Weder LG noch Samsung: Experten haben besten Fernseher der Welt gewählt

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Das Expertengremium EISA kürte den besten Fernseher der Welt. Dabei fiel die Wahl jedoch nicht auf ein TV-Gerät von Samsung oder LG, die regelmäßig die Spitzenplätze der Stiftung Warentest Testläufe belegen. Vielmehr sicherte sich ein unerwarteter Hersteller diesen Titel.
Weder LG noch Samsung - Experten haben besten Fernseher der Welt gewählt

Weder LG noch Samsung - Experten haben besten Fernseher der Welt gewählt

Die Bezeichnung EISA steht für „European Imaging and Sound Association“ und bezeichnet einen Verein, der bereits seit 1989 besteht. Dazu zählen mehr als 50 europäische Teilnehmer, deren Fokus auf audiovisuellen Medien liegt. Immer wieder erstellt das Expertengremium gemeinsam Ranglisten, die nicht nur Fernseher auszeichnen, sondern sich ebenso auf Audiogeräte erstrecken. In der diesjährigen Abstimmung fiel die Wahl des besten TVs jedoch auf eine unerwartete Marke.

Fernseher aus China erobert die Rangliste

Laut EISA stammt der beste Fernseher der Welt im Jahr 2024 ausgerechnet vom chinesischen Hersteller TCL. TCL ist in der Welt der Fernsehmodelle kein unbekannter Name. Mit einem Umsatz von rund 14 Milliarden US-Dollar zählt TCL zu den weltweit größten Herstellern. Häufig stehen dabei jedoch günstige TV-Modelle im Vordergrund, die auch in Deutschland zahlreiche Abnehmer finden. Das neuste TV-Modell siedelt sich jedoch im Premium-Segment an und könnte tatsächlich Konkurrenz für LG und Samsung bedeuten. Der beste Fernseher der Welt ist laut EISA das TCL-Modell 115X955 Max. Der Fernseher setzt auf eine Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung, die über stolze 20.000 Zonen für lokale Dimmung verfügt. Dadurch gelingt es ihm, auch ohne OLED-Display ein ausgezeichnetes Kontrastverhältnis auf 115 Zoll Bildschirmdiagonale zu erzielen.

Ebenso darf eine 4K-Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixeln nicht fehlen. Für die passende Farbtreue sorgt die Quantum Dot-Technologie, die auch bereits bei Samsung TVs zum Einsatz kam. Durch die vielen einzelnen Mini LEDS kann das Gerät eine HDR-Helligkeit von stolzen 5.000 Nits liefern. Gängige HDR-Formate wie Dolby Vision IQ, HDR10+ und HLG werden ebenfalls unterstützt. Dadurch verfügt der Fernseher auch über die Fähigkeit, sein Fernsehbild automatisch an die Lichtverhältnisse in Räumen anzupassen. Ein großer Vorteil, um das perfekte Bild darzustellen.

Einige Nachteile verbleiben trotz hoher Bildqualität

Dennoch dürfte das Gerät wohl kaum in Scharen die deutschen Wohnzimmer erobern. Denn abgesehen von der bereits staatlichen Größe von 115 Zoll, ist er auch keineswegs ein Schnäppchen. Der Preis ist mit 24.999 Euro praktisch so hoch wie der Einkaufspreis von 8K-OLED-TVs. Ein paar Euro günstiger ist er auf dem Markt dann aber schon. Auch einige Schwachstellen lassen sich durch die Local Dimming-Methode der Hintergrundbeleuchtung nicht vermeiden. Gesichter werden in dunklen Szenen schon einmal überbelichtet. Auch die Blickwinkelstabilität lässt für einen solch teuren Fernseher noch zu wünschen übrig. Wer schräg auf das Display sieht, erhält ein deutlich schlechteres Bild.

Allerdings sei der Fairness halber gesagt, dass es wesentlich leichter bei einer großen Bildschirmdiagonale ist, gerade auf den TV zu sehen. Die aktuelle Schwierigkeit der teilweisen Überbelichtung möchte der Hersteller zudem mit einem Softwareupdate angehen. Da das TV-Modell jedoch nur für jene erschwinglich ist, die das nötige Kleingeld besitzen, dürfte TCL damit kaum Samsung und LG vom Markt drängen. Trotzdem ist der Mini-LED-TV ein Meilenstein in der Verwendung von Mini LEDs als Hintergrundbeleuchtung in TV-Geräten. Sollte die Technik langfristig günstiger und erschwinglicher werden, könnte sie sich als echte Alternative zu OLEDs etablieren. Das zeigt bereits der Vorstoß von Sony in die Produktion von Mini LED-Panels. Dafür hat sich der Hersteller sogar gänzlich von OLEDs verabschiedet.

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