Das Konzept von sogenannten Nachführungssystemen für Balkonkraftwerke ist schon länger bekannt. Die Aufgabe dieser Systeme liegt darin, das Solarmodul mit der Sonne zu drehen, sodass nicht nur der Ertrag einer Himmelsrichtung, sondern aller Richtungen voll ausgeschöpft werden kann. Bisher sind solche Systeme jedoch häufig zu teuer, weshalb sich die Investition in diese für Besitzer kaum lohnt. Schon bald könnte das anders aussehen, denn zwei Tüftlern entwickelten eine clevere Lösung, die ihrer Auskunft nach bezahlbar ausfällt.
Firma zeigt Interesse an selbst gebauten Nachführungssystem
Zwei Tüftler aus Deutschland entwickelten gemeinsam eine günstige Lösung, um die Ausbeute von Solarpanels deutlich zu steigern. Ihre Lösung nannten sie „Sonnenfolger“, da das System wie alle Nachführungssysteme mit der Sonne wandern soll. Es richtet das Balkonkraftwerk stets im optimalen Winkel aus, um den Ertrag zu jeder Tageszeit zu maximieren. Da bisher erhältliche Systeme den Männern viel zu teuer waren, bauten sie kurzerhand ihre eigene Lösung. Wie teuer die Kosten dafür exakt ausfallen, wollen sie bislang nicht verraten.
Der Sonnenfolger ist als einfaches Nachführungssystem für kleine Solarpaneel bis 100 Watt gedacht und setzt sich aus einem Mikrocontroller und einer App-Anbindung zusammen. Man muss ihn lediglich einmal am Tag einstellen, schon folgt er der Sonne über den ganzen Tag hinweg. Dadurch, dass das Modell dabei stets ideal zur Sonne ausgerichtet ist, erzielt die Mini-PV-Anlage einen wesentlich höheren Ertrag. Eine Ertragssteigerung von 50 Prozent im Jahr soll möglich sein. Künftig könnte ein auf dem Sonnenfolger basierendes System auch für größere Solarzellen erhältlich sein. Ein Unternehmen aus Aschaffenburg hat jedoch bereits Interesse an dem neuen System gezeigt. Eine Ertragssteigerung von bis zu 50 Prozent für größere Balkonkraftwerke oder gar Dachanlagen, könnte sich für PV-Besitzer stark lohnen. Eine jährliche Stromerzeugung von 350 bis 800 kWh bei Mini-PV-Anlagen würde damit auf 525 bis 1.200 kWh anwachsen.
Vorausgesetzt, dass es den beiden deutschen Tüftlern und dem Solar-Unternehmen aus Aschaffenburg gelingt, gemeinsam eine günstige Lösung für weitere Dimensionen hervorzubringen. Die beiden Männer sind dabei nicht die einzigen Menschen, die sich aufgrund der hohen Anschaffungskosten ein eigenes Nachführungssystem zusammengestellt haben. Viele Bastler haben ähnliche Systeme für sich selbst entworfen. Diese sind jedoch häufig zu komplex, als dass sie von Laien zu Hause nachgebaut werden könnten. Versuchen sich mehr kreative Köpfe an der Entwicklung passender Lösungen, könnten die Preise für Nachführungssysteme in naher Zukunft fallen.
Nachführungssysteme teilweise so teuer wie Mini-PV-Anlagen
Heute sind Nachführungssysteme noch kaum rentabel. Die meisten sind für kleinere Module konzipiert, die nicht mehr als eine Fläche von 2 m² und selten eine höhere Modulleistung als 200 Watt zulassen. Für solche Systeme werden bereits Kosten von mehreren hunderten Euro fällig, sodass das Nachführungssystem so teuer ausfällt wie manche Mini-PV-Anlage. Selbst bei heutzutage geringerem Selbstverbrauch lohnt sich die Anschaffung für Besitzer von Steckersolargeräten so kaum. Bis sich der Anschaffungspreis des Nachführungssystems zusätzlich zur Anschaffung des Balkonkraftwerkes amortisiert hätte, würde im Schnitt die doppelte Dauer der Amortisation des Balkonkraftwerkes anfallen. Eine günstige und bezahlbare Lösung für große Anlagen könnte das ändern und Nachführungssysteme für viele Haushalte attraktiv gestalten. So könnte sich mehr Ertrag bei Balkonkraftwerken häufiger realisieren lassen.
Die Idee an sich ist nicht schlecht, aber leider für die breite Kundschaft gar nicht realisierbar.
Solarmodule, die an einem Balkongerüst befestigt sind, können die Sonne nicht verfolgen.
Und wenn die Module an einem Flachdach installiert sind, z.B. Garage oder Karpot, brauchen die genügend Platz zum drehen. Bei einem Modul, mit einer Breite von über 2 Meter, braucht man auch einen Kreis von 2 Meter im Durchmesser. Und genau hier wird eng.
Wie gesagt, die Idee ist gut und wenn die Lösung günstig auf den Markt kommt, absolut in Ordnung, schade nur, dass nicht viele davon profitieren werden können.