Viele Beobachter erwarteten bis vor Ende vergangener Woche noch ein vollwertiges Apple-Event für die Vorstellung neuer Hardware. Diese Erwartungen wurden nicht eingelöst. Stattdessen sagte Apples Greg Joswiak, Senior Vice President Worldwide Marketing, dass man eine Reihe von Ankündigungen geplant habe. Den ersten Schritt macht unter anderem ein neuer iMac, der nun als erster Mac den M4-Chip erhält. Das System-on-a-Chip kam bislang nur im iPad Pro zum Einsatz. Am Rande des neuen iMacs gibt es aber noch andere Veränderungen.
iMac mit M4: Der erst Mac mit neuem Chip
Neben einer Reihe von Pressemitteilungen veröffentlichte Apple auch ein rund 11 Minuten langes Video, das wie ein Ausschnitt der sonst üblichen Videopräsentationen wirkt. In den ersten vier Minuten geht es – wie mittlerweile üblich – um die AI-Features des Unternehmens. Diese sind unter anderem Teil von iOS 18.1 – nur eben nicht in der EU. Wenn du dich nur für den iMac interessierst, kannst du diesen Teil also direkt überspringen.
Das Unternehmen kündigte aber mittlerweile einen konkreteren Termin für Apple Intelligence in der EU an. Die AI-Funktionen sollen demnach im April 2025 auch auf deutschen iPhones und iPads verfügbar sein.
Die wirklichen Neuheiten des neuen iMacs stecken im Inneren des All-in-one-Computers. Dazu zählen der M4-Chip, schnellere Anschlüsse, eine verbesserte Kamera, USB-C-Zubehör und neue Optionen für das weiterhin 24 Zoll große Display mit der 4,5-K-Auflösung. Apple hat außerdem die Ausstattung des Basismodells verbessert und gleichzeitig die Preise reduziert. Darüber hinaus hat man dem überarbeiteten Mac auch neue Farben spendiert.
Äußerlich präsentiert sich der M4-iMac in Blau, Violett, Pink, Orange, Gelb, Grün und Silber. Apple hat hier an den Farbtönen gedreht. Wirklich neu ist aber, dass alle Farben nun für alle Modelle erhältlich sind. Zuvor gab es das Basismodell mit M1 oder M3 nur in vier Farben.
Neu ist des Weiteren, dass alle Ports in Thunderbolt 4 ausgeführt sind. Das Basismodell mit 8-Core-CPU und 8-Core-GPU verfügt nur zwei dieser Anschlüsse, während die Varianten mit jeweils 10 Cores vier Thunderbolt-4-Ports bieten. Dem günstigsten Apple iMac fehlt außerdem der Ethernet-Anschluss. Für 30 Euro kannst du diesen jedoch auch hier mitbestellen.
Ab Werk bietet jetzt jeder iMac mindestens 16 GB gemeinsamen Arbeitsspeicher. Damit hat Apple die Rufe vieler Kritiker erhört und Modelle mit nur 8 GB in den Ruhestand geschickt. Je nach Modell kannst du ihn mit bis zu 32 GB ausstatten. Die SSD ist je nach Modell jedoch weiterhin auf bis zu 2 TB limitiert. Apples Preise für die SSD-Upgrades sind leider immer noch deutlich höher als anderswo üblich.
Neu ist jedoch die Möglichkeit, das Display mit einem Nanotexturglas zu bestellen. Apple verlangt hierfür einen Aufpreis von 230 Euro. Wie bei iPad Pro oder den zuvor verfügbaren separaten Displays reduziert dieses Glas die Blendeffekte und Reflexionen. Diese Option ist nicht für das Basismodell erhältlich. Ein iMac mit einem größeren Display fehlt aber erneut gänzlich. Über dem Bildschirm ist nun in allen Modellen eine Center-Stage-Kamera mit 12-Megapixeln untergebracht, die Videos in 1080p aufnehmen kann.
Im Inneren steckt wie bereits erwähnt ein M4-Chip mit 8- oder 10-Core-CPU und -GPU. Für viele Nutzer dürfte dies die wichtigste Neuheit sein. Apple selbst schreibt, dass die CPU bis zu 1,7-mal schneller ist als der M1-iMac. Die GPU soll bis zu 2,1-mal schneller sein. Das Unternehmen nennt hier unter anderem Apps wie Adobe Photoshop oder Premiere Pro. Wie deutlich die Unterschiede in der Realität sind, wird sich erst dann zeigen, wenn der neue iMac verfügbar ist.
Apple iMac: Lieferbarkeit, Zubehör und Preise
Apple nimmt ab sofort Vorbestellungen für den iMac mit M4-Chip an. Die Preise beginnen jetzt bei 1.499 Euro. Beim alten M3-iMac, der nur mit 8 GB Arbeitsspeicher ausgestattet war, waren es noch mindestens 1.599 Euro. Die Auslieferung beginnt am 8. November 2024.
Zum Lieferumfang gehört nun Zubehör mit USB-C-Anschlüssen, das wie gehabt auf die Farbe des iMacs abgestimmt ist. Apples alte Lightning-Tastaturen, -Mäuse und -Trackpads haben hier also endlich ausgedient.