Es knirscht gewaltig in den Zahnrädern von Vodafone Deutschland, die eigentlich geschmeidig ineinander greifen sollten. Schon Anfang Februar stellte sich heraus, dass der Telekommunikationskonzern hierzulande Tausende Kunden verloren hat. Jetzt kündigt sich weiteres Ungemach an; dieses Mal aber weniger für Kunden des Unternehmens, sondern für die Mitarbeiter. Laut eines Berichts der „Rheinischen Post“ (RP) stehen bis zu zehn Prozent der Stellen auf der Kippe.
Vodafone könnte in Deutschland bis zu 1.600 Stellen streichen
Die Zeitung berichtet, dass jeder zehnte der aktuell etwa 16.000 Jobs in Deutschland auf dem Spiel stehen könnte. Vodafones Sparprogramm, das auch in Großbritannien schon Ankündigungen zu einem bevorstehenden Personalabbau zur Folge hatte, greift jetzt also wohl auch in Deutschland voll durch. Bisher seien die geplanten Maßnahmen durch den neuen Deutschland-Chef Philippe Rogge und von der hiesigen Personalchefin Felicitas von Kyaw firmenintern mündlich gegenüber Mitarbeitern angedeutet worden, berichtet die RP unter Berufung auf eine zuverlässige Quelle.
Vodafone selbst dementiert dies nicht. Auf Anfrage teilte ein Konzernsprecher schriftlich gegenüber inside digital mit, dass man sich wie zahlreiche andere Unternehmen in der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Phase mit möglichen Kostenreduktionen auseinandersetze. Die von der RP genannten Äußerungen und Zahlen könne man aktuell jedoch nicht bestätigen. Laut RP strebt Vodafone in jedem Fall „sozialverträgliche Lösungen“ an.
Netzbetreiber kommt nicht aus den Schlagzeilen
In den zurückliegenden Monaten hatte Vodafone immer wieder mit Überraschungen für Aufsehen gesorgt. Man kommunizierte einen abgeschlossenen Netzausbau und kassierte die Quittung für das Unterschieben von Verträgen an bereits Verstorbene und Katzen. Zudem vollzog der Konzern überraschende Preiserhöhungen. Zuletzt kam es zu der überraschenden Ankündigung, dass Vodafone mit den Wettbewerbern Deutsche Telekom und Telefónica eine enge Zusammenarbeit plant.
Am Montag stellte sich zudem heraus, dass Liberty Global, ehemals Muttergesellschaft des von Vodafone übernommenen Kabelnetzbetreibers Unitymedia, knapp 5 Prozent der Anteile von Vodafone selbst übernimmt. Liberty Global hofft auf einen Wertzuwachs, da der aktuelle Aktienkurs nicht dem Wert des operativen Geschäfts von Vodafone entspreche.