Auf den ersten Blick sind beim neuen Volvo EX90 die Parallelen zum Polestar 3 unübersehbar. So ist der Radstand beim erst vor wenigen Wochen vorgestellten Premium-SUV der Volvo-Tochter identisch (2.99 Meter) und doch gibt es einen wichtigen Unterschied. Der Volvo EX90 ist nämlich nicht nur 14 Zentimeter länger, sondern auch mit einer dritten Sitzreihe ausgestattet. Dadurch finden bis zu sieben Personen im Inneren des Wagens Platz. Beim Polestar 3 sind nur fünf Sitzplätze an Bord.
Volvo EX90 kommt in zwei Varianten in den Handel
Ausgestattet ist der Volvo EX90 mit Allradantrieb, also mit je einem Elektromotor pro Achse. Das etwas schwächere Modell bringt es auf eine Systemleistung von 300 kW (408 PS), die leistungsstärkere Performance-Variante auf 380 kW (517 PS) – bei einem Drehmoment von 770 respektive 910 Nm. Für eine möglichst hohe Reichweite ist der EX90 mit einer 111 kWh großen Hochvoltbatterie ausgestattet. Das reicht aus, um das Fahrzeug je nach gewähltem Modell im Mittel 585 oder 580 Kilometer weit zu fahren. Im Stadtverkehr geht Volvo unter verstärktem Einsatz der Rekuperation von 100 Kilometern mehr aus.
Die Wiederaufladung des Energiespeichers ist auf Basis eines 400-Volt-Systems in der Spitze mit bis zu 250 kW möglich. Das erlaubt es, den Akku von 10 auf 80 Prozent im besten Fall in 30 Minuten zu laden, verspricht Volvo. Auf die Batterie gewährt der Hersteller acht Jahre Garantie – maximal bis zu einer Laufleistung von 160.000 Kilometern. Beschleunigen kannst du den 2,8 Tonnen schweren SUV nach Herstellerangaben von 0 auf 100 km/h in 5,9 Sekunden. Dem Performance-Modell gelingt der gleiche Sprint in noch flotteren 4,9 Sekunden.
Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 180 km/h elektronisch abgeregelt, unterwegs bist du ab Werk auf 21 Zoll großen Ganzjahresreifen. Optional ist auch eine 22-Zoll-Bereifung möglich. Die kostet aber 960 Euro Aufpreis.
Viel Sicherheit serienmäßig an Bord
Teil der Serienausstattung ist unter anderem ein umfangreiches Sensor- und Kamerasystem. Neben fünf Radaren und acht Kameras sind auch 16 (Ultraschall-)Sensoren verbaut. Dazu gesellt sich ein am Dach montiertes Lidar-System mit 250 Metern Reichweite, um per Laserscan eine hochauflösende Umgebungserfassung nutzen zu können. Objekte werden Hunderte Meter im Voraus erkannt, wodurch mehr Zeit zum Informieren, Handeln und Ausweichen bleibt. Bei Nichtbeachtung von Warnhinweisen greift ein automatisches Nothaltesystem ein, um einen Unfall im besten Fall zu verhindern. Und natürlich ist auch eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage nutzbar.
Im Innenraum kannst du dich unter anderem auf eine Ambientebeleuchtung freuen. Und zwar nicht nur im vorderen Bereich des Fahrzeugs, sondern auch hinten. Die Klimaautomatik erlaubt eine Temperaturregulierung in vier Zonen, also auch in der zweiten Sitzreihe. Und auch eine Standheizung und eine Wärmepumpe sind ab Werk installiert. Das Pkw-Betriebssystem basiert auf Android Automotive, erlaubt also unter anderem die Nutzung von Google Maps auf einem 14,5 Zoll großen Touchscreen. Der Fahrer kann hinter dem Lenkrad ein zweites Infodisplay nutzen, das 8 Zoll groß ist. Zudem ist ein Head-up-Display Teil der Serienausstattung, ebenso ein Audiosystem von Bose mit 940 Watt Leistung und 14 Lautsprechern.
Was kostet der Volvo EX90?
Klingt nach viel Ausstattung? Oh ja, aber genau das hat auch seinen Preis. Die einfache Ausführung des in sieben Lackierungen erhältlichen Volvo EX90 wird zu einem Preis von 105.550 Euro angeboten. In Vapour Grau musst du keinen Aufpreis zahlen. Alle anderen Lackierungen kosten 1.150 Euro extra. Wer sich für die Performance-Variante entscheiden möchte, muss sogar mindestens 110.650 Euro zahlen – drei Jahre Herstellergarantie inklusive.
Gebaut wird der neue Premium-SUV mit integrierter 5G-Mobilfunkanbindung zunächst ab dem kommenden Jahr nur in den USA. Später soll er auch in China vom Band laufen. Der Export nach Deutschland wird dann vermutlich über das große Autoterminal in Bremerhaven erfolgen.