„Vodafone sperrt erste KabelTV-Anschlüsse in Osnabrück.“ Mit Überschriften wie dieser verschickt der Kabelnetzbetreiber derzeit Pressemitteilungen in die Redaktionen in ganz Deutschland und will damit zeigen, das man ernst macht. Dort, wo kein Vertragsverhältnis mehr zwischen Vodafone und einem Mieter beziehungsweise Vermieter mehr besteht, will man das Kabel-TV-Signal abschalten. Vodafone macht damit wahr, was viele Nutzer und Medien bezweifelt hatten: Die aufwendige Sperrung der Kabel-TV-Signale in ganz Deutschland, sofern für diese nicht bezahlt wird.
Kein Vertrag, kein Kabel-TV
Besteht kein Vertrag über die Nutzung des Kabelnetzes, wird der Mieter zum Schwarzseher, wenn er das Signal aus der Kabeldose nutzt. Ein Vodafone-Manager hatte hier vergangene Woche mit Konsequenzen gedroht. Nun beginnt Vodafone öffentlichkeitswirksam mit der Sperrung von Anschlüssen, für die es keinen Vertrag gibt. „Denn besteht für den Empfang von Kabelfernsehen in bereits umgestellten Wohnobjekten kein Vertrag zwischen Mieter und Vodafone, liegt eine ungerechtfertigte Nutzung vor“, so der Anbieter. Das könne zur Sperrung des Anschlusses und schließlich einem schwarzen Bildschirm führen. Vodafone habe deshalb in einigen Mehrfamilienhäusern erste Kabelanschlüsse gesperrt. „Die Deaktivierung von Kabelanschlüssen erfolgt vor Ort durch Techniker – beispielsweise an den Hausverteilern im Keller“. Was mit Kunden passiert, die keinen TV-Vertrag nutzen, aber Internet per Kabel nutzen, sagt Vodafone nicht.
Wie Vodafone in seiner Pressemitteilung selbst schreibt: Millionen von Mietern sind betroffen. Fast jeder dritte Haushalt müsse sich entscheiden, wie man Fernsehen empfangen will. Denn: Kabelfernsehen darf ab Juli nicht mehr über die Miete beziehungsweise die Mietnebenkosten abgerechnet werden. Wer weiter über das Kabel fernsehen möchte, also nicht will, dass sich etwas ändert, muss einen eigenen Kabelvertrag mit dem Anbieter in seinem Haus abschließen. Vodafone macht darauf mit einer groß angelegten Medienkampagne aufmerksam. „Kabelfernsehen wird Mietersache.“ Das kann Vodafone sein, oder aber auch Pyur. Auch hunderte kleine Kabelnetzbetreiber sind im Markt unterwegs. Vodafone hat vor einigen Jahren die Kabelnetze von Kabel Deutschland und Unitymedia übernommen und ist damit der größte Anbieter von Kabel-TV in Deutschland.
Hier sperrt Vodafone Kabel-TV-Anschlüsse
In verschiedenen Mitteilungen teilt Vodafone mit, wo man bereits Sperrungen vorgenommen hat. In Summe dürfte es sich dabei um tausende Wohnungen handeln.
- Osnabrück unter anderem im Bereich Große Rosenstraße
- Münster unter anderem im Bereich der Nordstraße, Kösters Kämpken und der Julius-Leber-Straße
- Karlsruhe unter anderem im Bereich der Gustav-Hofmann-Straße, Putlitzstraße, Lessingstraße, Neckarstraße, Sophienstraße und der Cäciliastraße
- Konstanz unter anderem im Bereich der Fischenzstraße und der Brandesstraße
- Mühltal unter anderem im Bereich der Dornwegshöhstraße.
- Karlsruhe unter anderem im Bereich Gustav-Hofmann-Straße, Putlitzstraße, Lessingstraße, Neckarstraße, Sophienstraße und der Cäciliastraße
- Salzwedel unter anderem im Bereich der Straße Südbockhorn
- Koblenz unter anderem im Bereich der Mainzer Straße
- Oldenburg unter anderem im Bereich der Stralsunder Straße
- Neustadt in Holstein unter anderem im Bereich der Straße Hainholz
- Schwelm unter anderem im Bereich der Straße Neumarkt
- Tübingen unter anderem im Bereich der Viktor-Renner-Straße, Elly-Heuss-Knapp-Straße, Mohlstraße, Gartenstraße, am Lorettoplatz und am Föhrberg
- Schweinfurt unter anderem im Bereich der Theodor-Heuss-Straße, Finkenweg, Stresemannstraße, Deutschhöfer Straße, Seestraße, Niederwerrner Straße, Gretel-Baumbach-Straße, Gartenstraße, Cramerstraße, an der Peterstirn und am Lindenbrunnenweg
- Detmold unter anderem im Bereich Neue Wiese, Lemgoer Straße, Felix-Fechenbach-Straße, Pöppinghauser Straße, Südholzstraße, Georgstraße, Berliner Allee und dem Brunsweg, Schröderweg und Heckenweg
- Saarbrücken unter anderem im Bereich der Scheidter Straße, Rubensstraße, Gräffstraße und der Straße Am Hof.
- Weilburg unter anderem im Bereich der Straße auf den Hohen Gräben
- Kamp-Lintfort unter anderem im Bereich der Kamperdickstraße, Bergmannstraße und der Kamper Straße
- Essen unter anderem im Bereich der Bargmannstraße, Kirchmannstraße, Renatastraße, Paulinenstraße, Wörthstraße, Bungertstraße, Drosselstraße, Frankenstraße, Ernastraße, Friedrich-List-Straße, Elsa-Brändstrom-Straße, Alexanderstraße, Jahnstraße, Schinkelstraße, dem Reulsbergweg und auf dem Schäpenkamp
- Coesfeld unter anderem im Bereich der Bergstraße, Letterstraße, Coesfelder Straße und dem Rendelesweg
- Paderborn unter anderem im Bereich der Straße zur Schmiede und Busdorfmauer, auf der Lieth, im Lichtenfelde, Neuhäuser Straße, Schulschmiede, Warburger Straße, dem Robert-Schuhmann-Weg, Andreasstraße, Benhauser Straße, Florianstraße, Riemekestraße, am Bischofsteich, Hüfferweg am Steinhof, Kilianstraße und dem Liesborner Weg
- Aschaffenburg unter anderem im Bereich der Schurzstraße, Bernhardstraße, Schergstraße, Blücherstraße, Glattbacher Straße, Bischbergstraße, Schwindstraße, Hettingerstraße, Linkstraße, Herrleinstraße, Schurzstraße, Inselstraße, Zobelstraße, Arndtstraße, am Dreispitz, der Berliner Allee, Schneidmühlweg und am Schwalbenrainweg
So kannst du weiter Fernsehen schauen
Willst du als Mieter (oder Eigentümer) einer Wohnung weiterhin Kabel-TV nutzen, musst du einen Vertrag abschließen. Bei Vodafone handelt es sich dabei um den TV Connect Start der in der Regel zwischen 9,99 Euro und 12,99 Euro kostet. Er beinhaltet aber keine privaten HD-Sender, keine Pause-, Neustart- und Aufnahme-Funktion. Dafür ist Kabel-TV aber an jeder Kabeldose deiner Wohnung ohne zusätzliche Empfangsbox wie bisher nutzbar. Deutlich modernere Alternativen gibt es einerseits von den Kabelanbietern für höhere monatliche Grundkosten oder von diversen Streaming-Anbietern.
Übrigens: Aktuell gibt es ein Aktionsangebot, bei dem du mehr als 200 HD-TV-Sender sowie einen Zugang zum Sky–Streaming-Portal WOW für 5 Euro monatlich bekommst.