Überflüssig: Gehyptes Gadget könnte auch eine App sein

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Digitale Begleiter mit KI für die Hosentasche sollen das Smartphone überflüssig machen. Die smarten Helfer sollen bei zahlreichen Aufgaben im Alltag helfen und schlauer als ein gewöhnliches Smartphone sein. Doch jetzt ist klar: Die Hardware könnte man sich sparen.
Überflüssig: Gehyptes Gadget könnte auch eine App sein
Überflüssig: Gehyptes Gadget könnte auch eine App seinBildquelle: Rabbit Inc.

Künstliche Intelligenz ist das Trend-Thema des Jahres. Neben dem Pionier OpenAI mit ChatGPT und zahlreichen KI-Anwendungen der etablierten Hersteller wie Google und Amazon versuchen sich auch zahllose Start-ups an dem Trend. Besonders heiß diskutiert sind sogenannte KI-Begleiter wie der Humane AI Pin oder der Rabbit R1.

Tester sind nicht überzeugt

Der Humane AI Pin ist seit wenigen Wochen in den USA erhältlich. Das Gadget wird magnetisch an Jacke oder Shirt befestigt und kann per Tastendruck Fragen beantworten und Aufgaben erledigen. Mit einem Preis von über 699 Dollar (722 Euro) und monatlichen Abogebühren von über 20 Euro ist das Gadget jedoch alles andere als günstig. In ersten Tests kann der AI Pin jedoch nicht überzeugen. Die Hardware sei nicht ausgereift und man warte viel zu lange auf die Antworten. Tech-YouTuber MKBHD bezeichnet den AI Pin gar als „Das schlechteste Produkt, das ich je rezensiert habe“.

Eine vielversprechende Alternative stellte der Rabbit R1 von einem Start-up aus Los Angeles dar. Mit einem Preis von 199 Dollar (220 Euro) ist das Gadget deutlich günstiger. Zudem verlangt der Hersteller keine Abo-Gebühren. Das kleine Gadget ist mit Display, Akku, Kamera und ein paar Buttons ausgestattet. Mit Maßen von circa 8 mal 8 Zentimetern ist es kleiner als ein gewöhnliches Smartphone.

Der Rabbit R1 soll dabei lernen, wie der Besitzer Apps benutzt und komplexe Aufgaben für den Nutzer erledigen können. Beispiele hierfür sind für den Nutzer Pizza bestellen, ein Taxi rufen, ein Hotel buchen, einen Tisch in einem Restaurant reservieren oder mit anderen Menschen kommunizieren. Die Log-ins zu den jeweiligen Apps muss der Nutzer dem Gerät dafür zur Verfügung stellen.

App statt Extra-Hardware

Dem Entwickler Mishaal Rahman von Android Authority ist es nun gelungen, die Oberfläche des Rabbit R1 auf einem gewöhnlichen Smartphone zu installieren. So handelt es sich offensichtlich um eine gewöhnliche Android-App. Der Hersteller erklärt dazu auf X, dass nur das eigene Produkt mit den Servern des Unternehmens kommunizieren könne und warnt vor der Verwendung von gefälschten Apps.

Um alle Missverständnisse auszuräumen und die Sache klarzustellen: Rabbit OS und LAM laufen in der Cloud mit sehr maßgeschneiderten AOSP- und Firmware-Modifikationen auf niedrigerer Ebene. rabbit OS ist für r1 angepasst und wir unterstützen keine Clients von Drittanbietern. Die Verwendung einer gefälschten APK oder eines Webclients birgt erhebliche Risiken; böswillige Akteure sind dafür bekannt, gefälschte Apps zu veröffentlichen, die Ihre Daten stehlen. aus diesem Grund empfehlen wir, dass Benutzer diese gefälschten rabbit OS-Apps vermeiden.

rabbit inc via X (übersetzt)

Das Statement liefert jedoch keine Erklärung, warum man die Funktionen des Rabbit R1 nicht einfach als App anbietet. So handelt es sich bei dem Gadget technisch gesehen um ein simples Smartphone, welches nur eine App ausführen kann.

Schon bei der Ankündigung des Gadgets war uns nicht klar, warum es die zusätzliche Hardware überhaupt braucht. So muss man nicht nur ein zweites Gadget neben dem Smartphone herumtragen, sondern auch ein zweites Gerät jeden Tag aufladen und mit einer SIM-Karte mit Internetvertrag ausstatten. Zudem bemängeln erste Tester des Rabbit R1 die kurze Akkulaufzeit und die umständliche Bedienung.

Ist die Technik zu früh?

Sowohl der Humane AI Pin als auch der Rabbit R1 präsentieren sich in ersten Tests als unfertige, überhastet auf den Markt gebrachte Hardware. Während der Humane AI Pin mit einem integrierten Projektor zumindest ein Alleinstellungsmerkmal bietet, könnte der Rabbit R1 komplett von einem Smartphone ersetzt werden.

Und diese besagten Smartphone-Anwendungen werden früher oder später kommen. Samsung hat mit One UI 6.1 bereits einige davon in die eigene Software integriert und auch Apple soll laut aktuellen Gerüchten diverse KI-Funktionen für das kommende iOS 18 Update planen. Start-ups wie das Unternehmen hinter dem Rabbit R1 nutzen den aktuellen Hype um das Thema KI, um mit ihren Produkten Aufmerksamkeit zu generieren, bevor die etablierten Hersteller mit ausgereifteren Lösungen nachziehen. In Zukunft dürften diese KI-Funktionen auf Smartphones, Smartwatches und vielleicht irgendwann auf einer smarten Brille zu finden sein.

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