Weckruf für die Mobilfunker: Kaum jemand nutzt das modernste Angebot

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Zwar ist das übertragene Datenvolumen in den deutschen Handynetzen in diesem Jahr explodiert, doch oft werden die Handynetze noch gar nicht richtig genutzt. Nur eine Minderheit nutzt die Netze so, wie die Mobilfunker es gerne hätten.
Ein Mobilfunkmast mit 5G-Antennen
5G Standalone: VIele Nutzer nutzen den Dienst gar nichtBildquelle: Deutsche Telekom

5G ist der aktuellste Mobilfunkstandard weltweit. Bei vielen Handys in Deutschland blinkt auch das „5G“-Symbol schon auf, wenn du unterwegs bist. Doch richtig „echt“ ist das Mobilfunknetz der 5. Generation nur dann, wenn es eigenständig funkt. 5G Standalone (5G SA) ist der Fachbegriff dafür. Doch genau daran hapert es – vor allem mit der Anpassung von 5G-Smartphones an die neueste und schnellste Netzstufe. Tatsächlich brauchen die meisten Handys bis heute das LTE-Netz als Basis, um 5G nutzen zu können. Die Folge: Obwohl das „echte“ 5G-Netz theoretisch auf 90 Prozent der bundesdeutschen Fläche nutzbar wäre, kann nur eine Minderheit tatsächlich darauf zugreifen. Das zeigt die aktuelle Marktanalyse des Vergleichsportals Verivox.

Das ist der Unterschied zwischen den Standards

Dass die meisten Handys das 5G Non-Standalone-Verfahren mit 5G-Unterstützung nutzen, hat zu einer schnellen Verbreitung von 5G geführt. Doch diese Art der 5G-Übertragung bietet längst nicht alle Funktionen, die 5G eigentlich bieten könnte. Denn anders als die Mischform ermöglicht 5G einen rasanten Datentransfer in Echtzeit – besonders interessant für Gamer und für Business-Anwendungen. Auch sind eigene, gesicherte virtuelle Netze innerhalb der Mobilfunknetze für bestimmte Anwendungen denkbar.

Obwohl 5G+, wie dieses echte 5G auch bezeichnet wird, auf 90 Prozent der deutschen Fläche von einem der Anbieter verfügbar ist, wird es kaum genutzt. „Das immer noch hakelige Zusammenspiel aus Netzfrequenzen, Geräten und Software führt dazu, dass nur wenige Smartphones im reinen 5G-Netz funktionieren“, sagt Verivox-Experte Jörg Schamberg. „Wir beobachten sogar, dass etliche Nutzer die Plus-Option wieder deaktivieren, weil sie nicht richtig surfen können.“

Wer 5G Plus ausprobieren möchte, benötigt nicht nur ein kompatibles Gerät, sondern auch eine passende SIM-Karte. Möglicherweise muss die bestehende SIM-Karte getauscht werden. Das prüft der Anbieter bei der Schaltung des Tarifes. Denn das echte 5G musst du ausdrücklich buchen. Möglich ist das bei Laufzeitverträgen von Vodafone, O2 und der Telekom (dort nur als Gaming-Option). Bei 1&1, die damit werben, das modernste 5G-Netz zu betreiben, ist 5G Standalone noch nicht nutzbar.

5G+ funktioniert oftmals noch nicht

Um technische Probleme zu minimieren, empfiehlt sich nach Verivox-Angaben ein vom Netzbetreiber vorkonfiguriertes Smartphone. Die meisten passenden Geräte bieten derzeit Vodafone und O2, die Telekom hat aktuell nur ein 5G-Plus-Gerät im Programm.

„Doch selbst bei entsprechend voreingestellten Geräten können Probleme auftreten – hier schieben sich Hersteller und Netzbetreiber oft gegenseitig die Schuld zu“, sagt Schamberg. „Weitere Einschränkung: Aktuell funktioniert der Plus-Standard nur in Deutschland und nicht im Ausland.“ iPhone-User können 5G Plus derzeit nur mit einem Vodafone-Vertrag nutzen. Ferner listet Vodafone mit aktuell 34 Geräten die meisten 5G-Plus-fähigen Modelle im Online-Shop. Neben dem iPhone (ab iPhone 13) sind es die Google-Pixel-Geräte ab der 8er-Reihe, Samsung Galaxy S24– und ausgewählte A-Reihe-Handys sowie die neueren Samsung Foldables. Auch die chinesische Marke Xiaomi ist mit neueren Handys vertreten, ebenso das Fairphone. Bei O2 sind aktuell 15 Top-Smartphones von Samsung und Xiaomi im Online-Shop erhältlich.

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