Trump gegen den Rest der Welt. So oder so ähnlich könnte man die aktuelle Situation des US-Präsidenten im Hinblick auf seine „America First“-Strategie bezeichnen. Jüngst gab Trump nun bekannt, die App Tiktok verbieten zu wollen. Der Fall entwickelt sich nicht nur schnell, sondern auch interessant.
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Die Republikaner wenden sich mitten im Wahlkampf gegen ihren eigenen Präsidentschaftskandidaten. Der Handelskrieg zwischen den USA und China spitzt sich immer weiter zu. Die Lage für Donald Trump? Schwierig. In puncto Wahlkampf sorgte bereits vor einigen Wochen die App TikTok für Schlagzeilen, deren Nutzer den Trumpschen Wahlkampf kurzerhand auf die Schippe nahmen und den US-Präsidenten vor leeren Rängen seine Rede halten ließen – nur, weil sie im Vorfeld unzählige Tickets kauften.
Nun rückt die App im Zusammenhang mit Trump erneut in das Zentrum des Interesses. Denn nach Huawei, ZTE und Co. ist es nun TikTok, die in den Handelskonflikt zwischen den USA und China gerät. Hinter der Millionenfach genutzten App steht die chinesische Firma ByteDance, die laut Trump ebenfalls Daten an die chinesische Regierung weitergeben soll. Das Resultat: Trump will TikTok in Amerika verbieten – so viel Macht hat er, meint der US-Präsident. Der Fall entwickelt sich überraschend schnell: Microsoft hat das Interesse an der Übernahme jetzt erstmals bestätigt – und TikTok ist für Schlichtungsgespräche bereit. Doch der Reihe nach.
TikTok-Verbot: ByteDance für Gespräche bereit
Aufseiten von ByteDance hat Trumps Drohung, TikTok zu verbieten, offenbar für Unsicherheit gesorgt. Denn wie das Handelsblatt berichtet, soll die chinesische Firma für Gespräche bereit sein, um augenscheinlich schlimmeres zu verhindern. Wie berichtet wird, stehe ByteDance unter enormen Druck, das Geschäft in den USA abzugeben und zu verkaufen. Durch einen Verkauf könnte TikTok auch weiterhin in den USA bestehen bleiben – falls Trump seine Drohung wahr macht. In den Vereinigten Staaten nutzen laut eigener Aussage 100 Millionen Menschen TikTok – darunter vor allem junge Leute. Sie gilt als aktuell aufstrebende Social-Media-Plattform.
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Microsoft bekundet erstmals offiziell Interesse
Der Verkauf des US-Geschäfts von TikTok soll nicht an irgendwen gehen, sondern an niemand geringeren als Microsoft. Der Konzern gilt schon seit einiger Zeit als potenzieller Interessent. Die Gerüchte kommentierte Microsoft aber nicht – bis jetzt. Am Sonntag bestätigte Satya Nadella, Microsofts Konzernchef, dass man bereits in Gesprächen mit ByteDance sei. Aufgrund der Verbotsdrohung seitens Trump wären die Gespräche aber am vergangenen Wochenende vorerst unterbrochen worden. Wie es heißt, wolle man das Vorgehen des Präsidenten weiter abwarten. Laut dem Handelsblatt könnte das darauf hindeuten, dass eine Einigung aller Parteien im Rahmen des Möglichen liegt.
Microsoft verlautbarte weiterhin, dass man nicht nur das US-Geschäft, sondern auch das von Kanada, Australien und Neuseeland kaufen wolle. Man sei ebenfalls offen für weitere Investoren, die sich als Minderheit an der Übernahme beteiligen. Der Übernahme gehe aber eine Sicherheitsprüfung voraus, die einerseits eindeutig den Zusammenhang zwischen ByteDance und der chinesischen Regierung, andererseits aber auch den Nutzen der Übernahme für die US-Wirtschaft darlegt.
Trump hat ByteDance eine Frist von 45 Tagen eingeräumt, um TikTok an Microsoft zu verkaufen. Bis zum 15. September soll eine Entscheidung fallen.