Tesla Model Y: Verkaufszahlen brechen ein

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Tesla galt unter den Hersteller von E-Autos lange Zeit als Branchenprimus. Doch der bisherige Kassenschlager stößt auf nur noch begrenztes Interesse. In der aktuellen Flaute schlagen sich selbst lang geschmähte Konkurrenten besser.
Tesla Model Y

Tesla Model Y

Batterie-elektrisch angetriebene Fahrzeuge warten in Europa noch auf den ganz großen Erfolg. Potentielle Käufer sorgen sich um eine zu geringe Reichweite und eine nur begrenzt ausgebaute Infrastruktur. Ein Hersteller konnte sich diesen Vorurteilen bisher jedoch entziehen: Tesla. Das vergleichsweise günstige Model Y wurde zum Kassenschlager.

Doch nicht nur die weggefallene Kaufprämie scheint dem Hersteller zuzusetzen, wie Bloomberg berichtet. Die Verkäufe des Model Y sinken deutlich stärker als die der Konkurrenz. Während die Absatzzahlen von E-Autos im vergangenen Jahr in Deutschland um 27 Prozent zurückgingen, musste Tesla bei dem beliebten Modell einen Rückgang von 41 Prozent hinnehmen.

Noch deutlicher ist der Einbruch in Frankreich, das den – nach Deutschland – zweitgrößten Markt für Elektroautos besitzt. Hier fielen die Verkäufe des Model Y um 63 Prozent niedriger aus als im Vormonat. 

Politische Einmischung des CEO als Ursache?

Die Gründe für das zurückgehende Käuferinteresse sind vielfältig. Im Fokus steht natürlich der exentrische CEO des Herstellers, Elon Musk. Mit seinen politischen Einlassungen und der offenen Wahlwerbung für Rechtspopulisten in den USA, aber auch in Europa hat Musk insbesondere die Käuferschicht vor den Kopf gestoßen, die sich noch am offensten für den Kauf eines Elektroautos zeigt.

Und diese findet mittlerweile ein immer breiteres – und vor allem technisch aktuelleres Angebot. Das Model Y wurde bereits 2019 vorgestellt, eine technisch aktualisierte Variante wurde erst zu Beginn des Jahres präsentiert. Derzeit kann sie zwar bereits vorbestellt werden, mit der Auslieferung beginnt der Hersteller jedoch erst im März.

Die Konkurrenz holt auf

Gerade VW hat in den letzten Monaten enorm aufgeholt. Und das gleich an mehreren Stellen. Zum einen wurde das Angebot über die einzelnen Marken hinweg stark ausgebaut. Mit Blick auf die Verkaufszahlen im letzten Jahr folgten auf Teslas Model Y gleich sechs Modelle des Wolfsburger Konzerns, wobei der Skoda Enyaq die meisten Abnehmer fand. Zudem wird der ID.3 immer wieder in Aktionen zu sehr günstigen Preisen angeboten. 

Auch der Stellantis-Konzern setzt bei seinen Marken auf attraktive E-Auto-Modelle und lässt sogar Fahrzeuge chinesischer Hersteller in seinen Fabriken produzieren. Letztere, allen voran BYD, hoffen ihrerseits auf höhere Absatzzahlen in Europa. Für Tesla wird 2025 kein einfaches Jahr.

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