Während Vodafone in der Lage ist, je nach Ausbaustand und Auslastung des Netzes, bis zu 1.000 Mbit/s im Downstream in einen einzelnen Haushalt zu liefern, sieht es beim Weg ins Internet anders aus. Derzeit ist hier im Kabelnetz bei 50 Mbit/s schon Schluss – ein klarer Nachteil gegenüber der Glasfaser-Technologie. Denn in der Praxis liefern Glasfaser-Netzbetreiber ihren Kunden schon heute 200 Mbit/s und mehr beim Upstream. Genutzt wird das primär von jenen Kunden, die viele Daten ins Netz schicken – etwa Videos, Fotos, Grafiken, Livestreams oder aber zur Datenspeicherung in der Cloud.
Vodafone testet den höheren Upstream derzeit
Wie Golem jetzt unter Berufung auf einen Vodafone-Sprecher berichtet, testet Vodafone bereits den schnelleren Upstream im eigenen Netz. In Teilen des Kabelnetzes von Erkrath habe Vodafone bereits vor längerer Zeit das analoge Radiosignal abgeschaltet. Diese freigewordenen Frequenzen nutze man nun, um den Upstream zu erhöhen. In anderen Regionen findet die Abschaltung in diesen Tagen statt.
Bisher ist es im Vodafone-Netz in Hinblick auf Internet-Daten so, dass der Weg ins Internet auf Frequenzen bis 65 MHz realisiert wird. Mit der Umstellung der Technik könnte diese Trennung bei 204 MHz erfolgen. Damit steht mehr Spektrum für den Upstream zur Verfügung. Der Vorgang wird als Highsplit bezeichnet. Technisch seien 500 Mbit/s oder mehr möglich, teilte uns ein Sprecher des Unternehmens mit. So viel wirst du aber wohl am Ende des Tages nicht buchen können. Produktseitig werde man wohl keine 500 Mbit/s im Upstream anbieten, ließ Vodafone gegenüber inside digital durchblicken.
Auch wann es zu einem Endkundenprodukt mit mehr Upstream kommt, ist unklar. Ein Sprecher des Unternehmens wollte sich dazu auf unsere Nachfrage nicht äußern. Neben dem Feldtest in Erkrath teste man auch noch in Nürnberg. Pläne zu einem schnelleren Upstream gibt es von Vodafone bereits mehrere Jahre. Sie wurden aber nie umgesetzt. Wohl auch, weil man erst einmal in den Ausbau der Netze investieren musste, um Überlastungen im Kabelnetz hauptsächlich in den Abendstunden in den Griff zu bekommen. Hier sind spürbare Besserungen die Folge – wenngleich bis heute nicht jeder Kunde glücklich ist mit seiner tatsächlichen Datenrate.
Ein Netz, das permanente Schwankungen und Abbrüche hat, soll schneller werden… Vielleicht sollte erstmal die Stabilität stimmen, bevor man über (unrealistische) Maximalwerte spricht.