VanMoof hatte große Pläne: Mit einem neuen S-Pedelec „V“ wollte man 2022 so richtig Gas geben. Doch das Bike verzögerte sich. Mit dem S5 und dem A5 wurden 2022 jedoch zwei andere Fahrräder vorgestellt und auch verkauft. Doch nur ein halbes Jahr nach dem Marktstart kamen die ersten Gerüchte über eine Schieflage beim E-Bike-Hersteller auf. Und nur Tage später war klar: Das Ende ist nah.
Lavoie übernimmt VanMoof und zieht die Zügel an
Nachdem der erste Schock für Kunden und Besteller verdaut war, kamen Sorgen um den Weitergebrauch der bestehenden E-Bike-Flotte auf. Denn was, wenn die Server nicht weiter betrieben werden, mit denen die elektrischen Fahrräder abgeschlossen werden? Die Sorge löste sich etwas auf, als Lavoie den Insolventen Hersteller übernahm. Doch nun der nächste Tiefschlag für Bestandskunden und solche, die es noch werden wollten.
Denn was passiert mit der Garantie deines alten VanMoof? Die gilt ganz einfach nicht mehr. Das zumindest ist die einfache Zusammenfassung aus der FAQ des neuen Eigners: „Die Garantieversprechen, welche unter vorherigen Management gemacht wurden, laufen unter dem alten Betrieb, welcher leider insolvent ist. Wir werden alles geben, damit du dein Fahrrad weiter nutzen kannst. Durch das Auflösen von alten Abhängigkeiten und die Offenlegung unserer Technologien für ein weltweites Service-Netzwerk und örtliche Fahrradläden, wird die Instandhaltung deines VanMoof deutlich erleichtert.“ Vereinfacht also: Die Garantie ist dahin, aber du kannst dein VanMoof bald einfacher auf eigene Kosten reparieren lassen.
Noch schlimmer steht es um solche Kunden, die ein VanMoof-E-Bike bestellt und bezahlt haben und auf die Auslieferung warteten, während die Insolvenz eintrat. Denn auch hier gibt es eine deutliche Absage von Lavoie: „Leider laufen alle ausstehenden Lieferungen unter dem alten Betrieb. Die Insolvenzverwalter erstellen eine Liste aller Gläubiger des alten Betriebs, diese beinhalten auch betroffene Kunden.“ Hoffnung haben noch einige Kunden, die mit Kreditkarte oder „einem Dienstleister wie PayPal“ bezahlt haben. Denn diese „könnten das Recht auf eine Rückerstattung haben“, so Lavoie weiter.
Gute Nachrichten: Besser reparierbar und neue E-Bikes
Neben den klaren Absagen an die Bestandskunden gibt Lavoie in einem neuen Blogeintrag aber auch ein paar Versprechen ab, die gute Nachrichten darstellen. Denn es sollen bald wieder smarte Bikes aus den Produktionsstätten rollen. Dazu will man die E-Bikes robuster machen und Einzelteile einfacher und damit leichter zu wechseln gestalten. Und die wohl wichtigste Ankündigung: Durch die Offenlegung der technischen Details der E-Bikes von VanMoof soll es Drittanbietern möglich sein, darauf zuzugreifen. Dadurch können bald alle Fahrradläden, die es möchten, dein VanMoof-Bike reparieren.
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So eine Insolvenz kann auch ein Segen sein.
Jetzt wissen alle, wie gefährlich ist es, sich auf einen online Dienst einzulassen.
Fahrrad, Auto oder sonst was, die technische Dinge sollen absolut ohne Internet nutzbar sein.
Internet soll im besten Fall ein Hilfsmittel darstellen, aber kein essenzieller Bestandteil der Funktion.
Ich kann meine Schadenfreude nicht unterdrücken !!
Es gibt nun mal Dinge, die braucht kein Mensch.
😎😎😇😇
@Karsten Frei Welche essenzielle Funktion meinst du denn? Die Ortung gegen Diebstahl, oder das Keyless-Go? Abgesehen davon, dass der AirTag und Keyless Go auch über andere Anbieter funktionieren, scheinen mir das keine essenziellen Dinge zu sein, denn 99% der Räder kommen ohne aus, auch die VanMoofs. Ist also eher ein Comfort-Funktion .
warum soll ich mir ein Bike bei der Nachfolgeorganisation kaufen, wenn sie bestehende Kunden oder Besteller so restriktiv behandeln. braucht kein Mensch und können eigentlich gleich wieder zusperren. Vertrauen… Fehlanzeige.
„wichtigste Ankündigung: Durch die Offenlegung der technischen Details der E-Bikes von VanMoof soll es Drittanbietern möglich sein, darauf zuzugreifen. Dadurch können bald alle Fahrradläden, die es möchten, dein VanMoof-Bike reparieren. “
Wer ein Fahrrad (!) kauft, das er nur in einigen wenigen Werkstätten repariert bekommt, hat sich wohl ziemlich von Marketing Geblubber blenden lassen.