VanMoof gerettet: Doch wer ist der neue Besitzer?

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Zehntausende E-Bike-Fahrer in Deutschland können aufatmen. Der niederländische Fahrradbauer hat einen Käufer gefunden, der die Geschäfte weiter führen will. Doch wer ist der unbekannte neue Player am Markt und was hat er mit E-Autos zu tun? 
VanMoof V
VanMoof VBildquelle: VanMoof

Es ging alles ganz schnell. Noch im April hat der gefeierte E-Bike-Hersteller neue elektrische Fahrräder angekündigt. Das S5 und das A5 sollten die Erfolgsgeschichte weiterschreiben. Doch dass die Geschichte von VanMoof gar keine Erfolgsgeschichte war, zeigt der tiefe Fall schon drei Monate später. Nach den ersten Gerüchten war klar, dass etwas schiefläuft. Kurz darauf dann die offizielle Pleite

Diskussion um Digitalisierung von Fahrzeugen

Die Pleite hatte nicht nur für Mitarbeiter, Händler und Zulieferer schwerwiegende Folgen. Denn auch die Kunden, die ein VanMoof-E-Bike gekauft hatten, runzelten die Stirn. Grund dafür ist, dass es lange nicht klar war, wie es mit dem Software-Support und Ersatzteilen weitergeht. Nicht nur die Hardware ist recht speziell bei VanMoof. Denn du kannst sie nicht einfach durch Standard-Elemente aus dem sonst so reichhaltigen Zubehörhandel für Fahrräder ersetzen. 

Noch tiefer waren die Sorgenfalten aber wegen der Software. Keine Updates hin oder her, die Bikes von VanMoof müssen mit der App entsperrt werden. Ist der Hersteller Pleite, gibt es keine App mehr und damit bleiben die E-Bikes verschlossen. Eine Lösung hatte ein Konkurrent. Cowboy hat eine App herausgebracht, mit der du deinen Fahrradschlüssel umziehen konntest und so dein VanMoof-E-Bike auch weiter benutzen kannst. Was folgte, war eine lebhafte Diskussion, wie digitalisiert ein Produkt sein müsse. Doch diese sollte jetzt wieder ausgebremst werden.

VanMoof-Übernahme durch Lavoie

Denn es gibt mittlerweile mit Lavoie einen Käufer für VanMoof und damit frisches Geld für Support und Produktion. Zumindest ist das die Hoffnung der Kunden. Doch wer ist Lavoie? Der selbst ernannte Premium-E-Mobility-Hersteller ist ein Projekt von McLaren Applied. Das ist kein Autobauer, sondern ein Zulieferer in der E-Mobility-Branche. 

Lavoie bietet bisher einen E-Scooter zum Preis von 2.000 Euro an. Die Pro-Version des Series 1 kostet noch einmal 300 Euro mehr. Das ist ungefähr der Preis eines VanMoof S4 E-Bikes. Wohin die Reise mit VanMoof also geht, wenn der Chef von Lavoie von einer „Weiterentwicklung der Produkte“ spricht, darf mit Spannung erwartet werden. Zuerst will er aber „die Kunden auf der Straße und das Geschäft stabilisieren“ lassen. Danach soll VanMoof jedoch auch wieder in ein effektives Wachstum gelangen.  

Die Versprechen während der Übernahme klingen erstmal gut in den Ohren vieler VanMoof-Fans. Jedoch muss sich erst noch zeigen, ob der Premium-Anbieter Lavoie das E-Bike-Geschäft von VanMoof wirklich wieder auf die Beine stellen kann und auch nachhaltig Support liefern will. 

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