Wenn du einen Handyvertrag mit Vodafone abschließt, steht in den Preislisten nicht nur, was du zahlen musst. Es sind auch zahlreiche weitere Rahmenbedingungen festgelegt. So erfährst du hier beispielsweise, was Telefonate ins Ausland kosten, wie hoch die Fair-Use-Nutzung im Ausland ist oder wie schnell du eigentlich mit dem Handy im Internet unterwegs sein kannst.
Vodafone streicht 500 Mbit/s – ändern soll sich nichts
Dieser Wert lag bisher bei bis zu 500 Mbit/s. Das heißt, mit einem entsprechenden Tarif, der über ausreichendes Datenvolumen verfügt, hättest du – laut Preisliste – deine Daten aus dem Internet mit bis zu 500 Mbit/s im Downstream herunterladen können. In der Praxis sah das schon immer anders aus. Entweder die Mobilfunkzelle, in der du eingebucht warst, langweilte sich und du konntest – mit 5G – weitaus mehr herunterladen. Es gab keine Drosselung bei 500 Mbit/s. Oder aber die Zelle war ausgelastet. Dann waren die Downstream-Raten weitaus geringer. In einem dritten Fall war die Zelle technisch gar nicht in der Lage, die 500 Mbit/s zu liefern, weil sie nicht über die entsprechende Frequenzausstattung verfügte.
Nun ändert Vodafone diesen Punkt in den Preislisten. Ab dem 1. Februar gilt für alle neu abgeschlossenen Verträge ein Limit von 300 Mbit/s. Doch das, so betont man bei Vodafone auf Nachfrage von inside digital, sei nur eine Maßnahme auf dem Papier. „Zum 1. Februar 2024 ändern sich lediglich die Angaben zum maximalen Tempo für Neukunden. Letzteres geben wir zukünftig mit 300 MBit/s an. Das heißt: Alle unsere Kunden surfen natürlich auch weiterhin mit der technisch maximal verfügbaren Geschwindigkeit.“ So handhabte man es bisher wie beschrieben auch. Und: „Die Spitzengeschwindigkeiten, die unsere Bestandskunden im Mobilfunk nutzen können, bleiben natürlich technisch unverändert.“
Vodafone auf einer Linie mit Telekom und O2
Warum nun dieser Schritt als reine Papiermaßnahme erfolgt, die nach Vodafone-Bekunden in der Praxis keine Änderung mit sich bringen soll, ließ man bei Vodafone offen. Allerdings könnte es sein, dass es letztlich eine der Maßnahmen ist, die auf die Initiative des seit nunmehr anderthalb Jahren amtierenden Vodafone-Deutschland-Chefs Philippe Rogge zurückgehen. Rogge, der nur selten öffentlich in Erscheinung tritt, hatte bei einem seiner ersten Interviews gesagt, er wolle weniger „Giga“ und mehr Ehrlichkeit. „Viele Leute haben das Vertrauen in uns verloren“, zitierte das Handelsblatt vor fast einem Jahr den Vodafone-Chef. Man habe zu viel versprochen und zu wenig gehalten. Das ließe sich auch auf das Mobilfunknetz und die jetzige Maßnahme anwenden. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es bei Vodafone aber nicht.
Fakt ist aber auch: Vodafone reiht sich mit dem Schritt ein in seine Wettbewerber. Sowohl Telekom als auch O2 versprechen in ihrer Werbung jeweils maximal 300 Mbit/s in den Vertragstarifen. Selbst dann, wenn die Netze technisch weitaus mehr liefern können. Nur der gerade erst gestartete neue Netzbetreiber 1&1 wirbt mit bis zu 500 Mbit/s im Downstream. Er hat bislang nur etwa 100 eigene Sendemasten und nutzt ansonsten aktuell das Netz von O2.
Da es sich aber beim Mobilfunk grundsätzlich um ein Shared Medium handelt, teilt sich die vorhandene Bandbreite grundsätzlich auf alle Nutzer auf. Besonders deutlich merkt man das bei Großveranstaltungen wie Demonstrationen oder Konzerten.