35 Millionen Menschen können das 5G-Netz von Vodafone schon heute zu Hause nutzen, teilte der Düsseldorfer Anbieter mit. 5.000 weitere Antennen für 5G habe man in den vergangenen Tagen in Betrieb genommen, sodass nun 15.000 Antennen an 5.000 Standorten ein 5G-Signal aussenden. Die Schwelle von 35 Millionen Menschen war für Ende des Jahres geplant.
Darunter sind auch viele Antennen, die mit Frequenzen um 700 MHz große Flächen auf dem Land abdecken, wie Vodafone mitteilte. Etwa die Hälfte der 700er-Standorte seien jetzt für Standalone freigeschaltet. Mit diesen Flächenfrequenzen sind nicht so hohe Bandbreiten möglich wie mit den hohen 3,5 Gigahertz-Frequenzen. Die geringen Reaktionszeiten, die beispielsweise für den vernetzten Straßenverkehr wichtig sind, wandern mit den 5G-Flächenfrequenzen aber deutlich schneller in den Alltag. Mit den 700-MHz-Frequenzen kann Vodafone mit einer Mobilfunk-Station einen besonders großen Umkreis von bis zu 8 Kilometern mit dem Echtzeit-Netz versorgen. Das sei etwa acht Mal mehr als bei der Station mit 3,5 GHz, die wiederum mehr Bandbreite liefert.
Im Frühjahr hatte Vodafone 5G Standalone gestartet. Dieser Netzstandard kommt ohne LTE aus und ermöglicht erstmals das Network-Slicing und jene Echtzeit-Funktionen, für die 5G eigentlich steht. „Wir haben die Zahl unserer Echtzeit-Antennen verdreifacht. 5G-Standalone von Vodafone ist jetzt schon für 10 Millionen Menschen verfügbar“, so Technik-Chef Mack. Vodafone schaltet jetzt an den Mobilfunk-Stationen großflächig 5G-Standalone frei. Der Echtzeit-Mobilfunk sei jetzt für 10 Millionen Menschen verfügbar. Bis 2023 wird mit 5G-Standalone das gesamte 5G-Netz von Vodafone zum Echtzeit-Netz, so das Versprechen aus Düsseldorf heute.
„Im kommenden Jahr wird bei uns jede 5G-Antenne auch zu einer 5G Standalone-Antenne“, sagt Vodafone-Deutschland-Chef Hannes Ametsreiter. „Wir bringen mit 5G nicht nur hohe Bandbreiten, sondern auch extrem kurze Reaktionszeiten und Network Slicing zu den Menschen und in die Fabrikhallen. Unser 5G-Netz reagiert dann so schnell wie das menschliche Nervensystem und braucht immer weniger Strom, um Daten zu übertragen.“ Dazu testet Vodafone derzeit neue Antennen, die 40 Prozent weniger Energie brauchen. Interessant dabei: Nach Angaben von Vodafone sei es nicht notwendig, alle Antennenstandorte mit Glasfaserleitungen anzubinden. Auch moderne Richtfunktechniken würden das unterstützen.
So kannst du 5G Standalone nutzen
Sämtliche 5G-Antennen mit 5G Standalone senden auch weiterhin im Non-Standalone-Modus. Das ist wichtig, weil die meisten 5G-Handys im Markt nur den NSA-Modus beherrschen, nicht aber den 5G-SA-Modus. Willst du Standalone nutzen, kannst du das in der MeinVodafone-App auswählen. Die Zahl der Handys, die das unterstützen, ist aber noch überschaubar. Vodafone-Kunden können dank eines Software-Updates auch mit der aktuellen Samsung Galaxy S21 Serie in Echtzeit surfen. Das betrifft zunächst nur die von Vodafone gekauften Geräte – und Stand heute auch nur die 3,6 GHz-Frequenzen. Ein Update sei aber unterwegs. Das Oppo Find X3 Pro unterstützt das Echtzeit-Netz von Vodafone seit April.
Weitere Smartphones sind bereits mit dem entsprechenden Chipsatz ausgestattet, der 5G-Standalone möglich macht. Per Software-Update könnten diese Geräte schon bald ebenfalls für 5G-Standalone bereit gemacht werden. Konkrete Ankündigungen gibt es aber noch nicht.
Im ersten Netztest der Saison hatte Vodafone eine Schlappe kassiert. In der Gesamtwertung landete das Vodafone-Netz hinter O2 auf Platz drei.
Eine moderne Antenne verbraucht 40% weniger Energie? Das ist ja interessant 😉