Verspätungs-Ranking: Die unpünktlichsten Bahn-Strecken im Überblick

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Die Pünktlichkeit der Deutschen Bahn war 2023 auf einem Rekord-Tief. Eine spannende Statistik zeigt nun, auf welchen Strecken die Verspätungen am schlimmsten waren. Eine Region fällt dabei besonders auf.
Ein ICE der Deutschen Bahn steht im Bahnhof Berlin
Verspätungs-Ranking: Die unpünktlichsten Bahn-Strecken im ÜberblickBildquelle: Timo Brauer / inside digital

Der YouTube-Kanal „Eisenbahnen in Ö, D, CH“ erstellt in Zusammenarbeit mit zugfinder.net jedes Jahr ein Video mit den unpünktlichsten und pünktlichsten Zügen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Enthalten sind alle Fernverkehrsverbindungen, die mindestens 52 Mal pro Jahr angeboten werden. Leider nicht enthalten sind Verbindungen, die komplett ausfallen oder den Zielbahnhof nicht erreichen.

Bahn-Verbindungen mit den häufigsten Verspätungen

Betrachtet man die Bahn-Verbindungen mit den höchsten Verspätungen, fallen mehrere Dinge auf. Doch zuerst einmal die komplette Liste der unpünktlichsten Züge in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie internationale Verbindungen und Nachtzüge.

Durchschnittliche VerspätungZugnummerStartZielAnzahl der verspäteten Fahrten
Deutschland
35,49 MinutenICE 617HamburgStuttgart77 Prozent
35,45 MinutenICE 927HamburgPassau75 Prozent
34,8 MinutenICE 1021HamburgNürnberg77 Prozent
Österreich
13,32 MinutenRJX 863BregenzFlughafen Wien36 Prozent
13,21 MinutenRJX 562Flughafen WienFeldkirch40 Prozent
12,26 MinutenRJX 869BregenzFlughafen Wienkeine Angabe
Schweiz
10,7 MinutenIC 1008ZürichSchaffhausen44 Prozent
9,7 MinutenIC 818RomanshornInterlaken40 Prozent
5,73 MinutenIC 845ZürichRomanshorn22 Prozent
Genzüberschreitende Verbindungen
40 MinutenIC 1199Kopenhagen (DK)Hamburg (D)keine Angabe
39 MinutenEC 6Interlaken (CH)Hamburg (D)keine Angabe
20 MinutenEC 135 / EC 150Triest (IT)Graz / Wien (AT)keine Angabe
Nachtzüge
65 MinutenNJ 425Brüssel (BE)Wien (AT)keine Angabe
57 MinutenNJ 235La Spezia (IT)Wien (AT)keine Angabe
55 MinutenNJ 420Insbruck (AT)Amsterdam (NL)75 Prozent

Bei den deutschen Verbindungen fällt auf, dass alle drei Linien dieselbe Strecke zwischen Hamburg über das Ruhrgebiet und Rheinland bis nach Frankfurt befahren. Insbesondere die Rheinstrecke zwischen Köln und Koblenz ist mit rund 480 Zügen pro Tag eine der meistbefahrenen in Deutschland und chronisch überlastet. Auch in Österreich sind alle drei Verbindungen über dieselbe Schnellfahrstrecke zwischen Wien und Vorarlberg unterwegs.

Zumindest der Deutsche Spitzenreiter sollte 2024 nicht mehr in der Statistik auftauchen. So startet dieser Zug im neuen Fahrplan erst ab Köln und fährt über die Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main.

Die hohen Verspätungen bei den Nachtzügen sind hingegen auf mehrere Faktoren zurückzuziehen. So legen diese große Distanzen zurück, durchqueren oftmals mehrere Länder und müssen sich das Streckennetz mit unzähligen Güterzügen teilen, welche vorrangig nachts unterwegs sind.

Das sind die pünktlichsten Bahnlinien

Auch mit den pünktlichsten Bahnlinien in Deutschland, Österreich und der Schweiz hat man sich in dem Video befasst. In der Schweiz nennt man nur zwei Zugläufe exemplarisch, da es hier über 100 Verbindungen gibt, bei denen im Jahr 2023 kein einziger Zug eine Verspätung aufweisen konnte.

Durchschnittliche VerspätungZugnummerStartZielAnzahl der verspäteten Fahrten
Deutschland
0,66 MinutenIC 1108KölnNorddeich-Mole4 Prozent
0,79 MinutenIC 2438BremenNorddeich-Mole4 Prozent
0,83 MinutenICE 104HannoverBerlin3 Prozent
Österreich
7 SekundenWB 901LinzWienkeine Angabe
16 SekundenRJ 1021WienWien Flughafenkeine Angabe
16 SekundenD 152Spielfeld-StraßGrazkeine Angabe
Schweiz
keineIR 2343BaselArth-Goldau0 Prozent
keineIR 3257 / 3279ZürichChur0 Prozent

Die Pünktlichkeit der Fernverkehrszüge in Deutschland hat 2023 erneut einen neuen Negativ-Rekord erreicht. Waren im Dezember 2022 noch 73 Prozent aller Züge im Fernverkehr pünktlich unterwegs, erreichte man im Dezember 2023 einen Wert von 58 Prozent. Dabei gibt es jedoch große, regionale Unterschiede, wie eine Auswertung der Daten zeigt.

Hier muss sich Deutschland den Nachbarländern Österreich und der Schweiz geschlagen geben. Diese haben zwar ein deutlich kleineres Streckennetz mit weniger Reisenden, investieren jedoch deutlich mehr. 271 Euro pro Einwohner investiert Österreich pro Jahr in die Bahn. Das ist mehr als doppelt so viel wie in Deutschland. Dennoch ist das Zugfahren in Österreich im Vergleich mit Deutschland und der Schweiz deutlich preiswerter. So hat man mit dem „Klimaticket“ ein bezahlbares Bahn-Abo für die Nutzung aller Züge im ganzen Land im Angebot. Dieses kostet regulär 1.095 Euro pro Jahr und ist damit deutlich günstiger als die deutsche Bahncard 100 (4.550 Euro) oder das Schweizer Generalabonnement (3.895 Euro).

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