Wärmepumpen bald günstiger? Ein Hersteller äußert sich

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Obwohl die Wärmepumpe als bestes Heizsystem für energieeffiziente Nutzung gilt, ist sie mit hohen Investitionen verbunden. Mit sinkender Nachfrage nach den Wärmepumpen hoffen einige Interessenten auf einen Preissturz bei den teuren Heizsystemen. Doch lohnt es sich jetzt abzuwarten?
Wärmepumpen bald günstiger - ein Hersteller äußert sich

Wärmepumpen bald günstiger - ein Hersteller äußert sich

Sinkt die Nachfrage, während die Lager voll von Geräten bleiben, kommt es häufig zu Preisstürzen und Ausverkäufen. Ähnliches konnte man bereits seit letztem Jahr mit der Entwicklung von Modulpreisen für Solaranlagen beobachten. Immer wieder hört man in den Nachrichten von einer geringeren Nachfrage, bei Preis der Wärmepumpen gibt es jedoch kaum Schwankungen. Gleich mehrere Anzeichen sprechen dafür, dass die Preise keineswegs einfach sinken werden.

Wärmepumpen sind teurer als noch im Jahr 2023

Zum einen sind die aktuellen Preise für Wärmepumpen im Vergleich zum Vorjahr bereits gestiegen, statt zu sinken. Einen nicht unerheblichen Anteil an dieser Verteuerung hatte die Inflationsrate in Deutschland. Durch sie wurden beispielsweise Materialien für die Herstellung der Heizsysteme teurer. Vergleicht man den Preis heutiger Wärmepumpen mit denen des Vorjahres, kostet das gleiche Modell bis zu 3.000 Euro mehr. Verglichen mit den Preisen, die Hersteller noch im Jahr 2022 ausriefen, konnte sogar ein Anstieg über 40 Prozent bei Wärmepumpen festgestellt werden. Dafür ist keineswegs nur die Inflation verantwortlich. Ein Faktor, der sich preisstabilisierend auf die Wärmepumpen-Preise auswirkt, ist der Mangel an Fachkräften, um diese einzubauen. Diese Faktoren sorgen dafür, dass es keinen großen, regionalen Preiskampf um Wärmepumpen gibt. Weniger Konkurrenzdruck bringt ebenso wenig Preisdruck hervor – selbst bei vollen Wärmepumpen-Lagern der Hersteller.

Auch der Rückgang der Nachfrage allein als Zeichen baldiger Preissenkungen ist mit Vorsicht zu genießen. „Ob sie allerdings jetzt schnell preiswerter werden – da muss man vorsichtig sein“, erklärte Bosch-Chef Stefan Hartung den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Verantwortlich dafür sind unter anderem die hochwertigen Materialien, die in Wärmepumpen fließen. Ein Beispiel dafür ist Kupfer, dessen Preis sich nicht regional entscheidet, sondern sich am Weltmarkt orientiert. Die Nachfrage nach Kupfer bleibt international hoch, da man es in zahlreichen Produktionen benötigt von schlichten Kabeln bis hin zu großen Elektrogeräten. Ebenso haben die Hersteller längst damit begonnen, die Produktion der Wärmepumpen zu drosseln. Wir stehen somit nicht vor der gleichen Situation wie in der Solarindustrie, in der China schon heute mehr Solarmodule produziert als Bedarf auf dem Weltmarkt vorhanden ist. Wie Hartung erklärt, werden Wärmepumpen wohl nie preiswerter als ein einfacher Gaskessel sein können.

Gasheizung bleibt langfristig teurer

Das bedeutet jedoch nicht, dass der Gaskessel langfristig die clevere Wahl darstellt. Auf die vielen Jahre betrachtet, rechnen sich die hohen Investitionskosten in Wärmepumpen deutlich stärker. Eine kürzliche Studie stellte sogar fest, dass selbst hohe Investitionen in Sanierung und Modernisierung mit einer Wärmepumpe eine bessere Bilanz ergeben, als gar keine Maßnahmen durchzuführen. In den kommenden Jahren werden insbesondere Heizsysteme mit fossilen Brennstoffen wie Öl- und Gasheizungen im Betrieb teurer werden. Schuld daran sind unter anderem die steigenden CO₂-Preise. Doch auch die Inflation und Geschehnisse in der Welt könnten auch zukünftig Preiserhöhungen vorantreiben. Wer über ein schlecht gedämmtes Haus mit alter Heizung verfügt, sollte schon heute über mögliche Modernisierungen nachdenken.

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