Staatlich finanziert: Neue Dating-App geht online

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War Tinder noch vor wenigen Jahren beinahe die einzige relevante Dating-App, existieren mittlerweile zahlreiche weitere Anwendungen zur Partnersuche. Nun soll eine weitere, staatlich finanzierte, Dating-App für alle Heiratswilligen online gehen. Aus gutem Grund.
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Staatliche Dating-App geht onlineBildquelle: Damir Khabirov / shutterstock.com

Dating-Apps gelten oftmals nach wie vor als verpönt, erfreuen sich dennoch einer hohen Beliebtheit. Das Konzept ist in den meisten Fällen jedoch gewinnorientiert. Drum scheuen sich viele Anbieter auch nicht davor, Nutzer mit moralisch fragwürdigen oder gar grenzwertig illegalen Tricks auf den Seiten zu halten – später mehr dazu. In Ländern mit singenden Geburtenraten könnte eine staatlich finanzierte Dating-App daher durchaus Mehrwert bieten. In China ist eine solche Partnervermittlungs-App bereits 2023 gestartet. Nun steht auch die Einführung einer japanischen Dating-App unmittelbar bevor. Ihre Nutzung ist jedoch an einige strikte Bedingungen geknüpft.

Dating-App mit vielen Hürden

Im Jahr 2023 hat sich die Geburtenrate zum achten Mal in Folge verringert – um 5,1 Prozent auf rund 760.000. Dem gegenüber steht eine mit etwa 1,59 Millionen mehr als doppelt so hohe Zahl der Todesfälle. Als Reaktion darauf plant die Regionalregierung in der Hauptstadt Tokio eine eigene Dating-App zu veröffentlichen. Da die Anwendung jedoch speziell darauf abzielt, die Geburtenrate zu steigern, ist ihre Nutzung an eine Reihe an Bedingungen geknüpft.

Laut dem The Japan Times werden Interessierte zunächst einmal mittels einer offiziellen Bescheinigung belegen müssen, dass sie Single sind. Ferner sollen sie ein Dokument unterschreiben, aus dem hervorgeht, dass sie im generellen die Absicht haben, zu heiraten. Als dritte Voraussetzung wird eine Offenlegung des Jahreseinkommens genannt. Abermals mitsamt einem Beleg, wie etwa einer Steuerbescheinigung. Neu ist dabei jedoch lediglich der Beleg, denn die grundsätzliche Angabe des Einkommens ist in japanischen Dating-Apps nicht unüblich.

Technisch sollen die potenziellen Partner derweil mittels eines auf künstlicher Intelligenz basierenden Algorithmus ermittelt – „basierend auf ihren Werten und den Werten, die Sie sich von einem Partner wünschen“, heißt es auf der Webseite des „Tokyo Futari Story“-Projekts. Die Dating-App soll noch in diesem Sommer online gehen.

Dating-Apps in Deutschland

Auch in Deutschland liegt die Geburtenrate auf einem niedrigen Niveau. Die Einführung einer staatlichen Dating-App könnte eine mögliche Maßnahme darstellen, zumal die Vorteile auf der Hand liegen. Denn ein Gros der derzeit verfügbaren Apps verlangt selbst für Basis-Funktionen wie das Anzeigen von Personen, die sich für das eigene Profil interessieren, meistens horrende Summen. Hinzu kommen regelmäßige Werbeanzeigen und bezahltes Personal, das sich für potenzielle Partner ausgibt, um Nutzer am Verlassen der App zu hindern oder zum Kauf von Credits zu bewegen. Weiter Infos dazu in unserem Ratgeber zu den Tricks der Betreiber von Dating-Plattformen.

Andererseits bleibt fraglich, ob eine einfache Dating-App tatsächlich einen nennenswerten Beitrag zur Steigerung der Geburtenrate leisten könnte. Denn so praktisch eine staatliche App ohne Gewinnabsicht und Beinahe-Betrügereien auch sein mag, die gesellschaftlichen und ökonomischen Probleme, die der niedrigen Geburtenrate zugrundelegen, vermag auch diese nicht zu lösen.

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