Update: Inzwischen hat Ubisoft die Situation gegenüber The Verge kommentiert. Demnach werden Konten nur dann gelöscht, wenn sie keine gekauften Spiele enthalten. Ferner soll in der Praxis bisher noch nie ein Account entfernt worden sein, der weniger als vier Jahre lang inaktiv war – obwohl Ubisofts Richtlinien dies erlauben würden. Und auch aktive Abonnements würden eine Löschung verhindern.
Das Pariser Videospielunternehmen Ubisoft verdingt sich nicht nur als Entwickler und Publisher, sondern betreibt mit Ubisoft Connect (ehemals Uplay) auch einen digitalen Vertriebsservice à la Steam oder Epic Games Store. Kunden können über die Plattform Games erwerben und spielen. Letzteres müssen sie sogar, wie sich jetzt herausstellt. Zumindest, wenn sie ihre gekauften Spiele samt Konto behalten möchten.
Ubisoft schließt Nutzerkonten dauerhaft
Laut Nutzerberichten scheint Ubisoft damit begonnen zu haben, die ersten Benutzeraccounts mitsamt allen darauf gespeicherten Spielen zu schließen. Betroffene sollen mittels E-Mail über die Schließungen benachrichtigt worden sein. Der Grund: eine längere Inaktivität. In den Nutzungsbedingungen von Ubisoft heißt es dazu: „Gemäß unseren Nutzungsbedingungen kann es vorkommen, dass wir in seltenen Fällen inaktive Konten sofort schließen, um die lokalen Datenschutzgesetze einzuhalten. Dies ist nur dann der Fall, wenn wir triftige Gründe für die Annahme haben, dass das betreffende Konto ungenutzt bleiben wird.“
Ferner könne es auch vorkommen, dass Ubisoft Konten im Rahmen der Datenbankpflege schließe. In beiden Fällen werden Betroffene per E-Mail informiert und erhalten 30 Tage lang Zeit, um Einspruch gegen die Schließung zu erheben. Tun sie dies nicht – beispielsweise, weil sie die E-Mail übersehen oder diese im Spam-Ordner landet –, werden das Konto und sämtliche darauf gespeicherten Titel unwiderruflich gelöscht.
Es hagelt Kritik
Obwohl die Maßnahme per se nicht neu zu sein scheint, hagelt es gegenwärtig Kritik vonseiten der Spieler. Auf Reddit tat zuletzt ein Nutzer im Unterforum „Fuck you ubisoft“ seinen Unmut kund, der eine entsprechende E-Mail erhalten haben will, weil er länger als sechs Monate inaktiv gewesen sei: „Von Spielern zu erwarten, dass sie aus Angst, ihr Konto zu verlieren, ständig mit ihren Spielen beschäftigt sind, ist nicht nur unrealistisch, sondern auch respektlos ihrem Privatleben gegenüber“, fasst er zusammen. Derweil vergleicht ein anderer Spieler die Aktion mit einem Schlag ins Gesicht der Gaming-Community. Ein Dritter hebt seinerseits hervor, dass es nicht schwer sei, sich gelegentlich in seinen Account einzuloggen. Andererseits sei es dennoch ein schäbiger Schachzug mit dem Ziel, die Nutzeraktivität zu steigern.
Unklar ist, welchen Inaktivitätszeitraum Ubisoft für eine Kontoschließung als angemessen erachtet. Der zuvor erwähnte Reddit-Nutzer spricht von sechs Monaten. Derweil konnten wir uns problemlos mit einem Account einloggen, der bereits seit über einem Jahr nicht mehr in Benutzung war. Und entsprechende E-Mails haben wir ebenfalls nicht erhalten. Wer dennoch auf Nummer sicher gehen möchte, sollte seine Anmeldedaten herauskramen und sich bei Gelegenheit wieder anmelden.
Sehr gut.
Solche Vorgehensweisen von Spieleentwicklern und Publisher zeigen deutlich, dass digitale (virtuelle) Waren nichts Wert sind.
Ein Spiel auf dem Spielcartridge oder CD oder DVD kann auch nach 20 oder 30 oder auch 40 Jahren (NES, PS; SEGA usw.) gespielt werden.
Einmal gekauft und das Spiel gehört mir, für ewig.
Bei virtuellen Gütern bin ich dem Entwickler bzw. dem Publisher ausgeliefert.
Ich kann noch so viel Loot´s und Erweiterungen kaufen, den Stecker ziehen die andere.
Die Spieler sollen virtuelle Güter einfach boykottieren und nur physische Medienträger kaufen.