Trick beim Stromsparen? Nur jeder Dritte kennt ihn

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Wie eine bevölkerungsrepräsentative Befragung von YouGov ermittelte, ist nur jedem dritten Menschen ab 18 Jahren in Deutschland ein smarter Trick zum Stromsparen bekannt. Dabei ist das Prozedere einfach und benötigt keinen großen Aufwand.
Trick beim Stromsparen? Nur jeder Dritte kennt ihn

Trick beim Stromsparen? Nur jeder Dritte kennt ihn

Man sollte meinen, dass ein Trick beim Stromsparen unter Erwachsenen schnelle Verbreitung findet. Doch eine Methode ist überraschend unbekannt. Die Smart-Meter-Initiative der Ökostromanbieter Ostrom, Tibber, Octopus Energy und Rabot Energy wollte wissen, wie bekannt „Smart Meter“ unter der Bevölkerung ab 18 Jahren in Deutschland sind. Wie eine Befragung von YouGov jedoch feststellen musste, konnten rund 60 Prozent der Bevölkerung mit diesem Begriff nichts anfangen. Somit entgeht ihnen auch die Möglichkeit, über die intelligenten Messsysteme Geld zu sparen.

Trick beim Stromsparen – Smart Meter erschreckend unbekannt

Dass „Smart Meter“ in Deutschland bisher wenig Bekanntheit erlangten, zeigt sich auch in den Statistiken. Zurzeit sind lediglich fünf Prozent aller Messstellen in Deutschland mit einem Smart Meter ausgestattet. In anderen Teilen Europas gelten sie hingegen als der Standard. Mit Smart Metern lässt sich der Stromverbrauch in Echtzeit überwachen, sodass eine genaue Abrechnung nach dynamischen Stromtarifen möglich ist. Durch diese sparen Haushalte kräftig Geld. Insbesondere in Phasen, in denen viel Strom an der Strombörse gehandelt wird und Preise lange ins Negative stürzen, können so viele Euro eingespart werden. Damit die Energiewende gelingen kann, ist eine größere Verbreitung von Smart Metern und dynamischen Stromtarifen essenziell.

Doch die Informationslücken sind groß. Selbst unter den Befragten, denen der Begriff Smart Meter geläufig war, wusste nur knapp ein Fünftel (22 Prozent), dass der Messstellenbetreiber der richtige Ansprechpartner ist, um einen Smart Meter zu erhalten. Mehr als ein Drittel (39 Prozent) ging davon aus, dass sie sich an den eigenen Stromanbieter wenden müssten. 17 Prozent vermuteten den Vermieter als Verantwortlichen. Die restlichen 17 Prozent gaben an, dass sie sich nicht sicher seien. Bedenkt man, wie wichtig es für unsere Stromnetze ist, dass Strom zukünftig dann verbraucht wird, wenn er günstig und zahlreich verfügbar ist, ist diese Bilanz erschreckend. Wenn nur ein Bruchteil der Bevölkerung darüber informiert ist, kann keine flächendeckende Versorgung mit dynamischen Stromtarifen erfolgen. Somit blieben die gewünschten positiven Effekte auf die Stabilität unseres Stromnetzes aus.  

Vereinfachte Bestellung für Smart Meter

Die Smart-Meter-Initiative fordert daher einen einheitlichen und unkomplizierten Bestellprozess für Smart Meter anstatt der bisherigen Bestellungen über mehr als 800 Messstellenbetreiber in Deutschland. Die Zahl der Stunden mit Negativpreisen an der Strombörse steigt in Deutschland zunehmend. Je mehr ihre Summe wächst, desto dringender wird es, den Stromverbrauch gezielt in Phasen zu legen, in denen ausreichend günstige Energie vorhanden ist. Davon profitieren am Ende nicht nur die Stromanbieter, sondern auch die Verbraucher. Sie können sich günstigere Preise sichern und zugleich zur Stabilität des Stromnetzes beitragen.

Einen wichtigen Beitrag leisten dabei neben Smart Metern auch PV-Anlagen und passende Stromspeicher. Gerade große Balkonkraftwerke mit passenden Batteriespeichern gewinnen zunehmend an Beliebtheit. Passend dazu bauen Energieversorger neue Großspeicher oder beleben alte Speicherkraftwerke wieder. Nur wenn all diese Komponenten effektiv ineinandergreifen, kann die Energiewende tatsächlich gelingen – und Strom zu einem günstigen Preis in Deutschland verfügbar werden. Wie schnell das geht, zeigt sich an der Entwicklung der Negativstrompreise an der Börse. 2023 lag die Summe der Stunden mit Negativstrompreisen noch bei 301 Stunden. In diesem Jahr waren es bereits fast doppelt so viele. Von diesen Preisschwankungen können insbesondere Besitzer von großen Verbrauchern wie E-Autos oder Wärmepumpen profitieren. Mit smarten Energiemanagementsystemen lässt sich der Verbrauch gezielt in die Stunden mit den günstigen Preisen verschieben.

1 Kommentar

  1. Karsten Frei
    Und noch so ein Artikel, der uns Verbrauchern die Flex-Stromtarife schmackhaft machen sollen. Es ist zwar richtig, dass man so eventuell Strom sparen kann, aber es erfordert systematische Strompreisüberwachung, um die Großverbraucher so wie E-Auto oder vielleicht Waschmaschine um drei Uhr Morgens einschalten zu können. Wer macht das schon? Wir Verbraucher wollen es einfach, wir wollen nicht jede Stunde auf Strompreis schauen, wir wollen einfach Stabilität und Einfachheit. Besonders die älteren Menschen brauchen einfache Lösungen. Kein Mensch will zu Hause gleiche Situation, wie draußen an der Tankstellen, wo die Preise 20 Mal pro Tag sich ändern. Es ist einfach Kunden und Verbraucherfeindlich. Für diejenigen, die viel Strom verbrauchen ist es vielleicht eine gute Lösung, aber für die breite Masse sind die Flex-Tarife ein Griff ins Klo.
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