„Verbraucher können sich nicht schützen“ – miese Paypal-Masche

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Betrüger nutzen jedwede Chance, die sich bietet, um Kunden um ihr Geld zu bringen. Eine besonders perfide Paypal-Masche gewinnt zurzeit an Beliebtheit. Das größte Problem daran: Kunden können sich nicht davor schützen, Opfer dieser Falle zu werden. Sie können nur zur Schadensbegrenzung reagieren.
Verbraucher können sich nicht schützen – miese Paypal-Masche

Verbraucher können sich nicht schützen – miese Paypal-Masche

Kriminelle bleiben kreativ, wenn es darum geht, ihre Opfer um Geld zu prellen. Ausgerechnet der beliebte Zahlungsdienst Paypal macht es Betrügern jetzt so einfach wie nie, an kostenlose Ware zu gelangen. Am Ende haben die Kunden sowie die Onlineversandhändler, die die Ware unwissentlich an Betrüger versandt haben, das Nachsehen.

Vor dieser Paypal-Masche kannst du dich nicht schützen

Die aktuellen Paypal-Betrugsfälle sind besonders problematisch. Es gibt nicht nur keine Möglichkeit, sich vor ihnen zu schützen. Sie können sogar Kunden schaden, die selbst noch nie mit dem Zahlungsdienst zu tun hatten. Kriminelle nutzen dabei ein Feature von Paypal aus, das eigentlich dazu dient, neue Kunden für sich zu gewinnen: die Paypal Gastkonten. Paypal ermöglicht es neuen Nutzern, sich zunächst mit einem Gastkonto zu registrieren. So sollen Interessenten den Zahlungsdienst austesten können, ohne sich direkt dafür anmelden zu müssen. Einkäufe über das Gastkonto sind dabei auf bis zu dreimal oder einen Gesamtbetrag von maximal 1.500 Euro begrenzt.

Das Problematische an Paypal-Gastkonten ist jedoch, dass keinerlei Verifizierung für den Service notwendig ist. Kriminelle können somit einfach Namen und Bankkonto ihres Opfers eingeben und die Ware an eine gewünschte Adresse liefern lassen. Die dafür notwendigen Daten können in Datensätzen aus dem Darknet problemlos erworben werden. Entweder der Betroffene realisiert nicht einmal, dass sich eine Abbuchung von Paypal zwischen anderen Lastschriften verbirgt – oder er muss reagieren, um das Geld zurückzuholen. Banken können diese unerlaubten Abbuchungen für Kunden zurückbuchen, weshalb schnellstmöglich der Kontakt zum Bankberater gesucht werden sollte. Doch dabei lauert ein weiterer Stolperstein.

Auch Online-Händler sind Leidtragende der Masche

Denn der Händler, der die Ware versendet hat und das Geld dafür erhalten hat, wird ebenso um das Geld betrogen. Wer somit eine Zahlungsaufforderung eines Händlers per Post erhält, sollte in jedem Fall rechtzeitig reagieren und der Forderung widersprechen. Während Kunden ihr Geld häufig zurückholen können, haben gerade die Händler das Nachsehen. Für sie sind Geld und Ware unwiederbringlich verloren. Verbraucherschützer äußern Kritik an der mangelnden Identitätsüberprüfung der Paypal-Gastkonten. Dadurch „können sich Verbraucher vor diesem Betrug nicht schützen“, so Heiko Fürst, Referent im Team Marktbeobachtung Finanzmarkt beim Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) gegenüber der „WirtschaftsWoche“ (WiWo). Es bleibt somit nur zu hoffen, dass Paypal einen Weg findet, den Zugriff von Betrügern auf die Gastkonten-Funktion besser zu beschränken. Entweder durch eine Integration einer zusätzlichen Identitätsprüfung oder vergleichbare Sicherheitsvorkehrungen, die Kunden vor dem Zugriff bewahren.

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