Dank eines Einschnittes in den OLED-Einstellungen kann ein Schutzmechanismus bei 2023er-OLEDs nicht mehr ausgeschaltet werden, der versehentlich das Fernsehbild abdunkeln kann. Für Filmenthusiasten können Modelle aus dem Vorjahr darum wieder interessant sein. Für Besitzer von 2023er-OLEDs kann dies zu unerwünscht dunklen Darstellungen führen.
2023er-OLEDs mit plötzlich abgedunkelten Bildern – das steckt dahinter
LGs OLEDs setzen auf Schutzmechanismen, die verhindern, dass es zum gefürchteten Burn-In im Display kommt. Die wohl bekanntesten dieser Sicherheitsmaßnahmen stellen TPC (Temporal Peak Lumance Control) sowie GSR (Global Sticky Reduction) dar. Beide haben ihre Berechtigungen und sollen eine langwierige Nutzung deines OLEDs ermöglichen. Allerdings kann ihre Funktionsweise in einigen Situationen auch zu einer Beeinträchtigung der Bildqualität führen. TPCs Aufgabe liegt etwa darin, die Helligkeit deines OLEDs zu dimmen, wenn dieser ein statisches Bild anzeigt. Das ist notwendig, da bei besonders hellen und statischen Bildern die Gefahr eines Burn-Ins besonders hoch ausfällt. Pausierst du etwa einen Film und kommst später zurück, hat sich das Bild bereits abgedunkelt. Sobald der Film gestartet wird und sich das Fernsehbild ändert, gewinnt die Darstellung ihre Helligkeit zurück.
Der Knackpunkt bei TPC liegt darin, dass die Technologie jedoch nicht zwischen bewegten und unbewegten Bildern unterscheidet. Stattdessen ermittelt der Schutzmechanismus lediglich die durchschnittliche Helligkeit des Bildes, auch APL (Average Picture Level) genannt. Problematisch wird das in besonders dunklen Filmszenen, in denen sich die durchschnittliche Helligkeit der Bilder kaum verändert, obwohl Bewegung im Bild stattfindet. Dadurch können Darstellungen besonders dunkel werden. Technisch versierte Nutzer können diese Einstellung bei 2022er-OLEDs jedoch manuell ausschalten, indem sie sich einer Service-Fernbedienung bedienen. Serien und Filme lassen sich somit wieder im vollen Umfang genießen, die Sicherheitsfunktion kann danach erneut aktiviert werden.
Helligkeitsreduktion auch bei Gaming ein Problem
Ähnlich gestaltet sich die Verwendung von GSR, da die Funktion dazu gedacht ist, kleinere statische Bildbereiche zu erkennen. Darunter zählen unter anderem Benutzeroberflächen von Videospielen oder Logos von TV-Sendern. An sich eine sinnvolle Schutzfunktion, bei Videospielen führt das jedoch schnell zu einer Drosselung der gesamten Darstellung, da GSR die Helligkeit insgesamt reduziert, damit der Unterschied von festen und sich bewegenden Bildteilen nicht negativ auffällt. Bei 2023er-OLEDs sieht das hingegen anders aus. Wie Vincent Teah von hdtvtest als erster Journalist bemerkte, ist dieses Feature aus dem Menü der neuen OLEDs verschwunden. Für die 2023er-OLEDs hat LG das Servicemenü komplett neu überarbeitet, sodass es sich stark von denen der Vorjahresmodelle unterscheidet. Am stärksten fällt dabei der Wegfall der De- und Aktivierungsmöglichkeiten für Unterfunktionen wie GSR und TPC ins Gewicht.
Einen direkten Vorwurf kann man LG aus der Änderung im Menü nicht machen. Da es sich um ein Servicemenü handelt, ist nicht beabsichtigt, dass jeder Nutzer manuell darauf zugreift und Anpassungen an den Einstellungen des TVs vornimmt. Als Hersteller kann LG individuell entscheiden, welche Funktionen das Unternehmen in seinem Servicemenü integrieren möchte. Wer jedoch weiterhin die Möglichkeit wünscht, sein Fernsehbild auf alle Situation optimal anzupassen, ist mit einem 2022er-OLED besser bedient als mit den Nachfolgemodellen. Zumindest, sofern LG keine nachträglichen Anpassungen an den verfügbaren Einstellungen seiner 2023er-OLEDs vornimmt.
Ist bereits Geschichte.
LG hat den Fehler in der Firmware behoben.
https://www.4kfilme.de/neue-firmware-fuer-lgs-2023-oled-tvs-auto-dimming-fehler-behoben-nach-community-aufschrei/