Solaranbieter locken mit sogenannten Prosumer-Tarifen, speziellen Photovoltaik-Spezialtarifen. Dabei versprechen sie häufig, den Strom aus der PV-Anlage zu „speichern“, damit nicht zusätzlicher Strom aus dem Netz hinzugekauft werden müsste. Häufig werden dabei Begriffe wie „in der Cloud“ speichern verwendet. Auf den ersten Blick erscheint das wie ein gutes Angebot. Schließlich kann doch keine PV-Anlage rund um die Uhr so viel Strom produzieren, wie man benötigt. Insbesondere tagsüber produziert die Solaranlage auf dem Dach häufig mehr Strom, als wir verwenden. Nachts hingegen müssen wir auf Netzbezug im Haushalt zurückgreifen. Batteriespeicher können hier zwar helfen und den benötigten Strom reduzieren, den Netzbezug jedoch nicht vollständig ersetzen. Prosumer-Tarife sind jedoch nicht die Lösung.
Keine wirkliche Stromspeicherung findet statt
Was Verbrauchern bei Werbesprüchen wie „Cloudstrom“, „Community“ oder „Stromflat“ schnell entgeht, ist, dass hier weder eine tatsächliche Speicherung stattfindet noch eine Flat zur Verfügung steht, die für den Strom genutzt werden kann. Strom, den du als überschüssig ins Netz einspeist, bleibt dort nicht und gelangt nicht zu einem Speicher. Vielmehr wird er an anderer Stelle dort aus dem Netz gezogen und verbraucht. Benötigst du später also Strom, kann es sich dabei nicht um den handeln, den du vermeintlich eingespeichert hast. Vielmehr stellt er neu produzierten Strom dar, der zu den gleichen Konditionen bezogen werden muss, wie anderer Strom aus dem öffentlichen Netz. Inklusive aller Netzentgelte und Steuern. Hier existiert im Gegensatz zu den Datenclouds der IT-Industrie also kein echter Speicher, aus dem der Strom zurückfließen könnte.
Da selbst PV-Betreiber zwischen 20 und 50 Prozent ihres jährlichen Stromverbrauchs zukaufen müssen, sprechen wir hier von keiner unerheblichen Strommenge. Da die Verträge von Prosumer-Tarifen oft undurchsichtig und die Kosten schwer zu überblicken sind, lassen sich die Bedingungen nur schwer mit denen anderer Stromtarife vergleichen. Tatsächlich können die Tarife wegen des Vorgehens jedoch nicht attraktiver sein, als das klassische Vorgehen für PV-Anlagen-Besitzer. Bereits heute speisen diese gegen eine Einspeisevergütung ins Netz ein, die ihnen ausgezahlt wird und so die realen Kosten für den Reststrombezug über das öffentliche Netz dämpft. Die Analyse der Verbraucherzentrale kam zum Schluss, dass fast alle Prosumer-Tarife am Ende nicht günstiger, sondern sogar deutlich teurer für Stromkunden ausfallen. Schuld daran sei unter anderem, dass in Kombination mit diesen Stromtarifen häufig zu große und damit unnötig teure Batteriespeicher an die Kunden verkauft werden.
Regelmäßiger Wechsel des Stromanbieters lohnt sich mehr
Einfacherer ist es somit, für den Reststrombezug deiner PV-Anlage regelmäßig den Stromanbieter zu wechseln und so von Neukundenpreisen zu profitieren. Möchtest du dich nicht selbst jedes Jahr aufs Neue um deinen Stromwechsel kümmern, können wir dir unseren Partner remind.me empfehlen. Dort kümmern sich Experten darum, dass du stets mit deinen Strom- und Gastarifen in den günstigsten Vertrag deiner Region wechselst. Bevorzugst du hingegen selbst regelmäßig deinen Stromanbieter auszusuchen, können Vergleichsportal wie Verivox eine gute Hilfestellung darstellen.
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