut einer Person, die mit den Vorgängen vertraut sei, schlussendlich ähnlich eingespielt werden, wie im Facebook Messenger oder bei Googles Mail-Programm Gmail. Damit wären sie nicht in den Unterhaltungen selbst positioniert, sondern zwischen den Unterhaltungen in der Übersicht. Dennoch zweifelten viele WhatsApp-Mitarbeiter diesen Schritt an, da er zu einem Leistungseinschnitt des Messengers führen könnte.
WhatsApp-Mutter Meta hat in den vergangenen Monaten und Jahren einiges für die Rentabilität unternommen. Nach einer Entlassungswelle und gestrafften Unternehmensstrukturen ist man seither auf der Suche nach Einnahmequellen. Der Werbemarkt ist seit dem Angriff auf die Ukraine durch Russland und die dadurch schwache Wirtschaft unter Druck geraten. Das spürt Meta im Besonderen, da man einen Großteil der Einnahmen durch Werbung generiert.
Dazu kommt, dass die EU die Zügel bei der Regulierung der großen Tech-Unternehmen zusehends anzieht. Nicht nur Apple musste sich einer EU-Regelung beugen, die USB-C zur Pflicht in iPhones macht. Auch WhatsApp muss sich wohl anderen Messengern öffnen und könnte so einen großen Teil seines höchsten Gutes verlieren: der quasi-Monopolstellung bei der weltweiten Verbreitung. Über 2 Milliarden Menschen nutzen den Messenger-Dienst und treiben die Netzwerkeffekte immer weiter.
Chef dementiert vehement
Klar, dass der Messenger eine hervorragende Werbeplattform darstellt. Doch die Antwort des Meta-Konzerns auf den Bericht der Financial Times kam prompt. Noch am selben Tag hat Will Cathcard den Artikel als falsch bezeichnet. „Wir machen das nicht“ macht er auf X deutlich.
Ein nicht näher benannter Sprecher von WhatsApp schlägt in die gleiche Kerbe, wobei die Diskussionen im Konzern nicht dementiert wurden: „Wir können nicht jedes Gespräch, das jemand in unserem Unternehmen geführt hat, nachvollziehen, aber wir testen das nicht, arbeiten nicht daran und es ist überhaupt nicht unser Plan“. Damit dürfte das Thema vorerst vom Tisch sein.
Die Finanzierung von Whatsapp mit Werbung wäre für mich persönlich weniger problematisch als durch die Ausbeutung meiner Daten. Damit stünde ich einem solchen Plan offen entgegen. Wenn damit garantiert würde, dass meine Daten dort bleiben, wo ich sie haben will, fände ich diesen Plan besser als eine Querfinanzierung über Facebook. Wie steht ihr zum Thema Werbung in Whatsapp? Würde euch eine Einbindung in die Konversationsliste stören, welchen Messenger-Dienst nutzt ihr außer Whatsapp und würdet ihr Whatsapp verlassen, wenn dort Werbung eingeblendet würde?
WhatsApp mit Werbung?
Das wird dann endgültiges Todesstoß für die App.
Ein Todesstoß wird es nicht werden. Es ist vergleichbar mit Netflix. Es werden einige Leute die App deinstallieren, genauso gibt es viele die sich dann eine Premium Version holen oder einfach mit der Werbung leben.