Wer sein Haus auf eine Wärmepumpe umrüstet, investiert dabei große Summen. Abhängig davon, wie viele Anpassungen am Haus notwendig sind, können die Kosten dabei zwischen 20.000 bis hin zu 50.000 Euro betragen – vor Abzug etwaiger Fördergelder vom Staat. Mithilfe der Förderprogramme können sich Interessenten bis zu 70 Prozent Zuschuss auf die förderfähigen Kosten sichern. Im günstigsten Fall kann der Eigenanteil am Wärmepumpen-Kauf dabei auf etwa 9.000 bis 20.000 Euro schrumpfen. Dennoch muss die Wärmepumpe lang genug laufen, damit sich die Investitionskosten rechnen. Die Wärmepumpen-Lebensdauer ist somit ein wichtiges Kaufkriterium.
Wärmepumpen-Lebensdauer hängt von Wärmepumpen-Art ab
Wer sich über die Wärmepumpen-Lebensdauer informieren will, muss dafür zwei Punkte berücksichtigen. Zum einen die Art der eigenen Wärmepumpen, zum anderen den Unterschied zwischen modernen Anlagen und bisher erfassten Statistiken. Die Daten über die Lebensdauer von Wärmepumpen wurden häufig mit älteren Modellen gesammelt als denen, die heute frisch im Handel verkauft werden. Die Chancen dafür, dass ein moderneres Modell eine längere Lebenserwartung aufweist, stehen dafür gut. Denn in bisher erfassten Statistiken finden sich auch ältere Modelle, die häufiger ein- und ausgeschaltet werden mussten, als Anlagen mit heutigen Invertern.
Ebendieses häufige Ein- und Ausschalten verschleißt den in den Wärmepumpen verbauten Kompressor, der das empfindlichste Bauteil einer Wärmepumpe darstellt. Je häufiger sich dein Gerät also ein- und ausschaltet, desto geringer fällt seine Lebenserwartung aus. Das kann auch bei moderneren Geräten zum Problem werden – insbesondere, wenn die Wärmepumpe für dein Haus nicht passend dimensioniert wurde.
Eine Studie der Zürcher Universität für angewandte Wissenschaften untersuchte die Lebensdauer von Wärmepumpen genauer. Dabei konnte sie für die zwei beliebtesten Wärmepumpen-Arten zwei verschiedene Lebensspannen ermitteln. Die durchschnittliche Lebensdauer einer Erdwärmepumpe beträgt laut Studie dabei zwischen 20 und 27 Jahren. Sie sind damit langlebiger als das beliebteste Modell in Deutschland. Mehr als 90 Prozent aller Wärmepumpen in Deutschland sind Luft-Wasser-Wärmepumpen. Ihre Lebensdauer schätzten Experten auf etwa 20 Jahre ein, genauso lang wie bei Öl- und Gaskesseln. Die Zürcher Studie bestätigt diese Einschätzung mit einer ermittelten Lebensdauer von 18 bis 20 Jahren.
Weitere Studie bestätigt: Umstieg lohnt sich auch in Altbauten
Die Frage, ob sich bei einer Lebensdauer von ungefähr 20 Jahren die Investition in eine Wärmepumpe überhaupt lohnt, ist berechtigt. Eine Studie im Auftrag des WWF Schweiz ging dieser Fragestellung bereits 2022 nach. Die Untersuchung kam zu dem Schluss, dass sich der Umstieg sogar in schlecht gedämmten Altbauten lohnt. Selbst, wenn die dort integrierte alte Heizung noch funktioniert. Für die Studie ermittelten die Untersuchenden dabei nicht nur die Lebensdauer der Heizmethoden, sondern berücksichtigten auch Faktoren wie Reparaturanfälligkeiten sowie die Kosten der Entsorgung und das Klimapotenzial.
