Wie der Energieversorger RheinEnergie AG in einer Pressemitteilung verkündet, soll eine effiziente und riesige Anlage zur Energieversorgung in der Nähe von Köln entstehen. Den Zuschlag für den geplanten Bau der Großwärmepumpe erhielt das Unternehmen MAN Energy Solutions. Der Hersteller ist bereits am Bau weiterer Großwärmepumpen beteiligt. Die nötige Errichtung des Wasserentnahmebauwerks mitsamt aufwendigen Fischschutzanlagen werden dabei die Unternehmen Züblin und Strabag Umwelttechnik übernehmen. Die Flusswasser-Wärmepumpe soll eine Leistung von 150 Megawatt liefern und bis zu 50.000 Haushalte mit Wärme versorgen.
Energieversorgung für 50.000 Haushalte nachhaltig und effizient
Die Flusswasser-Wärmepumpe soll an einem Standort in Köln-Niehl errichtet werden, wo sie direkt in das größte Fernwärmeteilnetz von RheinEnergie einspeisen soll. Es handelt sich dabei um die größte Flusswasser-Wärmepumpe in Europa, die ihre benötigte Wärme direkt aus dem Wasser des Rheins gewinnen soll. Wenngleich dieser lediglich eine durchschnittliche Temperatur von 10 Grad aufweist, soll die Wärmepumpe trotzdem eine Nutztemperatur von 110 °C bereitstellen.
Dabei arbeitet die Großwärmepumpe entsprechend effizient. Aus einer Einheit an Strom kann sie im Durchschnitt drei Einheiten an Wärme gewinnen, um damit Haushalte über das Fernwärmenetz zu versorgen. Der Bau der Flusswasser-Wärmepumpe soll bereits 2026 starten, ab voraussichtlich 2027 soll sie ihren Betrieb aufnehmen.
Die Wärmepumpe gewinnt ihre Energie dabei aus dem Flusswasser, indem sie über ein Kältemittel die Temperatur des Rheinwassers aufnimmt. Durch einen elektrischen angetriebenen Verdichter kann dieses so weit erhitzt werden, dass hohe Temperaturen über einen Wärmetauscher an das Wasser im Fernwärmekreislauf abgegeben werden. Das Rheinwasser selbst fließt dabei unverändert, bis auf einen leichten Temperaturrückgang, in den Fluss zurück. Tatsächlich können solche Gewässer-Wärmepumpen wie Flusswasser-Wärmepumpen dabei auch dem Klimawandel entgegenwirken. Die steigenden Temperaturen in Gewässern können dadurch begrenzt oder gar reduziert werden. Für die Lebensräume von Flora und Fauna ist das ein entscheidender Faktor. Denn der Temperaturunterschied im Wasser wirkt sich nicht nur direkt auf die Spezies aus. Er verändert auch den Sauerstoffgehalt innerhalb des Wassers, sodass Lebensräume für Arten verschwinden können.