Die scheinbare Vielfalt von mehr als 100 Mobilfunkmarken ist kein Zeichen für funktionierenden Wettbewerb. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt eine aktuelle Analyse des Vergleichsportals Verivox. Es gebe seit Jahren einen statischen Markt ohne echte Innovationen, so das Urteil der Experten. Der deutsche Mobilfunk sei geprägt von den drei dominanten Netzbetreibern Telekom, Vodafone und O2 mit beträchtlicher Marktmacht, wenigen Providern mit eigenen Angeboten und vielen Tarif-Klonen. So seien etwa ein Drittel der Handytarife bis auf den Namen quasi Klone und komplett identisch.
Discounter sind eine Ansammlung von Tarif-Klonen
„In Deutschland kann im Prinzip jede selbstständig tätige Person einen eigenen Mobilfunktarif auf den Markt bringen“, sagt Jens-Uwe Theumer, Vice President Telecommunications bei Verivox. „Weil die Schwelle so niedrig ist, gibt es unzählige Tarife etwa von Energieversorgern, Fußballclubs, Möbelhäusern und Handelsketten. Was nach einer großen Vielfalt aussieht, ist jedoch im Discount-Segment zum überwiegenden Teil eine Ansammlung fast identischer Tarif-Klone.“
Neben den drei etablierten Mobilfunknetzbetreibern baut 1&1 sein eigenes Netz gerade erst auf. Man habe noch einen vergleichsweise geringen Marktanteil, heißt es von Verivox. Recht bedeutend seien noch die Provider Drillisch und Freenet. Sie haben zwar kein eigenes Netz, vertreten aber diverse Eigenmarken, die sich in Preis und Leistung von den Angeboten der Netzbetreiber abheben. Vor allem Drillisch vertreibt häufig wechselnde Submarken, die oft bis auf Nuancen identisch sind. Was Verivox nicht erwähnt: Drillisch gehört wie 1&1 zu United Internet. Neukunden schaltet auch Drillisch seit Dezember vergangenen Jahres im Netz von 1&1 aktiv. Insgesamt zählt man bei United Internet etwa 12 Millionen Mobilfunkkunden.
Seit zehn Jahren kaum Bewegung bei den Handytarifen
„Der Mobilfunkmarkt verharrt in seiner Grundstruktur auf dem Stand von 2014. Damals hat die Fusion von E-Plus und O2 die Machtverhältnisse auf Jahre hinaus zementiert“, sagt Theumer. Die drei Netzbetreiber bestimmen demnach als Vorleistungsgeber die Preise. Kleinere Anbieter müssen Bandbreite und Daten zu vorgegebenen Konditionen einkaufen und bewegen sich in einem eng geschnürten Korsett. Damit bleibe der Markt statisch.
Der deutsche Wettbewerb erweise sich als Bremsklotz, es gebe kaum innovative Konzepte. Vielmehr kopieren die Anbieter sich auch untereinander. Da habe O2 2022 „mitwachsende“ Tarife eingeführt, im gleichen Jahr aktivierte Vodafone das „GigaDepot“ – die Mitnahme nicht genutzten Datenvolumens in den Folgemonat. Andere Anbieter übernahmen die Konzepte nach und nach. „Auf grundlegende Veränderungen warten Kundinnen und Kunden seit Jahren vergebens – die großen Anbieter müssen sich nicht strecken und die kleinen können es nicht“, sagt Theumer.
Weitere Probleme machen die Tarifexperten in „hochgerüsteten Tarifen“ aus. Denn der größte Preistreiber in heutigen Smartphone-Tarifen sei das enthaltene Datenbudget. Es werde deutlich mehr Datenvolumen verkauft als letztlich abgerufen. Dahinter stecke strategisches Kalkül: Je mehr Highspeed-Volumen in einem Tarif steckt, desto teurer kann der Anbieter den Handytarif verkaufen.
Ich verstehe nicht, warum Manche immer noch der Meinung sind, dass Handytarife in DE teuer wären. Telefon-Flatrate und Internet, Verträge ohne Laufzeit, in den Netzen:
o2: 5€ 5 ㎇ – 10€ 25 ㎇
Vodafone: 12€ 30 ㎇,
Telekom: 10€ 16 ㎇ – 15€ 26 ㎇
1&1: 13€ 40 ㎇, 25€ unlimitiert