Wie der NDR und die SZ nach eigenem Bekunden recherchiert haben, geben die deutschen Mobilfunker weiterhin Vertragsdaten ihrer Handykunden weiter. Dabei geht es um die Datenweitergabe an sogenannte Wirtschaftsauskunfteien. Allgemein besser bekannt sind diese Firmen unter Namen wie Schufa, Creditreform, Bürgel & Co. Das Problem: Sie verstoßen damit gegen einen Beschluss der Datenschutzbeauftragten von Bund und Ländern. Dieser war im September 2021 ergangen.
Nun wird, so ergaben die Recherchen, ein juristisches Nachspiel in Form einer Klage folgen. Ein Teil der Mobilfunkanbieter wolle demnach gegen den Beschluss vor Gericht ziehen – aber auch die Verbraucherschützer. So hätten neben dem VZBV als Dachverband der Verbraucherschützer auch einzelne Verbraucherzentralen angekündigt, gegen die Mobilfunkanbieter zu klagen, wissen NDR und SZ zu berichten.
Handyvertrag entscheidet über Kreditverträge
Es geht bei den Datensätzen um die Informationen, wer wann welchen Handyvertrag mit welchem Anbieter geschlossen hat. Auch Informationen zu Vertragswechseln seien verzeichnet. Diese Daten, so recherchierten NDR und SZ schon vergangenes Jahr, würden genutzt, um die Kreditwürdigkeit von Verbrauchern einzuschätzen. Handyverträge könnten somit eine Entscheidung darauf haben, ob du einen Kredit für ein Auto oder Haus bekommst oder nicht.
Das Ganze geschehe, so der Vorwurf, in einem „weitgehend intransparenten Verfahren“. Es gehe um „große Datenmengen über übliche Alltagsvorgänge im Wirtschaftsleben“, die erhoben und verarbeitet würden. Das sei nur mit ausdrücklicher Einwilligung der Betroffenen möglich. Diese Einwilligungen würden aber seit Jahren nicht mehr eingeholt, so der Vorwurf.
Nach Ansicht des Bundesdatenschutzbeauftragen Ulrich Kelber im NDR sei der Beschluss der Datenschutzkonferenz eindeutig und es gebe keine gesetzliche Grundlage für eine Speicherung. Er wolle dennoch noch einmal das Gespräch mit den Mobilfunkanbietern suchen.
Schufa vor Verkauf?
Ungemach droht deutschen Verbrauchern auch noch an anderer Stelle. Ihre Daten könnten nämlich schon bald in den Händen des schwedischen Finanzinvestors EQT landen. Der will nämlich die Schufa kaufen, heißt es in einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters. Hintergrund ist dem Vernehmen nach ein Streit zwischen den aktuellen Eigentümern, zu denen vorwiegend Banken und Sparkassen gehören. Einige Banken halten das Angebot offenbar für überaus interessant, andere – primär Genossenschaftsbanken – sind gegen einen Verkauf. Was genau mit der Schufa in den kommenden Wochen oder Monaten passiert, ist also noch offen.
Im Vodafone KIAS System kann jeder Mitarbeiter die externe und interne Bonität des Kunden sehen. Ohne das der Kunde es mitbekommt. Das ist gängige Praxis. Mich wundert es nicht mehr, dass die dagegen vorgehen wollen. Erst handeln, wenn Strafen drohen. Solange wird weiter gemacht und allen Verstößen „Freie Fahrt“ gewährt. Wenn es jedoch nur bei diesen Daten bleiben würde. Im Vodafone System sind Kunden der Art Transparent, das sogar ein Call-Center Agent die Info eingeblendet bekommt, welches Mobiltelefon er zuletzt zu seinem Vertrag erhalten hat. Wo er es gekauft hat, etc. Deshalb können sich auch Mitarbeiter auf Kundenkonten mit Kennwörter oder ohne Kennwörter einfach einwählen, um zu schauen, was der Kunde so alles bezahlt und nutzt.
Wer es nicht glaubt, es gibt zahlreiche Aufnahmen hierzu.
Kleiner Trost, es wird noch viel mehr über bestimmte Anbieter rauskommen.
Der Skandal hat sich bisher nur angekündigt. Jetzt kommt alles ins rollen.
Es lebe die Informationsfreiheit.
Wenn ich irgendwo auf der Welt etwas auf einem Basar kaufe muss ich damit rechnen, dass mich der Verkäufer über’s Ohr haut. Meine Schlussfolgerung die Angestellten und freien Mitarbeiter die uns diese Leistungen verkaufen machen sich als Handlanger mitschuldig.
Das ist leider nur die Spitze des Eisbergs… Shops behalten teilweise Ausdrucke von Vertragsdaten von Kunden auf, auf welchen Kundenkennwörter und Co stehen je nach System sind sogar Bankdaten unverschlüsselt zugänglich.
Auch bei der Umsetzung der neuen EECC-Richtlinie wird getrickst was das Zeug hält, so muss beispielsweise bei Vodafone ein Geschäftskunde auf den Verzicht über den Erhalt einer Vertragszusammenfassung beraten werden, da es derzeit weder möglich noch gewünscht ist diese zu erzeugen und vorzulegen.
Jeos B. Du hast es auf den Punkt gebracht. Genau das ist das aktuelle Thema. EECC, wen interessiert das schon? Bei der Vertragszusammenfassung würde klar und deutlich ablesbar sein, welche Anzahl und welche Tarife der Kunde bekommt. Das wäre natürlich für die meisten Kunden ein Schock. 6 Monate Basispreis frei mit Vorlaufzeit und 30 Monate Vertragsgesamtlaufzeit ist nicht umsetzbar. Es wird aber umgesetzt. Und schön ein paar Prime Tarife mitaktivieren, von denen der Kunde nichts mitbekommt. Teamdeal und Leistungsklasse / Rahmenvertragsrabatte um keinen Preis an den Kunden weitergeben, ohne das weitere Karten reingedrückt werden.
Quartals SOHO Zertifizierungen um jeden Preis erreichen, damit im darauf folgendem Quartalt die Zusatz Bonis gesichert sind. Aber erst ist so ziemlich alles kostenfrei. Die Überraschung folgt ab dem 7.Monat.
Jeos B. danke für deine Offenheit.
Herr Dr. Ametsreiter und Herr Saul wurden über diese Themen bereits vor Monaten bestens informiert. Mehr als nur informiert. Beispiele wurden zu hunderten übermittelt. Aber der 31.03.2022 steht über allen Gesetzen und Pflichten. Together they can….