Die Chefin von Vodafone, Margherita Della Valle, räumt auf. Die Italienerin, seit Anfang 2023 im Amt, hat nicht nur die Landesgesellschaften in Italien und Spanien verkauft, sondern plant auch die Zusammenlegung der Mobilfunkgeschäfte am britischen Heimatmarkt mit Three UK. Allerdings steht dieses Vorhaben noch unter behördlicher Prüfung. Auch in Deutschland befindet sich Vodafone im Wandel. Und das hat unter anderem Jobstreichungen zur Folge.
Vodafone: Mehr als 650.000 TV-Anschlüsse weniger
Hinzu kommt: Durch den Wegfall des Nebenkostenprivilegs im Kabel-TV-Segment verliert Vodafone Tausende Kunden. Laut jetzt neu vorgelegten Quartalszahlen wurde die TV-Kundenzahl bereits um mehr als eine halbe Million nach unten korrigiert. Konkret weist der aktuelle Quartalsbericht zum ersten Quartal des Jahres 2024 ein Minus von 653.000 Anschlüssen aus. Dadurch reduzierte sich die Zahl der angeschlossenen TV-Haushalte auf 11,76 Millionen.
Und das ist erst der Anfang: „Basierend auf unseren bisherigen Erfahrungen gehen wir davon aus, dass wir rund 50 Prozent der 8,5 Millionen MDU-TV-Haushalte behalten werden“, heißt es im aktuellen Geschäftsbericht von Vodafone wörtlich. Als MDU-TV-Haushalte (Multi Dwelling Units), versteht man vollausgestattete Wohnungen in Mehrfamilienhäusern von Wohnungsbaugesellschaften, die in besonders hohem Maße von dem Wegfall des Nebenkostenprivilegs profitieren.
Viele neue Vertragskunden im Mobilfunk
Rückläufig entwickelt sich bei Vodafone auch das Geschäft mit Breitband-Kunden. Hier verlor der Telekommunikationskonzern im ersten Quartal 62.000 Kunden und konnte zum Stichtag Ende März auf noch 10,22 Millionen betreute Breitbandkunden blicken. Erfreulicher sind 51.000 neue Vertragskunden im Mobilfunk. Teil der Wahrheit ist aber auch: Telefónica Deutschland konnte zwischen Januar und März nach eigenen Angaben 331.000 neue Vertragskunden gewinnen.
Gleichzeitig wurden bei Vodafone 290.000 inaktive Prepaid-Karten ausgebucht. In Summe kam Vodafone zuletzt auf 19,33 Millionen Vertragskunden und 10,83 Millionen Prepaid-Kunden. In beiden Segmenten ist Vodafone gemessen an der Kundenzahl nur die Nummer drei in Deutschland. Jüngst hatte der Netzbetreiber eine Prepaid-Offensive gestartet und seine CallYa-Tarife mit deutlich mehr Datenvolumen ausgestattet.
Umsatz von Vodafone geht zurück
Warum sich ein kritischer Blick auf den deutschen Markt für Vodafone besonders lohnt, zeigt noch ein anderer Wert. Laut aktuellen Zahlen entfallen beachtliche 38 Prozent des Service-Umsatzes der gesamten Vodafone-Gruppe auf Geschäfte in Deutschland. Deswegen ist das hiesige Geschäft für den Konzern so wichtig. Im abgeschlossenen Geschäftsjahr, das Ende März endete, reduzierte sich der Umsatz hierzulande um 1,2 Prozent auf 12,96 Milliarden Euro. Der Service-Umsatz legte marginal um 0,2 Prozent auf 11,45 Milliarden Euro zu.