Mehr Gerechtigkeit: Bundesnetzagentur passt Strompreise an

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Die Bundesnetzagentur regelt die Netzentgelte neu. Bisher mussten Verbraucher in Regionen mit geringer Bevölkerungsdichte aber vielen Windparks mehr bezahlen. Mit einem neuen Stufenmodell sollen die Kosten für den Ausbau der erneuerbaren Energien gleichmäßig auf alle Bürger verteilt werden.
Neuer Rekord aufgestellt - So viel günstigen grünen Strom lieferten Erneuerbare
Neuer Rekord aufgestellt - So viel günstigen grünen Strom lieferten ErneuerbareBildquelle: Foto von Karsten Würth auf Unsplash

Eine geringere Abhängigkeit von Rohstoffen, weniger klimaschädliche CO2-Emissionen: Seit vielen Jahren wird in Deutschland der Ausbau erneuerbarer Energien propagiert. Die Stromverbraucher werden allerdings bei den damit verbundenen Kosten für den nötigen Ausbau der Stromnetze recht verschieden zur Kasse gebeten. Das soll sich entsprechend den Wünschen der Bundesnetzagentur zum 1. Januar 2025 mit einem neuen Stufenmodell ändern. Dieses soll die durch die Energiewende verursachten Kosten stärker als bisher beachten. 

Energiewende: Stufenmodell für mehr Fairness

Konkret wird die Agentur des Bundes den aktuellen Paragraph 19 der Stromnetzentgeltverordnung (StromNEV) ändern, der bereits heute für einen Ausgleich bei bestimmten Kosten unter den einzelnen Nutzern des Netzes sorgt. Aktuell werden mit der Umlage entgangenen Einnahmen bei Netzbetreibern ausgeglichen, wenn Verbraucher ein geringeres Entgelt zahlen müssen. 

Demnach wird ab 2025 die regional ins Netz eingespeiste Energie aus Sonnen- und Windkraft ins Verhältnis zum vor Ort verbrauchten Strom gesetzt. Daraus will man Kennzahlen ableiten, anhand derer sich Zahlungen als Ausgleich für Netzbetreiber mit höheren Belastungen errechnen lassen. Diese Zahlungen sollen Unternehmen an die Endkunden weitergegeben, um die mit der Energiewende verbundenen Kosten besser zu verteilen.

Woher stammen die Unterschiede beim Netzentgelt?

Bisher unterscheidet sich das Netzentgelt regional stark, denn es wird auf der Ebene der Landkreise kalkuliert. Bewohner von Regionen mit einer niedrigen Bevölkerungsdichte müssen dementsprechend ein höheres Entgelt zahlen. Doch nicht nur das. Sie zahlen aktuell oftmals auch einen überproportionalen Aufschlag für die Energiewende, die allerdings allen Stromverbrauchern zugutekommt: In dünn besiedelten Gegenden, gerade im Norden und Nordosten, bietet sich viel Platz für große Solar- und Windparks. Über den so gewonnenen Strom freuen sich zwar auch die Einwohner urban geprägter Regionen, den Preis für den Anschluss der Parks zahlen sie jedoch nicht.

Über Änderungen bei der Verteilung der Kosten diskutierte die Politik schon länger. Die Ministerpräsidenten der nördlichen Bundesländer forderten etwa zwei unterschiedliche Preiszonen für Strom. So wollten sie stärker von den niedrigen Preisen für die Erzeugung der grünen Energien profitieren. Allerdings stießen sie mit dem Vorschlag auf den Widerstand ihrer Kollegen aus dem Süden. Der nun gefundene Kompromiss sorgt auch innerhalb der südlichen Länder für eine größere Gerechtigkeit unter den Verbrauchern. Denn auch hier gibt es Gebiete, in den hohe Entgelte gefordert wurden.

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