Mit dem Solarpaket I sind bürokratische Hürden gefallen und Balkonkraftwerke dürfen eine höhere Leistung haben. Was bereits vor Langem angekündigt wurde, ist im vergangenen Mai endlich offiziell gültig. Steckersolargeräte, egal ob du sie im Garten, am Balkon oder der Terrasse aufstellst, können einen zusätzlichen Beitrag zur Energiewende leisten. Ebenso sollte die Kostenersparnis für dich dabei nicht unterschätzt werden. „An sonnigen Tagen und bei optimaler Ausrichtung produzieren Stecker-Solargeräte ausreichend Strom, um einen erheblichen Beitrag zur Haushaltsstromversorgung zu leisten“, so erklärt Dr. Hermann Dinkler, Energieexperte beim TÜV-Verband. „Die gesetzlichen Neuerungen sorgen für eine einfachere und schnellere Inbetriebnahme von Balkonkraftwerken und sind der richtige Weg hin zu einem klimaneutralen Stromsektor.“ Passend dazu liefert der TÜV-Verband Tipps zur Anbringung und Nutzung von Balkonkraftwerken.
Meldepflichten und Voraussetzungen für Balkonkraftwerke einfacher denn je
Wer bis vor ein paar Monaten ein Balkonkraftwerk besitzen wollte, musste sich mit einigen bürokratischen Schritten auseinandersetzen. Zum einen musstest du die Mini-PV-Anlage bei der Bundesnetzagentur im Marktstammdatenregister eintragen, zum anderen auch bei deinem lokalen Netzbetreiber melden. Seit dem 1. April 2024 ist die Meldepflicht beim Netzbetreiber jedoch entfallen. Zusätzlich hat man die Registrierung im Marktstammdatenregister deutlich vereinfacht, sodass nur noch wenige Daten für dein Balkonkraftwerk erfasst werden müssen. Die Registrierung kannst du auf dieser Webseite in wenigen Schritten vornehmen.
Zudem konnten Balkonkraftwerke bislang nicht angeschlossen werden, wenn noch alte Stromzähler ohne Rücklaufsperre im Haus eingebaut waren. Mittlerweile sieht das anders aus. Dein Netzbetreiber ist in der Pflicht, den Zähler innerhalb von vier Monaten, nachdem du das Balkonkraftwerk bei der Bundesnetzagentur im Marktstammdatenregister eingetragen hast, auszutauschen. Eine zusätzliche Beauftragung durch dich ist dafür nicht mehr notwendig.
Tipp 1: Vor Kauf überprüfen, ob deine Wohnung den Anforderung entspricht
Bevor du ein Balkonkraftwerk kaufst, solltest du überprüfen, ob es einen geeigneten Platz zum Aufstellen der Mini-PV-Anlage gibt. Damit die Sonne dein Balkonkraftwerk ideal erreichen kann, eignen sich am besten zur Sonne ausgerichtete Balkone, Terrassen, Dachflächen oder Außenwände. Auch eine ebenerdige Aufstellung im Garten ist denkbar, wenn dort kein Schatten auf dein Balkonkraftwerk fällt. Schattige Plätze hinter einer Balkonbrüstung, an der Wand direkt unterhalb eines Balkons oder andere Orte mit viel Verschattung sind dafür ungeeignet. Zusätzlich sollte sich in der Nähe deines Solargeräts auch eine Außensteckdose befinden, mit der du den erzeugten Strom in dein Hausnetz aufnehmen kannst. Solltest du keine passende Steckdose besitzen, kann ein Elektriker eine für dich installieren.
Tipp 2: Sachgemäße Montage beachten
Egal, wo du dein Balkonkraftwerk befestigst, es muss mit geeignetem Montagematerial erfolgen. Deine Anlage muss bei Wind und Wetter fest gesichert sein und darf keinesfalls herabstürzen. Für das Anbringen von Steckersolargeräten gibt es zahlreiche Montagearten, für die jeweils unterschiedliche Bauteile zur Verfügung gestellt werden. Du solltest darum unbedingt darauf achten, dass die verfügbaren Bauteile auch zu deinem gewünschten Montageort passen. Idealerweise solltest du die passenden Teile direkt vom Hersteller beziehen. Bei der Montage an Außenwänden gilt besondere Vorsicht, um die Fassadendämmung nicht zu beschädigen. Bevor du mit der Montage beginnst, solltest du die Bedienungsanleitung inklusive aller Montagehinweise berücksichtigen.
Jedes Balkonkraftwerk besteht dabei aus mehreren Komponenten. Darunter zählen ein bis zwei Solarmodule, deren Leistung unterschiedlich hoch ausfallen kann. Bei der Befestigung an Balkonbrüstungen sind leichte Module mit geringerer Leistung womöglich die sichere Wahl, um eine ausreichende Stabilität der Brüstung sicherzustellen. Neben den Modulen ist der Wechselrichter entscheidend. Er kann integriert oder separat zum Balkonkraftwerk vorliegen und darf höchstens eine Anschlussleistung von bis zu 800 Watt aufweisen. Zusätzlich benötigst du ein Anschlusskabel, das vom Wechselrichter zur Außensteckdose geführt wird, um den Strom ins Hausnetz einzuspeisen. Die meisten Balkonkraftwerke besitzen dafür einen herkömmlichen Schuko-Stecker, was die Installation erleichtern. Eine dazu passende Norm befindet sich bereits in der Ausarbeitung. Wer will, kann zusätzlich ein passendes Strommessgerät zwischen Wechselrichter und Steckdose installieren, um die Stromproduktion zu messen. Das kann besonders bei einem smarten Energiemanagement-System von Vorteil sein.
Tipp 3: Sicherheitshinweise und Prüfzeichen berücksichtigen
Steckersolargeräte gelten grundsätzlich als sicher, da bei ihnen auch kein erhöhtes Brandrisiko im Vergleich zu anderen Anlagen besteht. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Montage auch sachgemäß erfolgt. „Es sollte immer nur ein Solargerät an eine Steckdose beziehungsweise einen Stromkreis angeschlossen werden. Es sollten niemals mehrere Solargeräte an eine Mehrfachsteckdose angeschlossen werden, um eine Überlastung und damit einen möglichen Schwelbrand von Steckdose und Stromleitungen zu erzeugen“, listet Dinkler auf. „Damit es nicht zu Sachschäden oder Verletzungen kommt, sollten Verbraucher:innen ausschließlich normgerechte und sicherheitsgeprüfte Solargeräte und Montageteile verwenden.“
Zudem sollte der Wechselrichter deines Balkonkraftwerks die Anforderungen erfüllen, die man auch an Wechselrichter für größere Anlagen stellt. Insbesondere solltest du dabei beachten, dass dein Wechselrichter eine Konformitätserklärung gemäß VDE AR 4105 besitzt. Damit du zugleich alle geltenden EU-Richtlinien beachtest, solltest du zusätzlich auf eine CE-Kennzeichnung bei deinem Balkonkraftwerk sowie auf das Prüfsiegel einer unabhängigen Prüforganisation wie dem TÜV-Verband achten. So hat die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) etwa den Sicherheitsstandard DGS 0001:2019-10 für Stecker-Solargeräte eingeführt, die dein Balkonkraftwerk erfüllen sollte.
Bis zum Ende 2024 soll auch eine eigene Produktnorm für Stecker-Solargeräte vorliegen. Diese Sicherheitsstandards sind entscheidend für den sicheren Betrieb deiner Anlage und keineswegs so selbstverständlich, wie du glauben magst. Immer wieder kam es zu Fällen, bei denen online Balkonkraftwerke angeboten wurden, die keine CE-Kennzeichnung aufwiesen.
„Meldepflichten und Voraussetzungen für Balkonkraftwerke einfacher denn je“
Einerseits ist die Meldepflicht bei dem Netzbetreiber entfallen, das ist gut.
Andererseits, um das Balkonkraftwerk bei der Bundesnetzagentur zu melden, muss man sich ein Acc. anlegen, was ich persönlich nicht so toll finde.
Andersrum wäre richtiger gewesen. Die jeweiligen Netzbetreiber können sich um die Tausende Balkonkraftwerkbetreiber kümmern und die Daten aktuell halten.
Bei dem Netzbetreiber muss ich mindestens ein Mal pro Jahr die Zählerstände eingeben, und bei Bundesnetzagentur?
Was muss ich dort eingeben?
Wie oft werde ich mich dort anmelden?
Glaubt wirklich jemand, dass dort jemand sein Balkonkraftwerk auch jemals abmeldet?
Wie viele Accounts müssen wir denn noch haben?
Die Bundesnetzagentur ist ein massenhaftes Datengrab.
Und überhaupt, hat die BUNDES-Netzagentur nichts Besseres zu tun, als sich mit tausenden und abertausenden Balkonkraftwerken zu beschäftigen?
Was ist das für eine Erbsenzählerei?
Oder wollen die ganz genau wissen, wie viele Steuern geht dem Staat flöten?
Die Installierte Leistung hat doch absolut nichts mit tatsächlichen Ausbeute.
Dieses Land reguliert sich zur Tode.