Der Markt für Handy-Zubehör ist riesig. Vom Displayschutz über Halter, Hüllen und Schnellladegeräte bis hin zu Kopfhörern oder Powerbanks, die das Smartphone auch unterwegs aufladen: Nach dem Smartphone-Kauf gibt nahezu jeder noch mehr Geld für Gadgets und Zubehör aus. Nun versucht ein Hersteller alle jene Menschen zu erreichen, die mit dem Handy aufgewachsen und später aufs Smartphone umgestiegen sind. Nostalgiker oder Handy-Nutzer, die seit vielen Jahren etwas vermissen.
Welcher Handy-Nutzer kauft denn sowas?
Wer heute auf dem Smartphone eine Nachricht bei WhatsApp eintippt oder bei Google nach etwas sucht, benutzt selbstverständlich die Tastatur des Handys, die sich automatisch dann einblendet, wenn sie gebraucht wird. Doch viele dürften sich noch an mechanische Tasten erinnern, mit denen man wahlweise SMS per T9 („Text on 9 Keys“, Deutsch: „Text auf neun Tasten“) oder auf einer vollwertigen Tastatur eingegeben hat. Letzteres war vor allem auf Handy-Modellen von Blackberry der Fall. Doch im Laufe der Jahre, auch wenn es anfangs vielen Schmerzen bereitete, auf die physischen Tasten zu verzichten, haben wir uns daran gewöhnt, Texte auf dem Touchscreen über die eingeblendete Tastatur zu schreiben. Mit Gesten funktioniert das heute sogar noch einfach als früher. Doch all das ist dem britischen Zubehör-Hersteller Clicks egal.
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Auf dem Mobile World Congress zeigt Clicks eine Handy-Hülle mit angebauter Tastatur. Zunächst gibt es die Tastenhülle nur fürs iPhone. Ob man bei Erfolg auch Tastatur-Cases für andere Handy-Modelle entwickeln wird, lässt der Hersteller offen. Vollmundig verspricht man aber heute schon: „Ein neuartiges Zubehör, das die Möglichkeiten des iPhones erweitert.“
Schließlich gebe die Handy-Hülle Bildschirmfläche frei, die bisher von einer virtuellen Tastatur belegt war. Und bietet iPhone-Nutzern somit mehr Platz für Inhalte. Doch was man vergisst: Inzwischen haben App-Entwickler ihren Anwendungen so angepasst, dass die virtuelle Tastatur, wenn man sie denn benötigt, in der Regel keine Inhalte verdeckt oder anderweitig stört. Im Gegenteil.
Der Praxistest
Wir haben die Handy-Hülle auf dem MWC in Barcelona samt integrierten iPhone in die Hand genommen und ausprobiert. Das Zubehör macht aus einem schlanken und flachen iPhone 15 einen wahren Prügel. Eben so, wie man die Handys von früher kennt. Auch das ist also nostalgisch. Zwar funktioniert die Tastatur gut und Eingaben werden sofort umgesetzt. Auch der Tastenhub ist schön und man spürt durch einen „Click“, wenn man die Taste gedrückt hat und der Buchstabe auf dem Display erscheint. Doch man muss sich umgewöhnen. Die vielen Jahre an der virtuellen Tastatur auf dem Display machen sich bemerkbar.
Und so will man schon nach wenigen Sätzen mit Clicks die von iOS eingeblendete QWERTZ-Tastatur zurückhaben, auf der dann doch alles schneller vonstattengeht. Ein Vertreter sagt uns auf dem MWC, dass man in etwa 20 Minuten benötige, bis man sich an die Tastatur gewöhnt hat. Doch das ist nicht alles. Man hält beim Schreiben mit der Tastatur das Gesamtkonstrukt ziemlich weit unten, sodass der Schwerpunkt sich oben befindet. Dadurch neigt das Handy nach hinten zu kippen und man muss eine gewisse Kraft in den Fingern aufwenden, um es im Lot zu halten. Das dürfte, vor allem bei längeren Texten sich recht ermüdend auf die Fingerchen auswirken.
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Auch wenn sich Kevin Michaluk, Mitbegründer von Clicks Technology, sicher ist, dass „Clicks langjährige iPhone-Benutzer ebenso ansprechen wird wie frühere Nutzer von Tastaturtelefonen.“ Vermutlich wird die Handy-Tastatur eher etwas für einige wenige Nostalgiker sein, die mit einem deutlich größeren iPhone in der Hosentasche leben und dafür auch noch rund 130 Euro ausgeben wollen.
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