Wer kennt es nicht: Man spricht mit jemandem über ein bestimmtes Produkt und nur Stunden später bekommt man Werbung zu ebendiesem Artikel in Apps wie Instagram, Facebook oder bei Google angezeigt. Zufall? Viele haben sich bereits gefragt, ob Unternehmen wie Google, Apple, Facebook oder andere App-Entwickler uns über unser Handy belauschen.
Hören WhatsApp und Co. über mein Handy mit?
Freilich verneinen Unternehmen, dass sie Nutzer über ihr Handy belauschen und damit Daten sammeln können, die sie für zielgenauere Werbung einsetzen. Doch stimmt das? Viele Nutzer meinen zu wissen, dass sie schon seit Langem abgehört werden. Und das nicht nur durch Alexa und Co. In einer Reportage des Bayerischen Rundfunks (BR AI + Automation Lab) versuchen Reporterin Nadine Hadad und Programmierer Sebastian Bayerl eben das zu beweisen.
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In einem aufwändigen Experiment wollen sie herausfinden, ob und inwiefern Apps auf iPhones und Android-Handys heimlich mithören können. Im Verlauf des Experiments programmiert Sebastian zwei Apps: Mit einer versucht er unbemerkt das Mikrofon in Nadines Handys einzuschalten. Mit der anderen App möchte er über die Bewegungssensoren des Smartphones Sprache aufzeichnen – komplett ohne Mikrofon. Ob das gelingt, siehst du im folgenden Video.
Das erschreckende Ergebnis
Apps, die du auf deinem iPhone oder Handy mit Android installierst, können dich abhören. Aber nicht immer, ohne dass du es mitbekommst. Bis Android 11 etwa sieht man als Handynutzer nicht, dass eine App ein Gespräch aufnimmt. Beim iPhone ist das anders, ebenso ab Android 12. Es gibt aber auch andere Gründe, warum viele meinen, abgehört zu werden, ohne dass das womöglich der Fall ist. Auch das erklärt die Reporterin zum Ende der Reportage. Meta, die Konzernmutter von Facebook, Instagram und WhatsApp sowie Google äußern sich zu den Vorwürfen und machen deutlich: Nein, wir hören Handynutzer nicht ab. In einer Sache lügt Google aber, wie die Reportage zeigt.
Es dürfte klar sein, dass da niemand mit Kopfhörern sitzt und in Agentenmanier die „Leitung“ abhört und da manuell Werbung ins Gerät schaufelt. Wenn da „abgehört“ wird, dann läuft das sehr wahrscheinlich vollautomatisch, die KI hört mit und auf definierte Buzzwords gibt’s definierte Werbung. Warum sollte das was die NSA nach eigener Aussage im „War on Terror“ mit Buzzwords im Internet und bei der Telefonie tut nicht auch Google, Meta und Co tun, um Werbung auszurollen? Die technischen Möglichkeiten sind da, also werden sie auch genutzt. Die Frage ist, was passiert mit den wertlosen Daten? Gibt es überhaupt wertlose Daten?
Ich glaube allerdings, dass dieses Abhören auch abseits der gesprochenen Sprache zwischen Menschen funktioniert. Zum Beispiel über Tracking von Geräten und Netzwerken. Wenn ich mich mit jemand über etwas unterhalte, kann man über definierte Buzzwords Werbung machen. Viel detaillierter geht das, wenn die gesprochenen Daten mit den elektronischen Daten im Rechner verknüpft werden. Und ich dann Werbung zu etwas bekomme, wo mein Handy zum Zeitpunkt des Gespräches gar nicht im Raum war, aber im gleichen WLAN war wie das Handy des Gesprächspartners und der PC, an dem Infos zu dem besprochenen Thema vertieft wurden.
Ich weiß nicht, ob ich das gut oder schlecht finden soll. Verblüffend ist es allemal.
Da Apps immer mit Servern & untereinander kommunizieren kommt es zu warscheinlichkeitsberechungen der jeweiligen anwender/anwendergruppen & über werbung etc. wird dann Geld generiert/verdient.
Der Google Playstore/Apple Appstore sieht zB in Hamburg beim Start anders aus wie in München; einfach mal drauf achten 😉
Ich verstehe nicht ganz, woe diese Reportage beweist, dass Google lügt… Ausserdem ist dieses Feature, dass der Nutzer sieht, wer das Mikrofon verwendet auch erst seit IOS14 auf den IPhones.