Ausgangspunkt von Elon Musks Äußerung war eine andere Verpflichtung, die in den USA bald greifen soll. Laut Vorschriften zur Energieeffizienz dürfen ab Juli klassische Glühlampen auf dem US-Markt nicht länger verkauft werden. Stattdessen sollen sie durch LED ersetzt werden. Der Vorstoß ist keineswegs neu. Die ursprüngliche Fassung wurde bereits 2007 von der Bush-Regierung erlassen, nur um später wegen mangelnder Haushaltsmittel verzögert und schließlich von Präsident Trump widerrufen zu werden. Joe Biden setzte sie wieder in Kraft. Sowohl die EU als auch China haben sich längst von den ineffizienten Leuchten verabschiedet. In der EU sind sie seit 2012 verboten. Kritiker zweifeln an der Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme, so auch Elon Musk.
Wärmepumpen-Pflicht würde laut Musks Einschätzung tatsächlich etwas bewirken
„Schreibt Wärmepumpen statt Klimaanlagen zum Heizen und Kühlen vor. Das wird wirklich etwas bewirken“, so äußerte sich der Twitter-Besitzer auf seinem Kurznachrichtendienst X zur aktuellen Glühbirnen-Diskussion in den USA. Eine Aussage, die wohl eigene konservative Musk-Fans überraschen dürfte. Schließlich steht der Tech-Milliardär Donald Trump nahe, der sich für die Öl- und Gasindustrie in den USA starkmacht.
Tatsächlich könnte der Einsatz von Wärmepumpen als effizientes Heizsystem wesentlich größere Auswirkungen auf die CO₂-Emissionen in den USA haben als der Austausch von Glühbirnen zu LED-Leuchten. Denn gerade in den feuchtwarmen Gebieten im Süden der USA nutzen viele Haushalte keine echte Heizung, sondern eine Klimaanlage, die im Sommer kühlen und im Winter heizen kann.
Wie Wärmepumpen betreibt man diese Geräte mit Strom, sie arbeiten jedoch deutlich ineffizienter. Das Ergebnis ist nicht nur ein höherer Stromverbrauch für die gleiche Menge an bereitgestellter Wärme. In den USA kann es dadurch regional auch zu Stromausfällen kommen, da die Netze von den Geräten belastet werden. Dennoch sind sie deutlich günstiger in der Anschaffung als Wärmepumpen. In Musks Augen offenbar ein Vorteil, den der Staat abschaffen sollte. Sicherlich wäre der Austausch von Geräten mit derart hohem Stromverbrauch gegen energieeffizientere Alternativen ein größerer Vorteil für die Energiebilanz der Vereinigten Staaten. Das bedeutet jedoch nicht zwingend, dass deswegen der Umstieg von Glühlampen auf LEDs unterbunden werden sollte.
Bis zu drei Milliarden US-Dollar an Stromkosten könnten eingespart werden
Bidens Regierung schätzt etwa, dass allein in den kommenden 30 Jahren dadurch 222 Millionen Tonnen an klimaschädlichen Treibhausgasen eingespart werden könnten. Dazu würden amerikanische Haushalte etwa drei Milliarden Dollar an Stromkosten einsparen. In Europa konnten sich LEDs seit 2012 problemlos durchsetzen. Seit dem Umstieg auf die umweltfreundlicheren Leuchtmittel hat sich laut EU-Kommission nicht nur ihr Energieverbrauch, sondern auch die Preise für LEDs um drei Viertel reduziert. Zusätzlich müssten Verbraucher seltener neue Leuchtmittel kaufen. Allein diese Maßnahme konnte bisher etwa zwölf Millionen Tonnen CO₂ in Europa einsparen. In den USA ist das Potenzial entsprechend groß, da noch viele Haushalte ältere Glühlampen nutzen.
Auch in Europa bleibt das Potenzial für Wärmepumpen als energieeffiziente Heizsysteme dabei groß. In Deutschland hat die Furcht vor einem anstehenden Regierungswechsel nun viele Förderanträge bei der KfW eingehen lassen. Zuletzt sollen dabei Rekordwerte von 6.000 bis 8.000 Anträgen pro Woche erreicht worden sein. Ausgerechnet die Sorge, dass Parteien, die sich gegen die Wärmepumpe aussprechen, an die Macht gelangen könnten, scheint inzwischen vielen Interessenten den notwendigen Anreiz zum Kauf ermöglicht zu haben. Womöglich könnte auch die Unterstützung des Tech-Milliardärs für das Heizsystem weitere Wellen in Deutschland schlagen und die Verkäufe weiter ankurbeln.
Zitat: „Bis zu drei Milliarden US-Dollar an Stromkosten könnten eingespart werden“
So eine Argumentation klingt für mich absolut unlogisch.
Warum sollen Privathaushalte Strom sparen, wo gleichzeitig IT Unternehmen mit ihren Data-Zentren Stromverbrauch auf Next Level anheben?
Man soll besser Amazon, Microsoft, Netflix usw. unter die Lupe nehmen, und die zur Effizienz verpflichten.