In der Nacht vom 31. März auf den 1. April 2025 schaltet der Westdeutsche Rundfunk (WDR) seinen UKW- und DAB+-Sendebetrieb über den Sendemast auf dem Schlossberg ab. Der Grund: Der Pachtvertrag für das Gelände läuft Ende 2025 aus, und die Stadt Arnsberg plant eine neue Nutzung der Fläche rund um die Schlossruine. Der WDR wird den Sendemast bis Ende des Jahres abbauen. Ein neuer Senderstandort? Laut WDR nicht wirtschaftlich möglich. Die Folge: Es gibt in Arnsberg kein Radio des WDR mehr über die Antenne.
Füllsender für 75.000 Einwohner verschwindet ersatzlos
Der Sender Schlossberg in Arnsberg dient als Füllsender, um die Stadt aufgrund ihrer topografischen Lage im Ruhrtal mit UKW- und DAB+-Signalen zu versorgen. Die umliegenden Hauptsender, wie Langenberg, Nordhelle oder Olsberg, erreichen das Stadtgebiet nicht ausreichend, weshalb dieser lokale Sender notwendig ist. Die Abschaltung betrifft vor allem das Stadtzentrum von Arnsberg, wo der Radioempfang ohne den Sender drastisch eingeschränkt wird. Die Stadt hat immerhin knapp 75.000 Einwohner. Sie bekommen bei UKW künftig wohl nur noch ein verrauschtes Signal, DAB+ dürfte aber komplett entfallen.
Für die betroffenen Hörerinnen und Hörer bedeutet das: ohne Internet kein Radio. Erstmals empfiehlt eine ARD-Anstalt ausdrücklich den Wechsel zum Internetradio als Alternative. Der WDR verweist in einer Pressemitteilung auf seine Livestreams über wdr.de, die WDR-Apps, die ARD-Audiothek sowie zahlreiche Drittplattformen.
Das Ende des terrestrischen Radios?
Die Abschaltung in Arnsberg reiht sich in einen größeren Trend ein: Der Bayerische Rundfunk hat bereits mit der Stilllegung von UKW-Sendern begonnen. Der WDR ist nun nachgezogen und DAB+ gleich mit abgeschaltet – wenn auch nicht freiwillig. Die Tage des UKW-Radios sind aber ohnehin gezählt. In Schleswig-Holstein hat man sich zur Abschaltung aller Privatsender bis 2031 geeinigt. Gebührengelder für UKW sind bis 2032 vorgesehen.