Windows-Seuche nicht zu stoppen: Millionen Nutzer müssen sofort handeln

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Eine Seuche gedeiht am besten dort, wo nichts unternommen wird, um diese zu stoppen. Das gilt sowohl für Krankheiten als auch für Computerviren. Millionen Deutsche sind Cyberkriminellen aktuell auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Oftmals, ohne es zu wissen. Gehörst du zu den Betroffenen?
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Viele Windows-Computer angreifbarBildquelle: Thaspol Sangsee / shutterstock.com

Grundsätzlich handelt es sich bei Windows um ein vergleichsweise sicheres Betriebssystem. Das liegt sowohl an der hauseigenen Sicherheitssoftware „Microsoft Defender“ als auch an den zahlreichen Sicherheitsupdates, die der US-Amerikaner kontinuierlich verteilt, um die neuesten Sicherheitslücken zu schließen. Doch nicht alle Windows-Rechner erhalten solche Updates. Zahlreiche Computer werden längst nicht mehr beliefert – teilweise bereits seit Jahren. Folglich bleiben Sicherheitslücken offen und Cyberkriminelle haben leichtes Spiel.

Millionen Windows-Nutzer betroffen

Laut dem Sicherheitsexperten ESET nutzt ein Großteil der deutschen Verbraucher mittlerweile eines der beiden neuesten Microsoft-Betriebssysteme Windows 10 und 11. Doch nach wie vor setzen viele Bürger privat auch auf ältere Versionen wie Windows 8.1, 8, 7 und sogar XP. Die Gesamtzahl der mittlerweile sicherheitstechnisch hoffnungslos veralteten Geräte beläuft sich auf etwa 1,88 Millionen.

Davon entfällt ein Großteil (rund 1,15 Millionen) auf das 2009 erschienene Betriebssystem Windows 7. Ein besonders problematischer Umstand, denn dieses wird bereits seit 2020 nicht mehr aktualisiert. Windows 8.1 erreichte das Support-Ende immerhin erst vor etwa einem Jahr, dafür gehen Windows-XP-Nutzer seit nun einem Jahrzehnt leer aus.

Microsoft Windows Verteilung
Windows-Verteilung in Deutschland

Wo liegt nun das Problem?

Software weist Sicherheitslücken auf. Das ist leider der Stand der Dinge und gilt für so ziemlich jegliche Anwendungen. Entdecken Sicherheitsforscher solche Einfallstore, obliegt es dem Entwickler, diese schnellstmöglich zu schließen. Dies geschieht in den meisten Fällen recht zügig. Nicht jedoch, wenn Software nicht mehr weiterentwickelt wird – wie es bei den älteren Windows-Versionen der Fall ist. Hier können Hacker jegliche neu entdeckten Lücken für immer ausnutzen. Und genau das ist das Gefährliche an den veralteten Betriebssystemen.

Über eine solche Sicherheitslücke können Kriminelle Malware auf den Rechner schleusen, um Daten und Zugänge zu entwenden – auch zum Online-Banking. Ferner können Hacker PCs in Botnetze integrieren, was sie einerseits langsamer machen und andererseits die Stromnutzung erhöhen kann. Wenn der Rechner für kriminelle Machenschaften missbraucht wird, sind derweil sogar strafrechtliche folgen dehnbar. Und bei einer geschäftlichen Nutzung könnten veraltete Systeme dafür sorgen, dass etwaige Versicherungspolicen nicht greifen. Daher müssen Betroffene schnell handeln.

Wie sollten Betroffene vorgehen?

Das Offensichtliche zuerst: Wer das Betriebssystem Windows 8.1 oder älter nutzt, sollte schnellstmöglich auf Windows 11 umsatteln. Ferner empfiehlt es sich, auch sonstige installierte Software zu aktualisieren. Denn das zuvor beschriebene Szenario gilt für jegliche Programme – von einem Internet-Browser bis hin zu einem Passwortmanager.

Übrigens: Wer sein Betriebssystem zunächst auf Windows 10 aktualisieren möchte, sollte diese Entscheidung tunlichst überdenken. Denn hier soll der Support bereits im Oktober 2025 enden.

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