Dass Strompreise von Ort zu Ort unterschiedlich sind, sollte inzwischen landläufig bekannt sein. Dabei ist eine Tendenz nach einer Auswertung des Preisvergleichers Verivox eindeutig: Strom ist im Osten durchschnittlich teurer als im Westen. Mehr noch: Die ostdeutsche Landbevölkerung ist noch stärker von höheren Stromkosten betroffen. Innerhalb fast aller „neuen Bundesländer“ gibt es eine deutliche Stadt-Land-Kluft. (Negativer) Spitzenreiter des Vergleichs ist Thüringen – hier zahlen Landbewohner 10 Prozent mehr für Strom als Städter. Nur in Brandenburg spielt die Einwohnerdichte demnach eine untergeordnete Rolle.
Ländliche Bevölkerung in Thüringen zahlt besonders hohe Strompreise
Für die Auswertung hat man bei Verivox einen Musterhaushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 4.000 Kilowattstunden angenommen. Über einen Verbraucherpreisindex haben die Tarifexperten den jeweiligen Grundversorger und die 30 wichtigsten bundesweit agierenden Stromanbieter ausgewertet. Dieser Musterhaushalt bezahlt in der Stadt bundesweit betrachtet durchschnittlich 1.572 Euro pro Jahr. Für die gleiche Menge Strom werden auf dem Land 1.606 Euro fällig und damit 2,2 Prozent (34 Euro) mehr.
Bricht man dieses Stadt-Land-Gefälle nun auf die Bundesländer runter, so zeigt sich, dass es in Ostdeutschland mit durchschnittlich 6,4 Prozent (104 Euro) besonders ausgeprägt ist. Im Westen ist das Phänomen hingegen weniger zu beobachten. Am stärksten von hohen Strompreisen betroffen sind laut Verivox Haushalte in ländlichen Gebieten in Thüringen. Die Landbevölkerung bezahlt hier durchschnittlich 1.856 Euro und damit 10 Prozent mehr als Stadtbewohner (1.687 Euro). Vergleichsweise groß sind die Unterschiede auch in Schleswig-Holstein (+9,3 Prozent), im Saarland (+4,7 Prozent) und in Mecklenburg-Vorpommern (+4,3 Prozent).
Netzentgelte, Industrie- und Bevölkerungsdichte ausschlaggebend
Umgekehrt ist das Verhältnis in einigen anderen, westlichen Gebieten Deutschland. Hier zahlen die Bewohner ländlicher Gebiete weniger als in der Stadt. Das betrifft Bayern (-5,7 Prozent), Baden-Württemberg (-3,9 Prozent), Hessen (-3,3 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (-3 Prozent).
Ein Grund für das Stadt-Land-Gefälle seien die unterschiedlichen Netzentgelte, die rund 22 Prozent des Strompreises ausmachen, heißt es von Verivox. Ursachen für die regional unterschiedlichen Netzentgelte sind Faktoren wie die Industrie- und Bevölkerungsdichte, aber auch die Kosten für den Ausbau der erneuerbaren Energien. Die Netzkosten sind in den vergangenen zehn Jahren bundesweit um rund 37 Prozent gestiegen.
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