Zu Beginn des Jahres berichteten wir, dass Vodafone die Preise für viele Kunden erhöhen will. Im April machte der Netzbetreiber ernst. Bei Millionen Kunden des Anbieters flatterte eine Preiserhöhung in den Briefkasten. Viele zahlen jetzt rund 60 Euro mehr pro Jahr. Einen Grund für die steigenden Preise nannte Vodafone ebenfalls: steigende Kosten für den Netzbetreiber, etwa für den Betrieb der Netze, seien schuld. Und wer die Preiserhöhung nicht akzeptieren wolle, so sagte Vodafone, habe die Möglichkeit einer Sonderkündigung. Was anschließend folgte, brachte aber die Verbraucherzentrale auf den Plan.
Vodafone: Preiserhöhung illegal?
Als Vodafone die Preise anhob, reichte Kunden oftmals ein Anruf bei der Hotline des Netzbetreibers. Statt 5 Euro mehr pro Monat wurde uns bekannten Vodafone-Kunden angeboten, plötzlich 5 Euro weniger zu zahlen. Statt künftig also 35 Euro für einen Internetanschluss ließ sich der Preis durch einen Anruf und ein paar Minuten in der Warteschleife auf 25 Euro pro Monat herunterhandeln. Auch dieses Vorgehen dürfte dafür gesorgt haben, dass sich die Verbraucherzentrale eingeschaltet hat.
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Schon bei der Ankündigung der Preiserhöhung drohte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Die Preiserhöhung sei rechtswidrig, hieß es. Und man erwog eine Sammelklage. Nun macht die Verbraucherzentrale Nägel mit Köpfen und will für Vodafone-Kunden das zu viel gezahlte Geld zurückklagen. Die Maßnahmen seien unzulässig, teilte der vzbv jetzt mit. Eine entsprechende Klage habe die Verbraucherzentrale jetzt beim Oberlandesgericht Hamm eingereicht.
Geld zurück!
„Vodafone-Kunden, die Internet und/oder Telefon aus der Wand bekommen und von einer Preiserhöhung im laufenden Vertrag betroffen sind, können sich der Klage anschließen“, schreibt die Verbraucherzentrale. Und das funktioniert ziemlich einfach. Mit der neu eingeführten Sammelklage erhalten angemeldete Kunden im Erfolgsfall einen Schadensersatz oder Rückerstattungen direkt zugesprochen. Ein Gang vor Gericht ist nicht notwendig. Auf einer Sonderseite des vzbv können sich betroffene Vodafone-Kunden der Klage anschließen.