Vodafone gerät immer wieder mit dreisten Betrugsmaschen in die Schlagzeilen. Kunden werden nicht nur an der Hotline oder an der Haustür abgezockt. Immer wieder werden Fälle bekannt, in denen Kunden in Shops reingelegt werden. Sie fühlen sich zunächst gut beraten und verlassen zufrieden die Shops des Mobilfunkanbieters. Doch wenn die erste Rechnung kommt, fallen sie aus allen Wolken. Erst vor Kurzem wurde einem 89-jährigen Mann ein Vertrag untergeschoben, den die Verbraucherzentrale „mehr als zweifelhaft“ fand. Und auch dieser Fall, in dem ein Shop-Mitarbeiter einer 7-Jährigen einen Vertrag andrehen wollte, machte Schlagzeilen. Ebenso wie der Abhol-Trick. Nun gibt es im Shop-Test der Fachzeitschrift Connect die Quittung für Vodafone.
Vieles ist gut, aber nicht alles
Die Fachzeitschrift hat 138 Tester in 356 Mobilfunk-Shops in Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz geschickt. Das Ergebnis: Die Telekom sichert sich mit deutlichem Vorsprung Platz 1 und als einziger Anbieter ein „sehr gut“. Die Ausstattung der Shops und die Atmosphäre seien überragend, heißt es. Shop-Mitarbeiter und Tarif-Beratung hingegen sehr gut. Auf dem zweiten Platz landet O2. Mit deutlichem Abstand zur Spitze belegt Vodafone Rang 3. Für die Connect ist das immer noch „gut“, auch wenn die „Geräte-Beratung“ nur „befriedigend“ ist. Freenet landet auf Platz 4. Mit 385 von maximal 500 Punkten reicht es auch hier noch zur Endnote“gut“.
Der neueste Trick: die Verzichtserklärung
Der Test der Connect fällt noch relativ wohlwollend aus. Die Verbraucherzentrale kam Anfang des Jahres zu einem gänzlich anderen Resultat. Bei den 198 von der Verbraucherzentrale durchgeführten Stichproben haben Shop-Betreiber in lediglich sechs Fällen eine Zusammenfassung des Vertrags ausgehändigt. So lautet das erschütternde Fazit der Verbraucherschützer. Dabei haben fünf der sechs Shop-Betreiber erst dann eine Vertragszusammenfassung ausgehändigt, als man danach gefragt habe. Mehr noch: „Zwölf Anbieter lehnten auch auf explizite Nachfrage eine Verschriftlichung des Angebotes ab“, so die Verbraucherzentrale. Nur ein einziger Shop-Betreiber kam der gesetzlichen Pflicht ohne Aufforderung nach.
→ Vodafone hört nicht auf: Die Abzocke geht weiter
Uns liegen Informationen vor, wie Vodafone die Aushändigung der gesetzlich verpflichtenden Vertragszusammenfassung versucht zu umgehen. In einem Schreiben an Shop-Mitarbeiter gibt Vodafone Anweisungen, wie man Kunden davon überzeugen solle, auf eine Vertragszusammenfassung zu verzichten. Man soll Kunden einfach eine Verzichtserklärung unterzeichnen lassen, heißt es.
Klagen über Vodafone reißen nicht ab
Andauernd beschweren sich Vodafone-Kunden über untergeschobene Verträge. Zurecht, wie Verbraucherzentralen und Co. ein ums andere Mal feststellen. Mitte des vergangenen Jahres sorgte eine äußerst kuriose Geschichte für Aufsehen. So hat eine Vodafone-Mitarbeiterin der Katze einer Kundin einen Vertrag untergejubelt, für den die Kundin zahlen sollte. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs. Kurz zuvor sorgte dieser Fall für Aufsehen. Vodafone-Mitarbeiter missbrauchten dabei sogar die Unterschrift einer Toten, um dem Witwer einen Vertrag unterzuschieben.
Die Beschwerden über Vodafone reißen nicht ab. Immer wieder beklagen sich Kunden über nicht genehmigte Geldabbuchungen, fingierte Unterschriften oder über Verträge, die sie nie abgeschlossen haben. Wir haben mit einem ehemaligen Vodafone-Mitarbeiter gesprochen. Er packte aus und verriet uns, welche miesen Tricks der Netzbetreiber nutzt, um Kunden abzuzocken.