Die Unsicherheiten durch die langen Diskussionen rund um das Heizungsgesetz scheinen tief in den Menschen verwurzelt zu sein. Obwohl es inzwischen in Kraft ist und bereits ein umfangreiches Förderprogramm für den Austausch von Heizsystemen auf den Markt gebracht wurde, zögern viele Menschen mit dem Kauf. Die verzögerte Auszahlung der Fördergelder, die erst ab September möglich ist, hemmt zusätzlich. Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) rechnet damit, dass im Jahr 2024 weniger als 200.000 Geräte verbaut werden. Dabei hatte das Wirtschaftsministerium eigentlich 500.000 eingebaute Wärmepumpen pro Jahr als Ziel vorgegeben, weshalb viele Firmen in ihre Produktionskapazitäten investierten.
Branche musste Stellen abbauen und Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken
Gerade Unternehmen, die großzügig in die Produktion von Wärmepumpen investiert haben, spüren zurzeit deutlich, dass die Geräte nicht in gewünschter Menge verkauft werden. Sowohl Vaillant als auch Stiebel Eltron mussten bereits viele ihrer Mitarbeiter deshalb in Kurzarbeit schicken. Vaillant sah sich zudem sogar gezwungen, insgesamt 700 Stellen abzubauen. Rund 300 dieser Arbeitsplätze fallen allein in Deutschland weg. Nicht nur hierzulande, sondern europaweit lag der Absatz von Wärmepumpen schon im letzten Jahr unter dem Vorjahr. Rund 10 Prozent weniger Wärmepumpen wurden in Europa 2023 verkauft als noch 2022. Ein Trend, der sich auch im Jahr 2024 bisher fortsetzt. Für Heizungsbauer ist sicher, dass es so nicht weitergehen kann. Doch anstatt abzuwarten, haben zahlreiche Anbieter ihre eigenen Aktionen ersonnen, um den Verkauf wieder anzuregen.
Wärmepumpen mit tausenden Euro an Rabatt angeboten
Vaillant und Stiebel Eltron haben bereits eine Förder-Garantie ins Leben gerufen. Sollte die KfW-Förderung bei Kunden nicht wie gewünscht funktionieren, würden die Hersteller diesen Anteil übernehmen. Abhängig vom Haushaltseinkommen derjenigen, die die neue Heizung einbauen, können das bis zu 21.000 Euro sein. Trotzdem mussten Kunden hier in Vorleistung gehen, noch bevor die Wärmepumpen-Förderung ausgezahlt wird. Buderus versucht sich stattdessen in Kooperation mit dem Unternehmen Tchibo an einem Cashback-Programm im Wert von 1.000 Euro. Der Hersteller Daikin gewährt einen „Energiebonus“ mit 1.500 Euro Preisnachlass auf seine Wärmepumpen. Dieser Bonus ist teilweise sogar mit denen anderer Anbieter kompatibel. Etwa mit einer besonderen Aktion, die Octopus Energy am 22. Mai frisch bekannt gab. Das Unternehmen gewährt bis zu 21.000 Euro Preisnachlass für Wärmepumpen-Käufer, die den Heizungstausch jetzt beginnen. Damit müssen Kunden nur noch ihren eigenen Anteil vorschießen und nicht auf die Fördermittel-Auszahlung warten, bevor mit den Bauarbeiten begonnen werden kann.
Sobald die KfW-Förderung ausgezahlt ist, können Kunden den Restbetrag bequem zahlen. Spätestens soll dieser Betrag jedoch sechs Monate nach dem Kauf an Octopus Energy fließen. Wer seine Wärmepumpe also zum 1. Juni kauft, der muss die restliche Summe bis spätestens zum 1. Januar 2025 bezahlen. Ganz gleich wie früh du dich mit dieser Aktion für eine Wärmepumpe entscheidest, die Zahlung wäre in jedem Fall erst nach der Auszahlung der Fördermittel im September fällig. Die Förderzusage kannst du dir schon heute über die KfW sichern, sodass du schnell weißt, dass die Fördermittel für dich reserviert sind. Mindestens 30 Prozent bis maximal 70 Prozent der förderfähigen Kosten werden über die Heizungsförderung übernommen. Die maximal förderfähigen Kosten sind jedoch auf 30.000 Euro gedeckelt, sodass du maximal 21.000 Euro Zuschuss erhalten kannst. Die verbleibenden 9.000 Euro können für dich bei der Wahl einer Daikin-Wärmepumpe noch einmal um die 1.500 Euro „Energiebonus“ reduziert werden.
Sobald staatliche Subventionen versickern, werden die Preise für Wärmepumpen ins bodenlose stürzen.
Abwarten und Tee trinken.