Andauernd beschweren sich Vodafone-Kunden über untergeschobene Verträge. Zurecht, wie Verbraucherzentralen und Co. ein ums andere Mal feststellen. Mitte des vergangenen Jahres sorgte eine äußerst kuriose Geschichte für Aufsehen. So hat eine Vodafone-Mitarbeiterin der Katze einer Kundin einen Vertrag untergejubelt, für den die Kundin zahlen sollte. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs.
Kurz zuvor sorgte dieser Fall für Aufsehen. Vodafone-Mitarbeiter missbrauchten dabei sogar die Unterschrift einer Toten, um dem Witwer einen Vertrag unterzuschieben. Und im März 2022 wollte ein Shop-Mitarbeiter sogar einer 7-Jährigen einen Vertrag unterjubeln. Es sind keine Einzelfälle, sondern nur drei Beispiele von vielen. Und nun folgt ein weiterer Fall, bei dem das Unternehmen einer Kundin aus Süddeutschland einen Vertrag untergeschoben hat.
Vodafone schiebt 1.000-Euro-Vertrag unter
Wie die Verbraucherzentrale Hamburg berichtet, hatte die Kundin weder mit Mitarbeitern von Vodafone telefoniert, noch persönlich oder schriftlich Kontakt gehabt. Dennoch erhielt die Frau per E-Mail eine Auftragsbestätigung für das Produkt „Vodafone CableMax 1000“. Von Juni 2022 bis Juni 2024 sollte sie rund 960 Euro für einen Festnetztelefon- sowie Internetanschluss zahlen. Für einen Vertrag, den sie bereits abgeschlossen hatte.
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„Doch da dieser Vertrag nur noch bis Mitte September 2022 läuft, wollte Vodafone anscheinend Nägel mit Köpfen machen und versuchte der Verbraucherin, einen neuen Vertrag über 24 Monate für den gleichen Tarif unterzuschieben“, erklärt Julia Rehberg von der Verbraucherzentrale Hamburg. Dabei sollte die Kundin allerdings auf den ursprünglich zur Verfügung gestellten Router verzichten.
Erfolgreich abgemahnt
Obwohl die Kundin noch am Tag der übermittelten Auftragsbestätigung und erneut 14 Tage später den angeblich geschlossenen Vertrag mit Vodafone vorsorglich schriftlich widerrief, unternahm der Netzbetreiber nichts, um den Fall zu klären, so der Verbraucherschutz. Der Anbieter zog monatliche 39,99 Euro via SEPA-Lastschrift ein. Die Verbraucherzentrale hat Vodafone deswegen erfolgreich abgemahnt. Dem Netzbetreiber ist es von nun an untersagt, Kunden den Abschluss eines Vertrags über das Produkt „CableMax 1000“ zu bestätigen, wenn es keine entsprechende Bestellung dafür gibt.
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Dieses Beispiel zeigt, dass Vodafone Kunden auch dann Verträge unterschieben kann, wenn sie noch nicht einmal im Kontakt mit dem Netzbetreiber waren. „Uns erreichen regelmäßig Beschwerden von Betroffenen, die Zeit und Nerven investieren, um sich gegen Rechnungen zu wehren, für die es keine Vertragsgrundlage gibt“, berichtet Rehberg. Vor allem Vodafone sei in den letzten Jahren immer wieder negativ aufgefallen.