Diese 3 Gründe sprechen für NetCologne gegen die Unitymedia Übernahme
In gleich drei Bereichen sieht man Probleme: Das betrifft den TV-Bereich, den Markt der Bündelprodukte sowie den Gigabit-Ausbau. Auf dem TV-Markt sieht NetCologne Verzerrungen, weil Vodafone für die Einspeisung in sein Kabelnetz von den TV-Sendern Einspeiseentgelte verlange. Eine vergleichbare Regelung für andere Netzbetreiber wie NetCologne gebe es nicht. Beim Markt der Bündelprodukte sieht NetCologne die Gefahr von Quersubventionierungen innerhalb des Vodafone/Unitymedia-Konzerns. „Durch Quersubventionierung über das nun deutschlandweite Kabelfestnetz kann Vodafone/Unitymedia seinen Kunden auch in den bislang nur durch Unitymedia versorgten Gebieten deutlich günstigere Bündelprodukte aus Festnetz, Internet, TV und Mobilfunk anbieten“, so der Vorwurf. Zwar verfüge NetCologne in Köln und der Region über ein eigenes Glasfasernetz, doch „für die Komplettierung unseres Produktportfolios mit Mobilfunk müssen wir weiterhin auf Vorleistungen der Wettbewerber zurückgreifen“, so der Anbieter. Als dritte Problemzone geht es NetCologne auch um den Gigabit-Ausbau. Denn durch den künftig fehlenden Wettbewerb sei das Breitbandziel der Bundesregierung gefährdet. Es sieht vor, bis 2025 flächendeckend Gigabit-Netze verfügbar zu haben. „Das ist nur erreichbar durch schnelle Glasfasernetze, wie sie NetCologne in der Region Köln/Bonn und Aachen bereits erfolgreich aufbaut“, sagt Timo von Lepel. „Darum setzen wir uns mit unserer Klage beim Europäischen Gericht auch weiterhin für einen fairen Wettbewerb auf allen Ebenen ein.“Fusion nur unter Auflagen
Die Fusion von Vodafone und Unitymedia war nur unter Auflagen zustande gekommen. So muss Vodafone beispielsweise einem anderen Unternehmen Zugriff auf das Kabelnetz gewähren, um Internetprodukte anzubieten. Das sollte O2 werden. Doch Angebote dazu gibt es bis heute nicht.Zumindest hat Vodafone mit seiner aktuellen Preisaktion eines geschafft: Den Preispunkt für Gigabit-Leitungen weit nach unten geschraubt. Kunden werden künftig erwarten, dass Highspeed-Leitungen nicht mehr als 50 Euro kosten. Ob sie über günstige Kabel-Anschlüsse oder teure echte Glasfaserleitungen geschaltet werden, ist den meisten Kunden vermutlich egal.