Grund für die Änderung ist die Abschaffung des sogenannten Nebenkostenprivilegs. Danach konnten Vermieter und Hausverwaltungen einen Rahmenvertrag mit Sammelinkasso für ganze Häuser und Wohnanlagen mit einem Kabelnetzbetreiber abschließen. Die Kosten für das Kabelfernsehen musste jede Wohneinheit über die Nebenkosten bezahlen – egal, ob sie das Fernsehen nutzte oder nicht. Damit ist ab Juli Schluss und Mieter müssen sich selbst darum kümmern, weiterhin Fernsehen zu schauen.
Fernsehen wird oftmals weiter aus der Kabel-Dose kommen
In vielen Fällen wird sich zum 1. Juli 2024 beim Kabelfernsehen in der Praxis aber erst einmal nichts ändern. Der Grund: Es ist in den meisten Fällen nur vor Ort möglich, eine Wohnung vom Kabelfernsehen abzuklemmen. In manchen Fällen ist es technisch gar nicht möglich, solange einer deiner Nachbarn das Kabel nutzt. Offiziell bist du ab Juli Schwarzseher, wenn du das TV-Signal weiter nutzt, ohne zu zahlen. Doch es gibt auch Wohnungen, in denen das Kabelfernsehen schon jetzt abgeschaltet wird, weil Verwaltungen die oft unliebsamen Verträge frühzeitig gekündigt haben und der Kabelanbieter abschalten kann. Dann musst du dich selbst darum kümmern, dass du weiter Fernsehen gucken kannst – wenn du das willst.
Dabei muss es nicht beim Kabelfernsehen bleiben. Denn es gibt verschiedene Alternativen, Fernsehen zu empfangen. Alle haben ihre Vor- und Nachteile. So gibt es auch genügend Haushalte, für die das Kabel-TV weiterhin die beste Alternative ist. Das sind vor allem jene Nutzer, die es möglichst einfach und ohne Änderung wie bisher haben wollen. Sie können, wenn sie einen Vertrag mit dem Kabelanbieter in ihrem Haus geschlossen haben, dann wieder wie bisher den Fernseher einschalten. Es gibt keine zweite Fernbedienung, keine Receiver, keine Apps, aber auch keinen Mehrwert wie Neustart einer Sendung oder eine Pausenfunktion. Dafür kannst du so viele Fernseher versorgen, wie du magst – ohne Extrakosten.
Satellit und Antenne als Alternative zum Kabelfernsehen
Zwei weitere klassische TV-Empfangs-Varianten sind Satellit und die Antenne. Bei DVB-T2 HD brauchst du in der Regel eine kleine Innen- oder große Außenantenne und einen Receiver. Willst du Privatsender sehen, kostet dich das monatlich 7,99 Euro monatlich pro Fernseher. Nachteil: Das Fernsehen per Antenne ist nicht überall zu empfangen. Und die Programmauswahl ist mit insgesamt maximal 40 Sendern die kleinste. Alle Infos zu DVB-T2 HD findest du in diesem Ratgeber.
Per Satellit bekommst du ein großes Angebot an TV-Sendern, musst aber erst einmal eine Satellitenanlage installieren. Dafür gibt es keine laufenden Kosten, sofern du auf die privaten Sender in HD verzichtest. Sie kosten andernfalls 6 Euro pro Monat und Fernseher. Satelliten-TV in SD ist die einzige TV-Variante, bei der du keine laufenden Kosten hast und gleichzeitig so viele Fernseher versorgen kannst, wie deine Anlage zulässt. Nachteil: Du brauchst in der Regel eine Genehmigung des Vermieters, die Anlage an die Hauswand oder das Dach zu schrauben und du benötigst freie Sicht in Richtung Süden.
Fernsehen per Internet: Streaming-Dienste modernisieren das TV
Deutlich moderner funktioniert das Fernsehen per Streaming. Hier hast du je nach Anbieter einen HDMI-Stick des Anbieters oder einen anderen Streaming-Stick wie Amazon Fire TV und nutzt diesen und deinen Internetzugang, um TV zu schauen. Bei dieser Alternative zum Kabelfernsehen hast du auch die Möglichkeit, Programme anzuhalten, laufende Sendungen von vorne zu sehen und mehr. Bei modernen Smart-TVs geht das übrigens in der Regel auch über die Fernseher selbst, da die meisten Streaming-Anbieter wie Zattoo, waipu.tv oder Magenta TV für die meisten großen TV-Hersteller entsprechende Apps entwickelt haben. Hier kommst du dann wieder mit einer Fernbedienung aus. Eine Übersicht der wichtigsten Streaming-Anbieter und ihre Angebote findest du in diesem Ratgeber.
Zu guter Letzt bietet vermutlich auch dein Internet-Anbieter ein TV-Angebot an. Dieses ist in der Regel durch eine zusätzliche Option oder einen Bündeltarif buchbar. Die Umsetzung erfolgt ebenfalls über einen zusätzlichen Receiver oder über eine App auf deinen TV oder Streaming-Stick. Da die Angebote von Anbieter zu Anbieter stark variieren, können wir dir hier keine weiteren Details geben, da es schlichtweg zu viele Internet-Anbieter gibt. Und: Auch die Kabelnetzbetreiber bieten dir ein Upgrade. Weg vom klassischen, linearen Fernsehen und hin zum interaktiven Angebot mit Neustart und Pause und weiteren Inhalten auf Abruf. Als Beispiel sind hier Giga TV von Vodafone und das neue Pyur TV HD von Pyur zu nennen.
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