Coronavirus: TUI, FTI und DER Touristik sagen Tausende weitere Reisen ab

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Das Reisen im Jahr 2020 steht unter keinem guten Stern. Kontaktverbote, geschlossene Grenzen, ein stark vermindertes Flugangebot und andere Einschränkungen sorgen nicht nur bei Reisewilligen selbst, sondern vor allem auch bei den Reiseveranstaltern für versteinerte Mienen. Jetzt ist klar: Das Reisen mit TUI, FTI und Co. bleibt wegen des grassierenden Coronavirus noch viel länger unmöglich als bisher bekannt.
Mann und Frau mit Fahrrad am Strand im Urlaub
Tipps für den Urlaub in den Sommerferien mit dem Smartphone.Bildquelle: Alltours
So teilte der größte deutsche Tourismuskonzern, TUI, jetzt in Hannover mit, dass das Reiseprogramm noch länger ausgesetzt wird. Hatte TUI bisher all seine Reisen bis Mitte Mai gestrichen, ruht der internationale Betrieb jetzt mindestens bis zum 14. Juni. Damit folge man der verlängerten weltweiten Reisewarnung der Bundesregierung, teilte der Reiseveranstalter mit.

TUI rechnet mit Reisehöhepunkt im Spätsommer

Hubert Kluske, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing bei TUI Deutschland, sagt: „Die Saison wird dieses Jahr später starten und der Schwerpunkt wird sich in den Spätsommer verschieben. In vielen Urlaubsorten am Mittelmeer ist dies sogar die schönste Zeit.“ Eine Aussage, die ein Stück weit überrascht. Schließlich hatte Bundesaußenminister Heiko Maas erst kürzlich gesagt, dass in diesem Jahr an einen normalen Urlaub mit vollen Stränden nicht zu denken sei. „In keinem einzigen Land, weder in Europa noch in irgendeiner anderen Region der Welt“, sagte der Minister wörtlich. Vor diesem Hintergrund sind die Aussagen von TUI-Manager Kluske noch mit Vorsicht zu genießen. Auf der anderen Seite der Medaille steht aber sicherlich, dass es auch die Aufgabe eines Geschäftsführers ist, Optimismus zu verbreiten. Jeder, der im Jahr 2020 an eine Reise denkt, sollte sich aber darüber im Klaren sein, dass aktuell noch überhaupt nicht abzusehen ist, wann das Reisen über die deutschen Landesgrenzen hinaus wieder uneingeschränkt möglich wird.

TUI verschenkt zusätzliches Reiseguthaben und macht Mut

TUI-Urlauber, deren Reise nun bis zum 14. Juni aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden muss, werden mit einer Zusatzgutschrift von bis zu 150 Euro belohnt, wenn sie sich für ein TUI Reiseguthaben entscheiden und dafür auf eine komplette Stornierung der Reise mit Geldrückforderung verzichten. Zusätzlich erhalten alle TUI-Kunden, die bis Ende Juni ihre nächste Reise buchen oder umbuchen, einen Treuebonus von bis zu 100 Euro pro Person Es gibt aber auch gute Nachrichten. Reisen innerhalb Deutschlands werden von TUI nach wie vor nur bis Mitte Mai ausgesetzt. Denn nach aktuellem Stand der Dinge sei von einer früheren Öffnung von Ferienhäusern und Hotels in Deutschland auszugehen, so der Touristikkonzern in einer Mitteilung. Andere Urlaubsregionen werden nach Einschätzung von TUI schrittweise wieder für Touristen geöffnet. Dazu finde aktuell ein enger Austausch zwischen dem Konzern und Ländern wie Griechenland, Zypern, Portugal, den Balearen und Kanaren sowie Bulgarien statt.

Auch FTI und DER Touristik stornieren Reisen bis Mitte Juni

Die FTI Group, zu der unter anderem auch Marken wie 5vorFlug und BigXtra sowie der Reise-TV-Sender sonnenklar.tv gehören, führt wie TUI bis zum 14. Juni ebenfalls keine Reisen durch. Ausgenommen davon seien Buchungen mit Abreisen ab dem 16. Mai nach Deutschland, Österreich, Polen, in die Schweiz und in die Niederlande. Grund dafür ist, dass mögliche bilaterale Vereinbarungen mit den genannten Ländern zu erwarten seien, die Einreise und Urlaubsaufenthalte vor dem 14. Juni ermöglichen. Wer seine FTI-Reise kostenlos umbuchen möchte, erhält 200 Euro zusätzliches Reiseguthaben. Klar ist auch, dass DER Touristik Deutschland, mindestens bis zum 14. Juni nicht neu durchstarten kann. Zu dem Konzern gehören die Reiseveranstalter Dertour, ITS, Jahn Reisen, Meiers Weltreisen, ADAC Reisen und Travelix. Betroffene Kunden werden nach und nach über die Absage ihrer Reise informiert. Es könne hier aber zu Verzögerungen kommen. Denn der Frühsommer 2020 sei bei DER Touristik stark gebucht gewesen. Angesichts der hohen Anzahl an Buchungen erfolge die Benachrichtigung betroffener Kunden schrittweise nach Abreisedatum.

Alltours hält sich noch bedeckt

Noch keine genaueren Informationen gibt es gegenwärtig von Alltours. Man benötige noch etwas Zeit, um die neue Lage nach der verlängerten Reisewarnung der Bundesregierung zu bewerten, teilte Alltours bei Facebook mit. Bisher sind alle Reisen nur bis zum 15. Mai abgesagt. Man kann aber davon ausgehen, dass Alltours ebenfalls bis Mitte Juni alle gebuchten Urlaube streichen muss. Schließlich sind touristische Reisen aktuell und auch in den kommenden Wochen nicht gestattet.
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Darauf hatte unter anderem auch die Lufthansa Group schon reagiert und zahlreiche weitere Flüge bei Lufthansa, Eurowings und Swiss streichen müssen. Bei Austrian Airlines und Brussels Airlines ruht der Flugbetrieb sogar komplett. Schritt für Schritt fährt Lufthansa den Flugbetrieb aber wieder hoch. Einzelne Ziele, die zuletzt nicht angeflogen werden konnten, sind inzwischen wieder Teil der bedienten Lufthansa-Strecken. Zum Beispiel Athen, Porto und Göteborg.

Auch weitere Kreuzfahrten abgesagt

Hart getroffen hat die Corona-Pandemie auch die Kreuzfahrt-Branche. AIDA Cruises teilte nun mit, alle Kreuzfahrten mit Startdatum bis einschließlich 30. Juni nicht durchzuführen. Auch Phoenix Reisen – bekannt durch die ARD-Doku „Verrückt nach Meer“ – hat alle Hochsee-Kreuzfahrten bis Ende Juni abgesagt. Flusskreuzfahrten finden bis mindestens Mitte Juni nicht statt – in Russland und der Ukraine legen die Flusskreuzfahrtschiffe nach aktuellem Stand der Dinge frühestens am 26. Juni wieder ab. Bei TUI Cruises („MeinSchiff“) ist die Flotte mindestens bis Mitte Juni stillgelegt. Alle Gäste mit Abreisedatum bis zum 31. Juni können aber schon jetzt bis spätestens fünf Tage vor Reisebeginn kostenlos eine Umbuchung vornehmen. Costa Kreuzfahrten (bis 31. Mai), Norwegian Cruise Line (bis Ende Juni), MSC Cruises (bis 10. Juli) Carnival Cruiseline (bis 26. Juni, teilweise auch länger), Royal Caribbean (bis 11. Juni) und Disney Cruise Line (bis 18. Juni, „Disney Magic“ bis 2. Juli) lassen ebenfalls Tausende Kreuzfahrt-Gäste nicht an Bord.

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